Der missverstandene Paulus!?
Immer wieder diese Verse! Ich verstehe sie nicht. Schreibt Paulus hier nicht eindeutig gegen das Gesetz? Und hier. Sagt er nicht, dass es egal ist, ob wir Feste und Schabbate halten?!
Das ganze mit der Torah macht ja vielleicht Sinn, aber wenn ich dann die Paulusbriefe lese, verunsichert mich das schon.
Also wie ist das nun?
Was will Paulus uns sagen?
Das Leben des Paulus
Bevor wir uns tatsächlich die Briefe von Paulus anschauen, werfen wir einen Blick auf sein Leben. Taten sprechen bekanntlich lauter als Worte.
Wenn er wirklich gelehrt hat, dass das Gesetz für uns irrelevant ist (so wie viele Christen das heute glauben), dann wird er doch auch dementsprechend gelebt haben!? Oder nicht?
Schauen wir doch mal.
Wer war Paulus überhaupt?
Paulus war „Jude“ (Apg 21,39), vom Stamm Benjamin (Rö 11,1), beschnitten am 8. Tag (Phil 3,5), Pharisäer (Apg 23,6), ist in Jerusalem aufgewachsen (Apg 22,3) und hat unter Gamaliel gelernt (Apg 22,3).
Letzterer war damals einer der angesehensten und renommiertesten Gelehrten. Seine Schüler konnten höchstwahrscheinlich die komplette Torah auf den Buchstaben auswendig.
Des Weitern lebte Paulus auch nach der Überlieferung der Alten (Gal 1,14).
Nun geschieht in Apostelgeschichte 9, dass Paulus Yeshua (hebräischer Name von Jesus) begegnet und sich ihm im Folgenden anschließt. Von nun an verfolgt er die Anhänger von Yeshua nicht mehr, sondern ist selbst einer der Verfolgten.
Aber wie sieht sein Leben bezüglich der Torah aus? Speziell jetzt, nachdem er Yeshua erlebt und über viele Jahre die Schriften studiert hat?
Paulus und die Feiertage
Wir finden einige Stellen, in denen wir sehen, dass Paulus nicht nur nach den Feiertagen sein Alltagsleben ausrichtet, sondern sie auch hält.
So feiert er weiterhin den Schabbat (z.B. Apg 13,14+44) und das Pfingsfest (Schavout). Dieses wollte er sogar in Jerusalem verbringen (vgl. Apg 20,16 und 5.Mo 16,16).
Insofern können wir uns schon mal merken, dass Paulus höchstwahrscheinlich NICHT gegen die Feiertage und den Schabbat gepredigt hat.
Dies ist zudem ziemlich logisch, wurden doch Ostern, Weihnachten und der Sonntag erst im 4.Jahrhundert durch Kaiser Konstantin eingeführt!
Das Apostelkonzil
Das Apostelkonzil ist eine extrem wichtige Begebenheit im ersten Jahrhundert. Paulus spielte hier eine entscheidende Rolle, da er der Initiator dieses Konzils war.
Ich bin im Artikel Das Apostelkonzil – 6 Startpunkte für dein geistliches Leben näher auf diese Begebenheit eingegangen. Für mich ist es ziemlich offensichtlich, dass dort nicht die Torah abgeschafft wurde, sondern dass einer gewaltigen Irrlehre der Riegel vorgeschoben wurde (zu dieser Irrlehre später mehr wenn es um den Galaterbrief geht)!
Paulus legt Gelübde ab
Wir lesen in zwei Stellen der Apostelgeschichte, dass Paulus ein Gelübde im Sinne der Torah ablegt. Er folgte dabei den Vorschriften der Torah (Apg 18,18 und Apg 21,26).
Insbesondere wollte er beim zweiten Mal sogar ein Opfer im Tempel darbringen (und das Jahre nachdem Yeshua gestorben war!?)
Apg 21,26: Da nahm Paulus die Männer zu sich und ging am folgenden Tag, nachdem er sich hatte reinigen lassen, mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für jeden von ihnen das Opfer dargebracht werden sollte.
Apg 24,17: Ich bin aber nach vielen Jahren gekommen, um Almosen für mein Volk und Opfer zu bringen.
Sein falscher Ruf
Apostelgeschichte 21 ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig!
Paulus wurde vorgeworfen, dass er den Abfall vom Gesetz Moses lehrt. Um diesen Vorwürfen (!) entgegenzuwirken, führt er eine öffentliche Reinigung durch. Damit sollte allen bewiesen werden, dass er die Torah hält!
Apg 21,19-24: Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte. Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, die gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Mose lehrest und sagest, sie sollen weder die Kinder beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln. Was nun? Jedenfalls werden sie hören, dass du gekommen bist. Tu nun dies, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich genommen haben. Diese nimm zu dir und reinige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie das Haupt scheren lassen! Und alle werden erkennen, dass nichts an dem ist, was ihnen über dich berichtet worden ist, sondern dass du selbst auch zum Gesetz stehst und es befolgst.
Ich weiß nicht, wie es Dir mit diesen Versen geht. Mich haben sie früher immer irritiert.
Wenn Paulus wirklich lehrt, dass das Gebot von Mose nicht mehr gilt, warum nur macht er dieses Spiel hier mit? Doch nicht, um irgendwelche Juden zufrieden zu stellen…
Das passte nicht in mein Bild vom extremen und konsequenten Paulus.
Eine Antwort ergab sich in dem Augenblick, als ich den Gedanken zuließ, dass Paulus niemals gegen das Gesetz war und niemals davon abgewichen ist, es zu befolgen!
Dann macht mit einem Mal nicht nur dieser Abschnitt Sinn, sondern auch viele andere.
Also: Paulus zeigt hier den Juden, dass ihre Vorwürfe NICHT stimmen: “Hey schaut her, ich befolge weiterhin das Gesetz!”
Und nicht nur das. Anscheinend lebte er auch weiterhin in den jüdischen Gebräuchen.
OK. Gehen wir weiter. Wie ist das mit dem Paulus, seinen Briefen und den ganzen Vorwürfen über seine Lehre.
Paulus war Jude, kein Heide!
Ein Argument begegnet einem in Diskussionen über dieses Thema immer wieder: Paulus war Jude, darum musste er die Torah halten. Für die Heiden habe er aber gezeigt, dass sie frei davon sind.
Aber: Macht dieses Argument Sinn?
Meiner Meinung nach nicht, wenn man folgende Punkte betrachtet.
- Wir sind es nicht gewohnt, die Torah als etwas Gutes zu sehen (Hos 8,12). Sie wurde von einem liebenden Vater gegeben, der das Beste möchte für seine Kinder. Sie schränken uns nicht ein, sie geben uns Sicherheit und segnen uns! Dein Körper wird dir danken, wenn du auf Schweinefleisch verzichtest! Ehrlich!
- Die Torah wurde dem Volk Israel gegeben. Doch wurde ausdrücklich gesagt, dass sie auch für alle nachfolgenden Generationen, als auch für alle Fremdlinge gilt. Und was ist mit uns? Sind wir nicht Eingepfropfte (Rö 11)?
4.Mo 15,15-16: In der ganzen Gemeinde soll ein und dieselbe Satzung gelten, für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung soll das sein für eure [künftigen] Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor dem Herrn. Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält.
Des Weitern bestätigt Paulus, dass zwischen Juden und anderen keinen Unterschied zu machen sei:
Röm 10,12: Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen.
Paulus war schwer zu verstehen
2.Pet 3,15b-16: wie auch unser lieber Bruder Paulus […] euch geschrieben hat. Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen […]
Selbst Petrus hat schon damals festgestellt, dass die Schriften von Paulus nicht leicht zu verstehen sind.
Sogar Petrus! Er kannte Paulus’ Hintergrund, hatte die gleiche Sprache, die gleiche Kultur, usw. und trotzdem hat er anderen geschrieben, dass es Unwissende und Ungefestigte irritieren könnte.
Wir lesen zum Beispiel in Römer 7,1, dass Paulus explizit an „Gesetzeskundige“ schreibt. Also welche, die die Torah verstehen und kennen. Alle anderen würden diesen Abschnitt (nach der Aussage von Petrus) wohl falsch verstehen! (mehr dazu hier)
Dass es damals Unwissende und Ungefestigte im Glauben gab, erkennt man daran, dass einige Irrlehren immer wieder auf offene Ohren stießen.
Damalige Irrlehren
Hauptsächliche Irrlehren zur Zeit von Yeshua und Paulus waren folgende:
- Errettung durch das Halten des Gesetzes (vgl Apg 15, Galaterbrief)
- das Halten der der Torah mit einem steinernen Herz und nicht mit Hilfe des Geistes/in der Liebe (z.B. 2.Kor 3)
- der Kampf gegen falsche Prioritäten von Traditionen, menschengemachten Gesetzen, Überlieferungen (Yeshuas Reden gegen die Pharisäer)
Hat man diese nicht im Hinterkopf, ist es sehr schwer, einige Paulusstellen zu verstehen.
Die Exilanten
Desweiteren sehen leider viele nicht, dass Paulus häufig an die Zehn Stämme in der Zerstreuung spricht. Zum Beispiel kann man davon ausgehen, dass die Galater Nachfahren des Nordreiches von Israel waren (vgl. 1.Pet 1,1+2).
In dieser Bibelstelle wird über “Fremdlinge in der Zerstreuung” und Auserwählte gesprochen. Damit können nur Nachfahren vom Nordreich gemeint sein. Sie waren die einzigen, die auserwählt wurden, zerstreut wurden und nun Fremdlinge sind.
Mit diesem Hintergrundwissen, steht der Galaterbrief in einem ganz andern Licht! (vgl. auch Eph 2,11-22).
Sieben Gesetze
Und um all dem noch einen oben drauf zu setzten, müssen wir auch sehen, dass bei Paulus “Gesetz” nicht gleich “Gesetz” ist. Das verkompliziert die Sache gewaltig!! Paulus erwähnt sieben verschiede “Gesetze”!!!
- Das Gesetz Gottes (Rö 3,31; 7,22-25; 8,7)
- Das Gesetz der Sünde (Rö 7,23-25)
- Das Gesetz von Sünde und Tod (Rö 8,2)
- Das Gesetz des Geistes des Lebens (Rö 8,2)
- Das Gesetz des Glaubens (Rö 3,27)
- Das Gesetz der Gerechtigkeit (Rö 9,31)
- Das Gesetz Christi (1.Kor 9,21)
Wie soll man da nur den Überblick behalten?
Oder: Wie kann man da glauben, dass das Gesetz (welches?) abgeschafft ist, wenn die ganze Bibel eine andere Sprache spricht?
Der Kampf gegen die Irrlehren
Aber schauen wir uns doch mal ein paar Kapitel an.
Römer 3: Hier geht es zum Beispiel um die Irrlehre, dass man durch das Halten des Gesetzes errettet (gerechtfertigt) werden kann (vgl. Vers 20). Ich empfinde die Verse 28-31 sogar als Resümee für diesen Abschnitt. Er schließt es mit Vers 31:
Rö 3,31: Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.
Römer 4: Hier wirkt Paulus der Irrlehre entgegen, dass man durch die Beschneidung errettet werden kann. Er predigt nicht gegen die Beschneidung, sondern gegen die Beschneidung als Mittel zur Rechtfertigung (Vers 10). Die Beschneidung ist ein Zeichen oder Siegel für die Gerechtigkeit des Glaubens (Vers 11; s.a. Rö 2,25-27)
Römer 6 spricht von „unter dem Gesetz sein“. Lies dazu gerne diesen Artikel, der zeigt, dass hier die Rede von einem anderen Gesetz die Rede ist (wobei die Lage mit Vers 6,15 relativ klar ist, wenn man weiß, wie Sünde definiert ist – 1.Jo 3,4).,
Hier findest du noch einen kurzen Artikel über „Christus, das Ende des Gesetzes“ (Rö 10,4).
Auch der Galaterbrief handelt hauptsächlich vom Bemühen von Paulus, die Galater davon zu überzeugen, dass man durch die Beschneidung nicht gerechtfertigt wird. Es gab damals eine Gruppe – „die aus der Beschneidung“ – die diese Irrlehre weit verbreiteten. Es macht durchaus Sinn, diesen Brief einmal mit diesem Hintergrundwissen zu lesen. In Gal 2,16 finden wir einen eindeutigen Bezug dazu.
Paulus schreibt außerdem, dass wenn man durch das Halten Gesetzes gerechtfertigt werden will, man das GANZE Gesetz perfekt halten muss. Das ist aber nicht möglich! Dann wäre Yeshua umsonst gestorben (Gal 2,21).
Wichtig ist auch der Unterschied zwischen “Gesetz” und dem “Fluch des Gesetzes” (Gal 3,13).
Viele Christen meinen, im Kolosserbrief schreibe Paulus, dass wir frei vom Gesetz sind:
Kol 2,16: So laßt euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate,
Hierzu einige Anmerkungen (der Kontext ist hier ausschlaggebend):
- Vers 8 gehört hier zum Abschnitt dazu und zeigt, dass es um menschengemachte Gesetze geht – nicht um die Torah
- Vers 17: Speise, Trank, Feiertage, Neumondfeste, Sabbate deuten alle auf Christus hin. Es geht (natürlich) um Ihn. Die Feste usw. sind ein Abbild darauf (genauso wie die Taufe, die ein Bild unseres Todes in Christus ist)
- Die Verse 21-23 zeigen nochmal auf das eigentliche Problem: Gebote nach den Weisungen und Lehren der Menschen.
Was also passiert hier: Die Gläubiggewordenen wurden von den Juden gerichtet, da sie die Überlieferungen (Traditionen) der Alten an den Festen und Sabbaten nicht gehalten haben.
Viel Arbeit
Paulus ist wirklich schwierig zu verstehen. Meiner Meinung nach wird er tatsächlich missverstanden. Aber ehrlich gesagt ist das kein Wunder, da man so viele Hintergrundinformationen braucht, um seine Texte zu verstehen.
Mich beruhigt es, dass das Leben von Paulus dies bestätigt. Für mich lösen sich dann Konflikte, die sich durch gefühlt gegensätzliche Bibelstellen ergeben, in Luft auf.
Ich wünsche die viel Spaß und Erfolg beim Studieren in Seinem kostbaren Wort. Und ich hoffe, dass dir diese Ausarbeitung dabei weiterhilft.
Wenn dir noch weitere Verse auffallen, bei denen du nicht weiterkommst, schreibe sie doch gerne unten als Kommentar. Aber auch so freue ich mich auf deine Meinung.
- Die Stämme Israels – Teil 12 – Ephraim - 9. September 2024
- Die Stämme Israels – Teil 13 – Juda - 9. September 2024
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
Dieser Artikel ist Teil des \”Was ist die Torah\”-Kurses von worldwidewings. Wenn du möchtest, trage dich für diesen Kurs ein und erhalte per E-Mail auch die übrigen Teile.
Studiere Sein Wort ganz neu und entdecke Zusammenhänge, die Dich vielleicht erstaunen und zum Denken anregen werden. Ich freu mich, dich begrüßen zu dürfen!
Ja, ich möchte am E-Mail-Kurs \”Was ist die Torah\” teilnehmen:
[wysija_form id=\”3\”]
Silvia
13. Dezember 2014 @ 22:41
Diese Lektion hat mir wieder sehr gut gefallen, Hosea. Danke für die Anregungen und Infos, die helfen auf den Grund zu gehen, auch durch die Hinweise auf die Artikel von Emuna und deiner Frau. Das mit den sieben verschiedenen Gesetzen war spannend.
Schalom, Silvia
Hosea
16. Dezember 2014 @ 9:35
Schön, dass es dir weitergeholfen hat. Das freut mich…
Ganz viel Segen dir und bis bald,
Hosea
Uta Schmidt
17. Dezember 2014 @ 18:37
Der Völkerapostel hat durch seinen schweren Absturz seine eigenen Abgründe offenbar gemacht. Aber er geht zunächst darüber hinweg. Stefanus Tod holt ihn dennoch ein. Nämlich auf dem Weg nach Damaskus. Der Weg nach Damaskus offenbart Paulus wer er in Wahrheit ist. Er erblindet und muss erst zu jemandem geführt werden der die Autorität hat ihm sein Augenlicht wiederzugeben. Er muss anerkennen dass er nicht mehr Jäger ist, Das Überlegenheitsgefühl verflüchtigt sich in einem Augenblick. Da wird die Gnade teuer. Paulus erkennt an, dass die Herrlichkeit Gottes nicht verfügbar ist dem, der sie verfolgt, sondern dem der ihr gehorcht. Auch das könnte den Apostel in seiner Haltung zu Frauen motiviert haben. Evas folgenreiche Zutraulichkeit gegenüber der Schlange zeigt ihre Unreife. Sie braucht männliche Führung. Dabei geht es nicht um Dominanz sondern um Autorität. Es handelt sich um ein göttliches Prinzip welches zu unserem Schutz gedacht ist, aber aus falsch verstandenem Mißtrauen mutwillig übergangen wird. Wir machen uns selbst schutzlos, wenn wir diesen Schutzschild von uns stoßen.
Paulus hatte den Mut, falsch verstandener Emanzipation eine gesunde Grenze zu setzen. Ich wünsche so manchem Mann etwas mehr Vitamin Paulus. Frauen die die Emanzipation bis zur Neige ausgekostet haben werden das nicht als spießig begreifen. Sie haben gelernt der Schlange auf den Kopf zu treten dass es knirscht. Friede funktioniert nur ohne Schlange. Diese gibt nämlich keine Ruhe ständig neue Verwirrung zu stiften. Die Kinder sind die Leid tragenden. Jesus meint das, wenn er sagt: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht. Mann und Frau werden durch ihn immun gegen Spaltung. Paulus wurde missverstanden. Paulinen müsste es geben, die das Geheimnis des Paulus als Schlüssel auf dem Herzen tragen. Liebe Paulinen meldet euch.
Hosea
11. Januar 2015 @ 13:12
Schalom Beatrix,
Vielen Dank für deine Nachricht! Ich freue mich genauso immer wieder, wenn etwas mehr Licht in das Paulus-Geschreibe hineinkommt. Früher hatte man es ja ehrlich gesagt auch nicht richtig verstanden, da wurde es durch eine Theologie zusammengehalten, die nun halt keinen Bestand mehr hat. Heute wird alles ins rechte Licht gerückt und es bekommt immer mehr Sinn und Logik. Aber trotzdem ist es Arbeit 😉
Ja, es gibt im Internet viele Aufstellungen zu den 613 Geboten (kann man einfach mal googeln). Das “lustige” ist aber, dass die meisten unterschiedlich sind und man sich bei vielen genannten Geboten fragt, warum das ein Gebot sein soll. Insofern glaube ich, dass 613 eher ein symbolischer Wert ist. Woher genau die Juden diese Zahl aber nehmen, habe ich mal gehört, weiß ich aber nicht mehr :-/ Müsste nochmal nachforschen. Oder jemand anderes, der das hier vorher liest und es weiß, teilt es mit uns 🙂
Danke. Dir auch ganz viel Yeshua-Segen!!!
Viele liebe Grüße,
Hosea
Carmela
18. Februar 2016 @ 11:54
Guten Morgen Hosea.
ich habe mir deinen Artikel und die dazu gehörenden Kommentare durchgelesen.
Ich würde dazu gerne was sagen wollen.
Ich bin seit einigen Jahren Christin und hatte Anfangs auch so meine Probleme. Ich wollte Gott gefallen und hatte auch Angst Fehler zu machen. Ich dachte ich muss nur alle Gebote und Gesetze halten wie das jüdische Volk.
Heute weis ich das dem nicht so ist.
WER SAGT WAS UND WANN ZU WEM
Ganz wichtig das man die goldene Regel zur Bibelauslegung beachtet sonst wirft man alles durcheinander, in einen Topf und versteht garnichts mehr. Es macht den Anschein als würde die Bibel sich an mehreren Stellen widersprechen. Genau dies geschieht wenn man die goldene Regel missachtet.
Den Brief an die Galater schrieb Paulus weil er hörte dass die neue gegründete christliche Gemeinde sich verwirren ließ. Es mischten sich Juden ein die behaupten es wäre Heilsnotwenig beschnitten zu sein. Aber Paulus wehrt hier kräftig ab. Er sagt ganz klar in Gal. 2, 3 dass selbst Titus der ein Grieche war nicht zur Beschneidung gezwungen wurde., aber FALSCHE BRÜDER kamen um ihnen die Wichtigkeit des Gesetzes aufzuerlegen, er sagt auch dass sie dadurch der Freiheit die sie durch und mit Jesus Christus haben beraubt werden, eine Freiheit die Jesus Christus teuer bezahlt hat.
SCHLIMMER NOCH !!
In Galater 5 warnt Paulus !!
der der sich beschneiden lässt VERPFLICHTET sich das ganze Gesetz zu halten dass ihm Jesus aber nichts nutzt.
Galater 5,4 IHR SEID LOSGELÖST VON CHRISTUS DIE IHR DURCH GESETZ GERECHT WERDEN WOLLT
Paulus spricht hier zu einer der ersten Christengemeinden zu UNBESCHNITTEN. Es geht nicht nur um Beschneidung sondern um das ganze Gesetz !!
Juden müssen sicher das Gesetz halten.
Die 12 Apostel wurden von Jesus zu den Juden gesandt, aber nicht wegen der Gebote oder Gesetze sondern weil sie Jesus als Messias ihren Retter ablehnten.
Paulus oder auch 13 Apostel hatte eine ganz andere Aufgabe, er brachte etwas ganz neues, etwas das keiner der 12 predigte.. DIE HERRLICHKEIT UND DIE GNADE IN JESU.
Hätte Gott gewollt das Paulus das gleiche Evangelium wie die 12 Apostel verkündet hätte er in nach Judas in die 12 Linie einreihen können. Hat er aber nicht, sondern er wählte Matthias aus.
Auch das zeigt auf dass Paulus eine andere Aufgabe hat.
Im 1.Korinther 9, 19 – 21 sagt Paulus dass er OBWOHL ER FREI IST sich dem Menschen zuliebe zum Knecht des Gesetzes macht. Er ist den Juden ein Jude und dem Grieche ein Grieche.
Das heißt mit den Juden hält den Sabbat und feiert ihre Feste um des Menschen willen. Er selbst weis dass alles Gesetz allein nicht erettet.
Natürlich sollen oder müssen auf Jahwes Anweisungen hören. Frei zu sein in Christus bedeutet nicht dass ich nur tun und lassen kann was ich möchte mit dem denken mir sind nun alle Sünden vergeben. Nein, es bedeutet nur das wir in Christus nicht mehr geknechtet mit Gesetzen sind so wie es bei dem jüdischen Volk war. DU MUSST UND SOLLST !
Gott möchte auf freiwilliger Basis geliebt und geachtet werden und dieses Freiheit haben wir, frei vom Gesetz
Hosea
19. Februar 2016 @ 8:53
Guten Morgen Carmela,
Danke für deine ausführliche Nachricht. Ich kann gut nachvollziehen, wie und was du denkst.
Ich bekam nochmal einen ganz anderen Blick auf die Sache, als ich verstand, was es mit dem geteilten Königreich Israel auf sich hat (weil du schreibst, an wen ist was geschrieben):
Juda & Ephraim 1 – Die Segenslinie
Reichen Segen,
Hosea