Scharf wie ein Schwert! Grundlegende Prinzipien der Torah
Diskussionen über die Torah sind weit verbreitet und fangen oft bei einzelnen Geboten an.
Gilt das für mich? War es nur früher relevant. Was ist wenn der Messias wieder da ist?
Große Verwirrung ist keine Seltenheit.
Deshalb möchte ich im Folgenden einige Prinzipien aufzeigen, mit denen man Fragestellungen besser einordnen kann. Mir haben sie an vielen Stellen schon geholfen und vielleicht bringen sie auch dich weiter.
1. Die Torah kann nicht verändert werden
5.Mo 4,2: Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
Die Torah ist – solange Himmel und Erde bestehen (Mt 5,18) – unabänderbar. Es kann nichts hinzugefügt und nichts weggenommen werden! Das ist grundlegend.
Yeshua hat die Torah nicht verändert (sonst hätte er die sie gebrochen).
Paulus hat nichts hinweggenommen oder hinzugefügt.
Und wir sollten das auch nicht tun.
Alle Bibelstellen – vor allem im Neuen Testament – müssen mit diesem Grundsatz gelesen werden – selbst wenn sie etwas anderes zu sagen scheinen.
Yeshua, Paulus, Johannes,… alle waren sich diesem Prinzip bewusst.
(Mehr über dieses Thema findest du hier: Bibelwerkzeug 1 – 100% gleich!)
2. Sieben Jahrtausende
Nach dem Tausendjährigen Reich wird die Torah vollständig auf unserem Herzen geschrieben sein. Dann (erst) kommt ein neuer Himmel und eine neue Erde. Der Tempel wird nicht mehr nötig sein (Gott selbst wohnt unter den Menschen).
Das Levitische Priestertum hat sieben Jahrtausende Bestand und wird nach dem Millennium aufhören (2.Mo 29,35) – auch wenn es derzeit nicht stattfinden kann.
(Mehr über dieses Thema findest du hier: Bibelwerkzeug 3 – 7000 Jahre!)
3. Die Torah wurde Israel gegeben
“Die Torah sei nicht für mich, sondern nur für die Juden” ist das häufigste Argument, das man bei diesem Thema hört. Doch wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass die Torah nicht nur den Juden gegeben wurde, sondern allen 12 Stämmen!
Auch erhielten nicht nur die damaligen Israeliten die Torah, sondern allen Generationen/Nachfahren:
5.Mo 29,8-14: bewahrt nun die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut! Ihr alle steht heute vor dem Herrn, eurem Gott — eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, alle Männer Israels; eure Kinder, eure Frauen und dein Fremdling, der inmitten deines Lagers ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, um einzutreten in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in seine Eidverpflichtung, die der Herr, dein Gott, heute mit dir abschließt, damit er dich heute bestätige als sein Volk, und dass er dein Gott sei, wie er zu dir geredet hat, und wie er es deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. Denn ich schließe diesen Bund und diese Eidverpflichtung nicht mit euch allein, sondern sowohl mit dem, der heute hier mit uns steht vor dem Herrn, unserem Gott, als auch mit dem, der heute nicht hier bei uns ist.
Nicht nur hier sieht man, dass die Torah sogar den Fremdlingen, die sich Israel angeschlossen haben, gilt (manche Gesetze gelten explizit für den Fremdling):
4.Mo 15,15-16: In der ganzen Gemeinde soll ein und dieselbe Satzung gelten, für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung soll das sein für eure [künftigen] Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor dem Herrn. Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält.
Doch für uns geht es ja sogar noch weiter. Wir sind gar keine Fremdlinge mehr. Wir sind Eingepfropfte – zählen vielleicht sogar zu den 10 verlorenen Stämmen (Rö 11):
Eph 2,19: So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,
Wir sehen auch schon im Alten Testament viele, die eingepfopft wurden (das ägyptische Mischvolk 2.Mo 12,38; die Hure Rahab, Ruth, Naomis Schwiegertochter,…). Selbstverständlich folgten auch diese den Wegen der Torah.
4. Die Torah ist perfekt und etwas Gutes.
Die Torah bringt Segen, wenn man danach lebt, und Fluch, wenn man nicht danach lebt (5.Mo 11,26ff). Sie ist von einem liebenden Vater gegeben. Und sie muss uns zum Besten dienen.
Das äußert sich einfach und praktisch: Wenn wir zum Beispiel kein Schweinefleisch essen, leben wir gesünder!
Es macht also keinen Sinn, die Torah zu verändern, weil ein Torah-Lebensstil nicht verbessert werden kann. Eine solche Art zu leben ist schon perfekt!
Auch ist es nicht logisch, einzelne Gebote abzuschaffen, weil man sich dann vom Segen abschneidet.
5. Yeshua und die Torah
Yeshua hat die Torah gegeben (Ps 33,6; Joh 1,1). Er ist die Torah (Joh 1,1; Offb 19,13). Er hat perfekt nach der Torah gelebt und die ganze Torah zeugt von ihm (Joh 5,39).
Yeshua hat die Torah bestätigt und tiefer ausgelegt. Er kann sie nicht verändern oder hinterfragen, weil er sich sonst selbst abschaffen oder hinterfragen würde!
Überall im Alten Testament sehen wir, wie die ganze Schrift von IHM, Yeshua, zeugt.
Nehmen wir zum Beispiel die Zufluchtsstätten aus 4.Mose 35. Dorthin sollten Totschläger fliehen können (diejenigen die versehentlich, unbewusst jemanden getötet haben). Sie fanden dort Zuflucht und konnten vom Ankläger nicht gerächt werden. Außerdem mussten sie dort so lange bleiben, bis der aktuelle Hohepriester gestorben ist. Dann erst waren sie frei.
Erkennst du schon, wie viel Yeshua hier drin steckt?
Was haben wir getan durch unsere Sünde? Yeshua getötet (Kol 2,14).
Wussten wir davon? Nein, es war sozusagen unbewusst (Lk 23,34).
Wer ist unsere Zuflucht? Yeshua selbst!
Und was hat Yeshua unser Hohepriester getan? Er ist gestorben, so dass wir wieder in Freiheit leben können (Rö 8,2).
6. Unvollkommene Menschen
Die Menschen waren und sind im Halten der Torah unvollkommen. Sie brauchen Seinen Geist dafür (Hes 36,26-27).
Es konnte also noch niemals jemand durch das Halten der Torah errettet werden – außer Yeshua. Sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament.
Es war immer der Glaube, durch den die Menschen gerechtfertigt wurden (siehe zum Beispiel Abraham in Gal 3,6).
Trotzdem gab es diese Irrlehre und Menschen, die das versucht haben (vgl Apg 15,1 ).
7. Liebe ist mit der Torah verknüpft
Wenn wir Yeshua mit ganzen Herzen, ganzer Seele, all unserer Kraft und Verstand lieben wollen, dann wollen wir das Wort (siehe Punkt 5) lieben. Yeshua ist das fleischgewordene Wort.
Wir sollen die Liebe leben, indem wir Seine Gebote halten. Und wir sollen in Liebe Seinen Gebote folgen. Liebe und Leben in der Torah gehören zusammen.
Man kann die Torah auch falsch leben! Paulus führt das oft genug aus. Er spricht vom Leben im Buchstaben oder ohne Geist (Rö 2,29, Rö 7,6; 2.Kor 3,6). Auch reagiert er oft auf die Irrlehre, die Torah zu leben, um errettet zu werden (Galaterbrief).
So finden wir auch bei den Propheten, wie Gott Kritik an der Haltung und am Herz des Volkes übt. Oft versteht man diese Stellen falsch, weil man glaubt, Gott habe generell kein Gefallen an Opfern (warum hat er sie dann angeordnet?!):
Jes 43,23-24: Ihr habt Lämmer als Opfer verbrannt – doch waren sie wirklich für mich bestimmt? Habt ihr mich geehrt mit euren Opferfesten? Habt ihr für mich Geld ausgegeben, um Gewürze für das Salböl zu kaufen? Und wie war es mit den besten Teilen der Opfertiere, mit dem Fett? Mich habt ihr nicht damit erfreut! Ich wollte nicht, dass die Opfer eine Last für euch sind. War es etwa zu schwer für euch, Weihrauch für mich zu verbrennen? Nein, ihr habt es nicht euch schwer gemacht, sondern mir, und zwar mit euren Sünden! Mit eurer Schuld habt ihr mir zu schaffen gemacht.
Am 5,21-24: Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht mehr riechen: Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, missfallen sie mir, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. Aber Recht ergieße sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfließender Bach!
8. Die Torah in kindgerechter Sprache
Es mag etwas seltsam klingen, aber die Torah am Berg Sinai wurde Kindern gegeben (natürlich geistlich gesehen):
Jes 1,2: Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der Herr hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen.
Und das ist ein wichtiger Punkt.
Denn wenn ein Vater seinen Kindern etwas erklärt, wie tut er das?
Natürlich in einer Sprache, die die Kinder verstehen! Sie sollen die Anweisungen ja befolgen können:
5.Mo 30,11-14:Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müßtest: »Wer will für uns zum Himmel fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müßtest: »Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« Sondern das Wort ist sehr nahe bei dir, in deinem Mund und in deinem Herzen, so dass du es tun kannst.
Doch dies hat Auswirkungen: Sie sind auf der einen Seite leicht nachvollziehbar und damit einfach zu befolgen, aber – und das merkt man sehr schnell – manchmal ist ihr Grund schwierig zu verstehen. Oft fehlt das Warum.
Leider wollen Menschen meistens nur dann Dinge tun, wenn sie wissen warum sie sie ausführen sollen. Das ist ein natürliches Verhalten, kann aber stören wenn es darum geht, in kindlichem Gehorsam, den Anweisungen des liebenden Vaters zu folgen.
Wenn wir also den Grund von manchen Geboten (noch) nicht verstehen, brauchen wir im Umsetzen eine große Portion Vertrauen.
Etwas ausführlicher geht es darum auch in einem Artikel über den Zehnten.
9. Der erweiterte Blick
Dieser letzte Punkt ist die logische Folgerung des achten. Die Gebote wurden “Kinden” gegeben. Das heißt, dass nicht nur oft die Begründung von Geboten fehlt, sondern auch eine umfassende Sicht.
Was heißt das genau?
Viele der Gebote sind in der Verbotsform geschrieben: Nicht lügen, nicht das und das essen, usw.
Doch oft gibt es eine noch umfassendere Auslegung einer solchen Aufforderung:
Gebot: Du sollst kein Schweinefleisch essen.
Umfassender: Dein Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes (kümmere dich gut um ihn)
Gebot: Du sollst nicht lügen.
Umfassender: Dein Mund soll mit Lob, Dankbarkeit, Lobpreis, Ermutigung,… gefüllt sein
Gebot: Du sollst nicht Ehebrechen.
Umfassender: Du sollst auch mit deinen Sinnen nicht Ehebrechen (Gedanken, Augen,…)
Man sieht sofort, dass es eine höhere Ebene entspricht. Als ob es entweder Kindern erklärt wird oder eben Heranwachsenden.
Diese umfassendere Sicht finden wir an vielen Stellen der Bibel verstreut. Die Psalme, in den Sprüchen oder in den Lehren Yeshuas. Doch auch die Überlieferungen und Lehren der Juden enthalten viele wunderbare Auslegungen und Hinweise darauf.
Ich hoffe, dass dir diese Prinzipien weiterhelfen und dich segnen.
Wenn du Sein Wort studierst, mit anderen Menschen redest oder auch mal von irgendwelchen Argumenten verunsichert bist, können sie eine Stütze sein.
Vielleicht fallen dir sogar noch andere ein?
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Thomas
28. August 2016 @ 18:23
Servus Hosea,
glaub mir! Ich bin so glücklich, wenn ich dieses pure Licht aus der Bibel erklärt bekomme. Damit meine ich nicht nur dieses Thema, sondern alles was du und auch andere wahrhaftig verbreiten. Wie lange mussten die Menschen auf dieses wahre Licht warten, damit es jetzt in der Endzeit immer mehr Erstrahlen kann? Gepriesen sei Yahweh und Yeshua. Amen.
Hosea
6. September 2016 @ 9:41
Servus Thomas,
Vielen dank für deinen Kommentar. Schön, dass du hier gelandet bist 🙂
Reichen Segen Dir,
Hosea