Wie der Name Gottes dein Handeln radikal beeinflusst!
Vor kurzem erreichte mich folgende Frage:
Shalom Hosea,
Ich möchte Dich fragen, ob Du Angst hast, den Namen „Jahwe“ zu nennen.
Und da dies häufiger gefragt wird, veröffentliche die Antwort hier.
Der Name “Jahwe”
Bezüglich des Namens „Jahwe“ würde ich nicht „Angst“ dazu sagen. Aus meiner Sicht macht es nur keinen Sinn, diesen Namen für Gott zu gebrauchen. Soweit mir das bekannt ist, ist dies ziemlich sicher keiner der Namen Gottes. Oder um genauer zu sein: „Jahwe“ ist nicht die richtige Aussprache des Tetragrammatons Y-H-V-H.
Sucht man im Internet nach der korrekten Phonetisierung von Y-H-V-H, kann man sich vor Angeboten kaum retten. Zig verschiedene Möglichkeiten gibt es und – das hat mich schnell verwundert – jeder, der sich ausgiebig damit beschäftigt und eine Seite favorisiert, scheint völlig davon überzeugt zu sein, dass seine Meinung die richtige sei. (Allerdings gibt es keine großen Verfechter von „Jahwe“.)
Was also tun?
Wählt man sich einfach eine der vielen Möglichkeiten und nimmt in Kauf, dass diese wahrscheinlich nicht die richtige ist?
Der Stellenwert von Gottes Name
Bevor man dies tut, sollte man meiner Meinung nach zuvor noch ein paar Bibelstellen anschauen, denn das Thema rund um den Namen Gottes ist ein riesiges in der Bibel.
So lesen wir zum Beispiel, dass wir den Namen Gottes nicht nur preisen (Ps 30,5), loben (Ps 99,3) und ihm danken (Ps 106,47) sollen.
Sondern – und das ist ein wichtiger Zusatz – der Umgang mit dem Namen Gottes ist etwas sehr ernstzunehmendes. Die Bibel schreibt, dass …
- der Name Gottes nicht missbrauchen werden darf (2.Mo 20,7; 5.Mo 5,11)
- nicht falsch auf den Namen Gottes geschwört werden soll (3.Mo 19,12)
- der Name Gottes gefürchtet werden soll (z.B. Neh 1,11, Ps 61,6 + 102,16)
- der Name Gottes geheiligt werden soll (z.B. Jes 29,23)
- der Name Gottes hoch geachtet werden soll (z.B. Mal 3,16)
Dies verdeutlich den hohen Stellenwert dieser Thematik und den Respekt, den man dem Namen Gottes entgegenbringen sollte. Wir lesen in den zehn Geboten, dass damit nicht zu spaßen ist:
„Der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“ (2.Mo 20,7b)
Mein derzeitiger Erkenntnisstand bringt mich dazu, dass ich denke, dass der Name Gottes heutzutage (fast) keinem bekannt ist. Und so fange ich nicht damit an, einen sehr wahrscheinlich falschen Namen auszusprechen. Stattdessen benutze ich einfach Gott, Ewiger oder HaShem. (Mehr dazu hier: Den Bruder verstehen 8 – Der Name Gottes).
Der Name Gottes wird entweiht
Zum Abschluss möchte ich noch einen weiteren Gedanken mitgeben. Denn wenn wir uns um das Thema Seines Namens drehen – um was geht es dann tatsächlich? Meiner Meinung nach führt die Suche nach dem „richtigen“ Namen Gottes in eine Sackgasse (zum Glück?!).
Stattdessen zeigt die Bibel aber deutlich auf, dass man den Namen Gottes noch ganz anders entweihen kann, als ihn falsch auszusprechen: Nämlich durch unsere Taten!
Stell dir vor, du bist angestellt und dein Chef schickt dich als Vertretung zu einem Kongress. Auf diesem benimmst du dich völlig daneben, so dass alle anderen Besucher über dich reden und ihre Köpfe schütteln. Was passiert dann mit dem Namen deines Chefs? Er wird entehrt!
Genauso verhält es sich, wenn wir sagen, dass wir nach der Bibel oder nach Seinen Geboten leben möchten, aber uns ganz anders verhalten!
Wieviel Liebe, Geduld, Gnade, Barmherzigkeit und Sanftmut haben wir in unserem Handeln? Wie gehen wir mit Menschen in unserem Alltag um? Wie denken sie über meinen Glauben und meinen Gott, wenn sie mein Handeln sehen?
Entweihungen in der Bibel
Die Bibel ist gefüllt mit solchen Stellen, in denen Gott Sein Volk zurechtweist, weil es sich falsch verhalten hat und damit Gottes Namen entheiligt hat:
Jer 34,16: Aber es reute euch wieder, und ihr habt meinen Namen entweiht, indem jeder seinen Knecht und jeder seine Magd, die ihr nach ihrem Wunsch freigelassen hattet, wieder zurückgeholt hat, und ihr habt sie gezwungen, eure Knechte und Mägde zu sein.3.Mo 20,3: Und ich will mein Angesicht gegen einen solchen Menschen setzen und ihn ausrotten mitten aus seinem Volk, weil er dem Moloch eines von seinen Kindern gegeben und mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entheiligt hat.
3.Mo 22,31-33: Ihr aber sollt meine Gebote halten und sie tun; ich bin der Herr! Und ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entheiligen; sondern ich will geheiligt werden in der Mitte der Kinder Israels, ich, der Herr, der euch heiligt, der ich euch aus dem Land Ägypten geführt habe, um euer Gott zu sein; ich bin der Herr.[/themify_quote
Einer der größten Entheiligungen von Gottes Namen geschah, als das Volk Israel aus seinem Erbteil – aus Eretz Israel – hinaus musste:
Hes 36,20: Als sie nun unter die Heidenvölker kamen, wohin sie gezogen waren, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: »Das ist das Volk des Herrn; die mussten aus seinem Land ausziehen!«
Die ganze Welt schüttelte seinen Kopf über dieses Volk und damit kam der Name Gottes in Verruf. Und genau aus diesem Grund stellt Gott sein Volk in Seinem Land wieder her:
Hes 36,21-22: Da tat es mir Leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel entweiht hatte unter den Heidenvölkern, zu denen es gekommen ist. Darum sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Nicht um euretwillen tue ich dies, Haus Israel, sondern wegen meines heiligen Namens, den ihr entweiht habt unter den Heidenvölkern, zu denen ihr gekommen seid.
Viele sind der Meinung, dass auch die Wiedererrichtung eines jüdischen Staates (Gründung Israels 1948) absolut kein zufälliger Zeitpunkt war. Der Name Gottes wurde im Zweiten Weltkrieg entehrt. Das Volk Gottes wurde in diesem so misshandelt und verachtet, dass dabei der Name Gottes in Verruf gekommen war. Aus diesem Grund stellte Gott Seinen Namen wieder her, indem er diesem geschundenen Volk wie Phönix aus der Asche einen neuen Staat gab – was zu einem der größten Weltwunder avancierte.
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Ben
20. Mai 2017 @ 20:20
So seh ich’s auch, Baruch HaSchem!
Kenne auch mindestens 5 verschiedene Versionen der Vokalisierung.
Ursula Friedrich
25. Mai 2017 @ 12:01
Shalom Hosea,
ein wichtiges Thema, Namen sind eben nicht Schall und Rauch – ich möchte auch mit meinem richtigen
Namen angeredet werden…
Nur wenn es, wie es geschieht, zu Streit und Spaltungen kommt, dann haben wir verloren und Satan
gewonnen!!!!!!!!! Der Verlierer möchte uns immer ablenken…
YAH’ (Übers. Naftalie Tur Sinai) war sich nicht zu heilig, seinen heiligen Namen Mosche zu offenbaren, und zu “veröffentlichen”.
Ebenso hat YAH’ gesagt, das sein Name der “Ewige” ist – so möchte ER für alle Zeit genannt werden!
Das ist wohl, meinem Verständnis nach, eine Bedeutung seines NAMENS YAH’.
Es gibt einen Rabbiner, (leider weiß ich g’rad seinen Namen nicht), er hat gesagt, viel Unglück ist dem
Volk Israel wieder fahren, weil sie im Gebet seinem Namen nicht ausgesprochen haben…
Diese seltsame Wort Erfindung G-D, geht auf Rabbiner im 1.Jhr. zurück, damals haben die Römer verboten, daß der Name GOTTES ausgesprochen wurde. Wer sich diesem Gebot widersetzte, wurde brutal ermordet.
So geschehen einem Rabbiner, er wurde in feuchte Tücher und einer TORAH Rolle eingewickelt und
verbrannt. Sein Grabmahl ist in Israel – steht interessanterweise in keinem Reiseführer – würde wohl
ein “Erdbeben” im religiösen Systems Israels verursachen… (Quelle: Nehemja Gordon)
Zum Jahresanfang, den YAH uns gegeben hat, sagt ER folgendes:
“Dieser Monat (1. Pessach) sei euch der Anfang der Monate; der erste sei er euch unter den Monaten
des Jahres”
Steht doch ganz klar da, was müßen wir diskutieren?
Der Jahresanfang des Staates Israels wurde auch von Rabbinern eingerichtet. Ich meine, das schreibe
ich unter Vorbehalt, hat Michael Rood, erforscht.
Lieber Hosea, liebe Emuna,
vielen Dank für die interessanten Beiträge, aber, wenn ich das schreiben darf, rutscht nicht in das Rabbinertum in seinen vielen Facetten ab…
Shalom Ursula
Jolanta
29. Mai 2017 @ 21:21
Herzlichen Dank Ursula für dein mutigen kommentar. Ich bin auch deine meinung.
Shalom Jolanta
Ben
1. Juni 2017 @ 20:10
Schalom Ursula,
Gott hat es gefallen, sich nicht der ganzen Welt auf einmal zu offenbaren, sondern nur einzelnen Personen und schließlich einem ganzen Volk. Er hat sich außerdem aus diesem Volk nur einen Stamm erwählt, der Ihm dienen soll, und daraus nur einen Familie, die in Sein Heiligtum kommen sollen. Und aus dieser Familie jeweils nur einen Mann, der Ihm Weihrauch im Allerheiligsten darbringen soll. Und von allen Tagen des Jahres hat Er sich dazu nur einen Tag abgesondert – Jom Kippur. Und an ebendiesem Tag wurde der Name des HERRN ausgesprochen. Was irgendwie in diese Abfolge des immer abgesonderter werdens, der fortschreitenden Heiligkeit passt. Schließlich war es gefährlich die Bundeslade zu berühren oder gar hineinzuschauen.
Nun gibt es den Tempel nicht mehr und die Bundeslade ist nicht zugänglich. Und auch die richtige Aussprache Seines Namens wurde verborgen – wie übrigens angekündigt in 5.Mose.
Wenn das mit Deinem Namen passiert wäre und nur noch die Konsonanten RSL bekannt wären, würdest du dann gern von dem einen z.B. IRSeLu angespochen werden, von dem anderen eRoSaL, oder oRiSeLa? Zumal du auch noch andere Namen hättest, die bekannt wären?
Ich denke, wenn der Name verborgen wurde und es sich Juden ausdrücklich erbitten, von wie auch immer gearteten Vokalisierungsversuchen in deren Gegenwart abzusehen, dann respektiere ich das gern. Zumal Christen schon mehr als genug den Namen Jeschuas für sie stinkend gemacht haben.
Was den ersten der Monate (Aviv/Nissan) betrifft: so steht es tatsächlich da. Aber was nicht dasteht, dass es der Anfang des Jahres sein soll! Klingt spitzfindisch, aber woanders steht auch, dass im Herbst die Wende des Jahres ist. Warum nicht.
Die Angst “in das Rabbinertum abzurutschen” habe ich bei worldwidewings nicht. Das ist so eine alte Denkweise. Ich denke wir können sehr viel von den Rabbis lernen. Was ja nicht heißt, dass man alles ungeprüft übernehmen muss. Sie sind uns eben mehrere Tausend Jahre voraus was die Beziehung mit Gott angeht. Und wenn es wieder “eine Herde und ein Hirte” wird, wie angekündigt, werden wir im gleichen Stall wohnen! Also warum nicht schoneinmal aneinander gewöhnen 🙂 – in Achtung, Demut und Buße.
Manajah Lieb
30. Mai 2017 @ 12:41
Schalom Hosea,
ich finde es sehr gut, was Du hier geschrieben hast. Ich war auch oft etwas unsicher,
was ich nun als Bezeichnung und Name für IHN gebrauchen sollte. “Ewiger” ist eine gute
Umschreibung oder Beschreibung für das, was er zu Mosche sagte, wie wir es kennen,
als: Ich bin, der ich bin… Und wer ist ewig, wie er ist? Es gibt ja nur einen, der von Ewigkeit
her war und auch derselbe bleiben wird in Ewigkeit, der also nie stirbt. Das ist für mich
ein guter Ersatz, bis uns die richtigeAussprache des Namens bekannt gemacht wird,
wenn wir bei ihm sein werden. Jeschua hat uns seinen Charakter, sein Wesen gezeigt
und bekannt gemacht, und ihn auf diese Weise zu heiligen, wie Du es so treffend beschreibst, ist schon eine heftige Aufgabe! Durch ihn dürfen/sollen wir ja auch “Vater” sagen.
Liebe Grüße
Manajah