Das Apostelkonzil – 6 Startpunkte für dein geistliches Leben
Das Apostelkonzil… wie viele verschiedene Auslegungen haben wir dazu schon gehört? (Anscheinend ist dieses Kapitel nicht ganz so einfach zu verstehen)
Was wird dort für die Gläubigen, die sich aus den Heiden bekehren tatsächlich beschlossen? Und noch viel wichtiger: Hat es auf Gläubige heute Auswirkungen?
Also hinein ins Vergnügen und schauen wir, was die Verse so hergeben…
Der große Rahmen von Apostelgeschichte 15
Das Apostelkonzil in Apostelgeschichte 15 ist ein Höhepunkt in der Erzählung der Apostelgeschichte. Die Apostelgeschichte ist eigentlich ein Brief von Lukas an Theophilus. Lukas wollte die wichtigsten Ereignisse der ersten Jahrzehnte nach Yeshua festhalten.
Das Apostelkonzil ist dabei eins von wenigen Kapiteln in der Apostelgeschichte, in denen es um theologische Auseinandersetzungen ging.
Im heutigen Christentum wird es oftmals ignoriert, einfach nicht verstanden oder sogar so ausgelegt, dass damals beschlossen wurde, dass das Gesetz für die Christen nicht mehr gilt. Manche tun ihm sogar Gewalt an und reden von zwei verschiedenen Wegen der Erlösung.
Die Streitfragen im Apostelkonzil
Warum fand das Apostelkonzil statt?
Paulus und Barnabas (sie waren noch gemeinsam auf Missionsreise) weilten in der Gemeinde in Antiochia. Dann passiert folgendes:
Apg 15,1: Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Gebrauch Moses beschneiden lasst, so könnt ihr nicht gerettet werden!
Es kommen also einige “Gelehrte”, die verkünden, dass man zur Errettung beschnitten sein muss.
Das war eine Lehre, die damals anscheinend auf sehr viel Zustimmung fiel (wahrscheinlich erzählt Paulus in Galater 2,11ff von dieser Situation). Paulus ist vom Gegenteil sehr überzeugt, aber er merkt, dass es zu viele gibt, die anderer Meinung sind.
Was also tun?
Nach was richtet sich Paulus? Wie geht Paulus vor? Was ist sein Leitfaden?
Natürlich – die Torah!
Also schlagen wir mal nach, was diese sagt:
5.Mo 17,8-11: Wenn es dir zu schwer wird, ein Urteil zu fällen in Sachen eines Mordes oder eines Streites oder einer Körperverletzung, bei irgendeiner Streitsache, die innerhalb deiner Tore vorkommt, dann mache dich auf und geh hinauf an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird. Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter kommen, der zu jener Zeit [im Amt] sein wird, und fragen; sie sollen dir das Urteil sprechen. Und du sollst nach dem Urteilsspruch handeln, den sie dir von jenem Ort aus verkünden, den der Herr erwählen wird, und sollst darauf achten, daß du tust nach allem, was sie dich lehren werden. Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln; du sollst von dem Urteilsspruch, den sie dir verkünden, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.
Genial, oder?
Die Torah sagt: Bei einer Streitfrage, bei der keine Lösung gefunden wird… ab nach Jerusalem! Dort die Richter, die gerade im Amt sind einberufen und die Frage klären. Fertig!
Also gehts als nächstes nach Jerusalem (Paulus ist ein genialer Torah-Befolger):
Apg 15,2: Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Barnabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, bestimmten sie, daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten.
Und als sie in Jerusalem ankommen wird erstmal berichtet (mit Sicherheit auch den Grund ihrer Reise, oder?):
Ap 15,4: Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten empfangen und berichteten alles, was Gott mit ihnen gewirkt hatte.
So. Gut aufgepasst.
Was jetzt kommt ist sehr wichtig!
Die Streitfrage wurde gerade vorgetragen. Jetzt steht aber die nächste Gruppe auf:
Apg 15,5: Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!
Siehst du den wichtigen Unterschied? In Vers 1 hatten wir die, die aus Judäa herab kamen (die “aus der Beschneidung” Gal 2,12; Tit 1,10) und jetzt haben wir gläubige (!) Pharisäer!
Nur weil sie Pharisäer sind, sind sie nicht schlecht. Paulus war auch Pharisäer und steht sogar später noch dazu (Phil 3,5; Apg 26,5)!
Es waren Gläubige, die in der Torah gelehrt waren und etwas zu entgegnen hatten: Heiden, die sich bekehren, müssen nach dem Gesetz leben (nach ihrer Bekehrung)!
Die Beschneidung wird hier stellvertretend für das Halten der Torah erwähnt.
Hier treten also zwei verschiedene Gruppen mit zwei verschiedenen Forderungen auf!
Apg 15,6: Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen.
Fassen wir also die zwei Streitfragen, um die verhandelt werden soll, zusammen:
Die erste Frage: “Muss man beschnitten sein (das Gesetz Moses halten), um errettet zu werden?”
Die zweite Frage: “Wenn Heiden bekehrt sind. Sollen sie dann noch beschnitten werden/die Torah halten?”
Das Apostelkonzil – die Antworten
So los gehts. Wir lesen von einer “großen Auseinandersetzung” (Vers 7). Es geht also richtig zur Sache!
Schließlich haut Petrus auf den Tisch (und beantwortet die erste Frage!):
Apg 15,11: Vielmehr glauben wir, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden, auf gleiche Weise wie jene.
Danach schweigen alle (Vers 12) – wahrscheinlich in einvernehmlicher Übereinstimmung?!
Es scheint, dass dieser Diskussionspunkt damit abgehandelt wurde. Alle stimmten darin überein, dass die Errettung nur aus Glauben aus Gnade geschehen kann. Es folgen einige Berichte von Paulus und Barnabas (Vers 12) und dann geht es zur nächsten Streitfrage.
Wie ist das, wenn sich ein Heide bekehrt? Soll er die Torah halten? Überfordert man sie damit nicht? Sie stammen aus den heftigsten kulturellen Begebenheiten. Wie soll so ein Wandel so schnell funktionieren?
Dieses Mal ergreift Jakobus das Wort:
Apg 15,19-20: Deshalb urteile ich, man solle die, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.
Was hat es nun mit dieser Aussage auf sich?
Warum gerade diese vier Gebote?
Im Prinzip haben wir die Antwort darauf schon im letzten Teil dieses Kurses bekommen: Es gab einige Gebote, bei deren Übertretung man unbedingt vom Volk Israel „abgetrennt“ werden sollte. Meistens geschah das durchs töten (die Torah spricht von „ausgerotten“, vom Bund abgetrennt werden). Es gab sie für folgende Vergehen:
- Generellem Ungehorsam, Auflehnung gegen Gottes Gebote, Rebellion (4.Mo 15,30-31)
- Essen von Blut (3.Mo 7,27)
- Essen von Ersticktem: Tiere, deren Blut nicht ausgeflossen ist (3.Mo 17,13-14)
- Verschiedenen Arten der Unzucht (z.B. 3.Mose 20,10-21)
- Götzenanbetung (3.Mose 20,1-7)
- Vergehen gegen die Stiftshütte/den Tempel (2.Mo 30,33ff; 3.Mo 7,20ff + 17,9; 4.Mo 19,13)
- Unbeschnittenheit (1.Mo 17,14)
- Gesäuertes Brot essen während dem Fest der ungesäuerten Brote (2.Mo 12)
- Nicht demütigen an Yom Kippur (3.Mo 23,29)
- Nicht das Passah-Fest feiern (4.Mo 9,13)
- Schabbat entheiligen (2.Mo 31,14)
Interessant ist, dass die vier Gebote vom Konzil hier in diese Kategorien hinein passen (das 2. bis 5.). Man wollte also sicherstellen, dass Frischbekehrte nicht direkt wieder nach dem Gesetz wieder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden mussten.
Genauso interessant sind auch die letzten vier, wie wir gleich sehen werden.
Der nächste Vers!
Der nächste Vers ist sehr entscheidend und sollte nicht unter den Tisch fallen! Er gibt Aufschluss über diese ganze Situation:
Apg 15,21: Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.
Was wird hier gesagt?
Die Heiden, die sich bekehren, sollen mit diesen 4 Geboten beginnen!
Und was ist mit der restlichen Torah?
Die restlichen Gebote wurden doch schon immer in den Synagogen gelehrt. Jeden Schabbat aufs Neue. Dort werden die Frischbekehrten dann den Rest hören und können so langsam in den Rest hineinwachsen.
Genial, oder? So simpel…
Wie kann man Jakobus also verstehen?
Apg 15,19-20: Deshalb urteile ich, man solle die, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.
Sollten Eingepfropfte nach der Torah leben? Ja! Aber um sie nicht zu überfordern sollten sie mit diesen vier Geboten beginnen (damit sie nicht wieder ausgeschlossen werden mussten) und die restlichen Woche für Woche lernen.
Ja, die Heiden sollen natürlich lernen in den Wegen YHWHs zu leben (wäre ja auch schlimm, würde man ihnen den Segen vorenthalten)! Jeder in Israel Eingepfropfte hat sich angepasst und nach der Torah gelebt.
Auch für uns ist das eine extrem wichtige Aussage, oder?
Das interessante ist, dass die vier Gebote hier (für uns) sogar schon erweitert werden. Denn was wird hier außerdem gesagt:
Haltet den Schabbat und trefft euch zum Torahstudieren (Nummer 5 und 6 also)!
Das ist auch gut so, denn was schreibt die Torah über den Schabbat?
2.Mo 31,13-14: Rede du zu den Kindern Israels und sprich: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure [künftigen] Geschlechter, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin, der euch heiligt. Und deshalb sollt ihr den Sabbat halten, weil er euch heilig ist. Wer ihn entheiligt, der soll unbedingt sterben; wer an ihm eine Arbeit verrichtet, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk!
Es wäre also ein weiteres Ausschlusskriterium, wenn sie nicht den Schabbat halten würden.
Keine Unruhe
In Vers 19 lesen wir, dass den Heiden keine Lasten aufgelegt werden soll/keine Unruhe gemacht werden soll. Wie kann man das verstehen?
Frisch Bekehrten zu sagen, dass sie von heute auf morgen über 600 Anweisungen (Mitzwots) halten müssen, bringt definitiv Unruhe und wäre eine Last, oder?
Das wurde mit dieser Regelung aufgehoben.
Und wir?
Ist diese damals getroffene Regelung für uns nicht hochaktuell? Wenn wir erkennen, dass die Torah auch für uns sinnvoll ist, ist es dann nicht eine riesige Hilfe, wenn wir wie hier einen Fahrplan bekommen?
Bekommen wir hier nicht sechs wunderbare Schritte für den Anfang unseres geistlichen Lebens? Die 4 Gebote, am Sabbat ruhen und die “heilige Festversammlung”?
Wenn wir anfangen den Sabbat zu halten und uns (wenn möglich) zum Torahstudieren versammeln, wachsen wir dann nicht automatisch in die restlichen Unterweisungen hinein?
Worüber wir Licht bekommen, das setzen wir mit Seiner Hilfe und in Seiner Kraft um. Er schreibt seine Unterweisungen auf unsere Herzenstafeln durch Seinen Geist (Hes 36,26-27).
Das ist Beschneidung im Herzen. Ein beschnittenes Herz hält die Torah.
Allen Bescheid geben
Was geschieht nach dem Apostelkonzil? Paulus und die übrigen Geschwister folgten weiter den Anweisungen aus 5.Mo 17:
Und das ganze Volk soll es [die Beschlüsse der Ältesten] hören und sich fürchten und nicht mehr vermessen sein. (5.Mo 17,13)
Apg 15,22-23: Daraufhin beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabas und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Und sie sandten durch ihre Hand folgendes Schreiben:
Es war also wichtig, dass die anderen Gemeinden die Beschlüsse hörten. Der Beschluss des Konzils war – auch nach der Torah – gültig für alle Gläubigen.
Und was heißt das nun? Beim Apostelkonzil wurde die Torah nicht aufgehoben – nein, sie wurde bestätigt!
Und das ist ein Geschenk! Wir dürfen diese wunderbaren Anweisungen in unserem Leben anwenden. Denn sie bringen Leben und Segen.
Und das ganz praktisch. Das Essen von Blut zum Beispiel ist nicht nur ungesund, sondern unser Vater freut sich sogar, wenn wir ihm zuliebe darauf verzichten. Er möchte das Beste für uns und wir können so ganz praktisch im Alltag zeigen, dass wir ihn lieben.
Dieser Artikel ist Teil des “Torah! Und jetzt?“-Kurses von worldwidewings. Wenn du möchtest, trage dich für diesen Kurs ein und erhalte per E-Mail auch die übrigen Teile.
Studiere Sein Wort ganz neu und entdecke wie sehr die Torah unser Leben verändert. Erlebe wie wir ganz praktisch im Alltag unsere Liebe zu unserem Vater leben können.
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Klaus-Michael Schulte
27. November 2014 @ 11:05
Ich habe wieder erkannt, dass das “NT” ein hebräisch/jüdisches Buch ist. Bestimmt sind noch einige Schätze vvergraben und versteckt. Das wird eine spannende Suche. Danke Hosea
Hosea
27. November 2014 @ 15:48
Das freut mich! Ja, Schätze ausgraben ist herrlich und Königen vorbehalten (Spr 25,2) 😉 Viel Freude dabei…
PS: Freu mich auf deine Ergebnisse!
Viele liebe Grüße,
Hosea
Silvia
13. Dezember 2014 @ 12:18
Die Anklage gegen Gesetzlichkeit kann nun getrost fallen gelassen werden, dank deiner hervorragenden. Beweisführung und Herleitung der Tatachen.
😉 Danke
Silvia
Hosea
16. Dezember 2014 @ 14:04
Danke auch…;-)
Es ist einfach so schön zu sehen, wie das Bild immer runder wird.
Danke Yeshua
Uta Schmidt
9. August 2015 @ 8:01
Wenn wir genauer hinsehen mit welcher Akribi die Feinde Gottes die Gebote brechen und andere dazu anhalten, dann muss doch jeder normal denkende Mensch verstehen, dass dahinter ein Antigesetz steht, das der Zerrüttung “dient”. Der wirklich entschlossene Gottlose arbeitet bewusst ohne Gesetz, oder genauer gesagt, er arbeitet Kraft seines rebellischen Geistes beängstigend präzise antigöttlich. Schon daran müsste der Jeshuagläubige ablesen können, dass dies von ihm eine sehr bewusste Glaubenshaltung erfordert um eben die Gebote Gottes neu zu erlernen um diesem Antigesetz etwas entgegen halten zu können. Eine regelrechte Umprägung wird da notwendig sein, wenn die neubekehrte Person nicht ständig rückfällig werden will in alte Muster.
Das Wort sagt auch, dass wir durchaus mit Furcht und Zittern an uns arbeiten müssen. Das will uns sagen, dass Gesetzesverletzungen immer auffallen und dass dies der Heilung bedarf. Ich denke, dass das was man Einheit nennt nur erreicht werden kann, wenn wir nicht lässig mit dem Gesetz umgehen und auch nicht so leicht beruhigt sein sollen wenn die Gesetze hingebogen werden nach Wunsch also und das dann Liebe nennt. Gott arbeitet an unserem Wesen indem er uns ein sehr feines Gewissen gibt, damit wir auf unserer Glaubensreise seine Gesetzmässigkeiten ganz neu entdecken. Da werden wir zwar freigelassen und können auch Fehler machen, aber die sind dazu gedacht, dass wir daraus lernen und umkehren können. Sind wir offen für sein Reden, dann wachsen wir. Oder verschliessen wir uns seinem Rat und kommen in die Warteschleife oder auch auf den Grill, bis wir es begreifen, dass das Gesetz gut ist. Es ist sogar so gut, dass wir es lieben lernen und ihm nachjagen. Diesmal nicht mehr um es zu verfolgen, sondern um es zu befolgen. Die Logik des Gesetzes ist so faszinierend, dass man beginnt es wie einen Goldschatz zu suchen. Schwere Zeiten eignen sich ganz besonders für eine solche Goldsuche. So wie die Bodenschätze tief in der Erde vergraben sind und nur mit Mühen gefunden werden können, ist es auch mit den Nugets der Weisheit Gottes. Man findet sie wenn man tiefer gräbt. Wir geben uns zu leicht mit dem kleinen Glücksbringern des westlichen Wohlsfühldenkens zufrieden, ohne zu erkennen, dass uns das genau vom ursprünglichen Glauben an den lebendigen Gott trennt. Eine echte Lebenskrise ist notwendig um uns klar zu machen wie leicht man in die Irre gehen kann. Die take it easy Generation hat uns da einen schlechten Dienst erwiesen. Wir müssen es begreifen, dass es kein Evangelium light gibt sonst bringt das Evangelium tatsächlich nur Leid. Es ist purer Leichtsinn mit einem zu leichten Schiff über das stürmische Meer zu fahren. Das Schiff muss solide und sturmfest sein. Paulus Schiffreise nach Rom ist eine wunderbare Lehre darüber wie man einen Schiffbruch verhindern könnte, wenn man denn auf Paulus gehört hätte als man den Guthafen verliess. Auch der Schlangenbiss wird von ihm nur überlebt weil er in allem in Übereinstimmung mit Gott gehandelt hat. Ein messianischer Pharisäer hat sich der Allmacht Gottes anvertraut, als die ausgebildete Schiffbesatzung in allen Punkten der Seefahrtskunst versagte. Paulus warf sein Vertrauen auch auf dem sinkenden Schiff nicht weg und verhinderte ausserdem die Flucht der Besatzung . Wie hätte er eine solche Meisterleistung ohne das Gesetz vollbringen können? Die Herrlichkeit Gottes durchstrahlt den Apostel bis heute. Er hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern für uns verstoffwechselt. Deshalb kann er auch so vollmächtig vor dem Antichrist warnen, denn der ist gesetzlos bis in alle Poren. Paulus war sich wie kein anderer seines Versagens als Pharisäer bewusst und erst als messianischer Apostel konnte er diesen tiefen Fall in seine persönliche Schuld begleichen. Gnade allein hat es möglich gemacht, dass ihm das Gesetz wieder zum Leben verhalf. Es ist nach wie vor ein Mysterium.
Friedemann Hetz
24. Juli 2016 @ 13:38
Kürzlich nahm die AfD ein Schächtverbot in ihr Programm auf. Der Zentralrat der Juden empörte sich darüber. Meiner Meinung nach liegt das auf der gleichen Linie, als 2012 versucht wurde, die Beschneidung in Deutschland zu verbieten. Viele sogenannte Christen haben sowohl damals als auch jetzt voll mit eingestimmt. Einer gab folgenden Kommentar ab: “Ich verstehe überhaupt nicht, warum Sie sich als Christ für die Beschneidung einsetzen!” Nun, der Ewige hat es dann ja so gelenkt, daß das Verbot nicht zustande kam. Die Befürchtungen waren aber wohl berechtigt.
Mein Anliegen wäre folgendes: Eine biblisch fundierte Widerlegung des angeblichen Tierschutzarguments, das ständig zur Befürwortung des Schächtverbots angeführt wird. Meiner Ansicht nach könnte man sich doch sogar auf das Apostelkonzil berufen, wo die Enthaltung von Ersticktem geboten wird. Würde ich da richtig liegen?
Hosea
31. Juli 2016 @ 7:20
Shalom Friedemann.
Eine Leserin hat etwas ausführlicher versucht auf deinen Kommentar zu antworten. Hier findest du ihn:
http://www.worldwidewings.de/bibel/kommentare/schaechtung-und-tierschutz-kommentar-einer-leserin/
Reichen Segen,
Hosea
Joni
14. August 2016 @ 0:29
Tut mir leid. Auch wenn ich die Thora eher als Segen sehe und nicht als “altes lästiges Gebot welches uns nicht mehr interessieren sollte”, Deine Argumentation hier ordne ich eher ins Reich des Wunschdenkens und ideologisch motivierter Argumentation. Vers 19+20 “Darum urteile ich, daß man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.” Sauberes Arbeiten sieht anders aus. Es reicht nicht ein Fan dieser Bewegung zu sein um mich alles schlucken zu lassen und dies gar als “hervorragende Beweisführung” bezeichnet zu hören, ohne dem zu widersprechen. Manchmal sollten wir nichts sagen, wenn uns die Erkenntnis fehlt (welche nunmal bei uns Allen Stückwerk ist, sagt die Bibel). Gott hat keine Nachhilfe nötig. Wenn es nicht einfach ersichtlich ist, dann doch besser schweigen! Ich will hier keinen Shitstorm lostreten, ich suche einfach nur nach der vollen Wahrheit wenn ich in der Schrift forsche, und mit faulen Kompromissen gebe ich mich nicht zufrieden. In der “thora Szene” biegen leider zu viele schwarze Schafe sich die “Wahrheit” zurecht und nutzen dabei die viel kritisierte Jesuiten Logik (Der Zweck heiligt die Mittel) selbst. Sie sind ja die “Guten”! Im Kleinen fängt es an, und dagegen spreche ich. Wir sollten nur an der Wahrheit Gottes interessiert sein und uns demütigen unter seinen Willen, ohne unsere Willenssicht auch nur im Kleinsten darunter zu mischen.