Prophetische Schritte ins Verheißene Land – Teil 3 – In Gilgal
Auf dem Weg ins Verheißene Land stehen wir vor vielen Herausforderungen und Prüfungen.
Werden wir von Gott aus Ägypten geführt, landen wir zunächst in der Wüste. Dort werden wir in die Bündnisbeziehung eingeführt (Berg Sinai) und von Gott geprüft und erzogen.
Laufen wir nicht zurück nach Ägypten, sondern stellen uns den Prüfungen und bestehen sie sogar, landen wir eines Tages am Jordan.
An dieser letzten Grenze ins Heilige Land werden wir ein weiteres Mal gefordert:
- Sind wir tatsächlich bereit alles hinter uns zu lassen? (es gibt kein Zurück)
- Halten wir Ausschau nach den geöffneten Türen Gottes?
- Sind wir bereit, Initiative zu ergreifen?
Die prophetische Reise ins Verheißene Land (die hier noch lange nicht abgeschlossen ist) lässt sich auf unterschiedliche Aspekte unseres Glaubenslebens anwenden.
Doch da die einzelnen Schritte etwas abstrakt wirken können, möchte ich an dieser Stelle ein kleines Beispiel anfügen.
Beispiel: Leiterschaft
Angenommen wir sind von einem oder mehreren Leitern seelisch verletzt worden. Dann reagiert Gott häufig so, dass Er uns in die Wüste führt (Hier: Ein Leben ohne direkten Leiter).
Dort sollen wir von dieser Verletzung geheilt werden. Er erzieht uns (zeigt wie wir mit Leiterschaft umgehen sollen) und prüft uns, damit wir Schritt für Schritt in diesem Prozess weiterkommen:
- Wie gehen wir mit Autoritätspersonen um?
- Lassen wir uns von falscher Autorität beeinflussen?
- Nehmen wir gesunde Leiterschaft an?
Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir in solchen Prozessen drin sind. Aber das muss es auch nicht notwendigerweise. Manchmal fragt uns Gott gar nicht erst, ob wir es wollen. Es geschieht durch die Umstände.
Wenn wir soweit sind, kommen wir an den Jordan. Wir sind auf dem Sprung in ein Leben, bei dem wir gesund mit Leiterschaft umgehen können. Doch zunächst müssen wir eine letzte Hürde nehmen. Zum Beispiel ein neues Jobangebot, bei dem man sich einem Leiter unterordnen muss.
Jetzt zählt es. Sind wir bereit, Autoritäten wieder über uns zu akzeptieren? Wir sehen die offene Tür (Jobangebot) und gehen den ersten Schritt darauf zu (Vorstellungsgespräch).
Wenn wir dann bestehen, werden weitere Schritte folgen. Sind wir zum Beispiel bereit, IHM zu vertrauen und zu kämpfen, wenn ungesunde Leiterschaft uns beherrschen möchte? Oder sind wir in der Lage die perfekte Leiterschaft – nämlich SEINE Autorität – anzunehmen und uns zu 100% unterzuordnen? Das wäre in diesem Beispiel das letztendliche Ziel.
Ins Verheißene Land
Man kann diese prophetischen Schritte also bis zu einem gewissen Grad übertragen.
Dennoch ist die tatsächliche Rückkehr ins Gelobte Land unser Fokus in dieser Reihe. Denn es wird einen Zeitpunkt geben, an dem die Rückkehr nach Israel für die zerstreuten Stämme (inkl. dem Haus Joseph/Ephraim/dem Haus Israel) anstehen wird.
Generell kann es sein, dass man den Weg zurück nach Israel als Einzelner, als Gruppe oder ganzes Volk geht. Die Söhne vom Stamm Menasse aus Indien oder Volksgruppen aus Äthiopien sind dafür gute Veranschaulichungen.
Nach der Wüste und dem Jordan kommen wir nun in diesem dritten Teil zum ersten Ort im Verheißenen Land. Er wird das Basislager für das Volk Israel für die ersten Jahre werden: Gilgal!
In Gilgal
Gilgal ist ein Ort, der einige Male in der Bibel vorkommt. Und doch ist er nicht so berühmt wie zum Beispiel sein „Nachbar“ Jericho. Das liegt auch daran, dass die Lage-Bezeichnungen von Gilgal in der Bibel kompliziert wirken:
2.Kö 2,1-2: Und es geschah, als der Herr den Elia im Sturmwind zum Himmel auffahren lassen wollte, da ging Elia mit Elisa von Gilgal hinweg. Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe doch hier; der Herr hat mich nach Bethel gesandt! Elisa aber sprach: So wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, ich verlasse dich nicht! So kamen sie hinab nach Bethel. [Von Gilgal am Jordan geht man nicht „hinab“ nach Bethel]
5.Mo 11,30: Sind sie nicht jenseits des Jordan, bei der Straße gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen Mores? [Die Terebinthen Mores sind viel weiter nördlich bei Sichem]
Dies lässt darauf schließen, dass es nicht nur einen Ort Gilgal gibt, sondern sogar mehrere. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man sich die Übersetzung des Wortes Gilgal anschaut:
Gal bedeutet Steinhaufen und galgal wird mit Rad übersetzt. Insofern schließt man bei Gilgal auf eine Bedeutung wie Steinkreis (vgl. bibelwissenschaft.de). Und an dieser Stelle wird es sogleich noch interessanter, weil man bei Ausgrabungen Stein„kreise“ in Form von Fußabdrücken gefunden hat (siehe Bild – so auch am Jordan oder um den Berg Sinai herum).
Man geht also davon aus, dass ein Gilgal im biblischen Sinne ein Zeichen für die Präsenz des israelitischen Volkes war:
Jos 1,3: Jeden Ort, auf den eure Fußsohlen treten, habe ich euch gegeben, wie ich es Mose verheißen habe.
Und seinen Fuß hat das Volk nicht nur an den Berg Sinai oder über den Jordan gesetzt, sondern auch an vielen anderen Orten im Verheißenen Land. Der Ort Gilgal bei Jericho scheint somit einer der wichtigsten Gilgale (Steinfußabdrücke) gewesen zu sein.
Angekommen
Das Volk zieht über den Jordan und ist gestärkt. Es hat durch das Jordan-Erlebnis neuen Mut gefasst und ist auf einer neuen Glaubensstufe angelangt.
Israel ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen. Doch in Gilgal erwartet sie vielleicht nicht das, womit sie gerechnet hatten…
Doch schauen wir uns zunächst die Umgebung von Gilgal an. Das Volk Israel lagert nun auf der westlichen Seite des Jordan-Tals. Es ist eine riesige Ebene ohne den Schutz irgendwelcher Berge. Und das nur wenige Kilometer von Jericho entfernt.
Jos 4,19: Es war aber der zehnte Tag des ersten Monats, als das Volk aus dem Jordan heraufstieg; und sie lagerten sich in Gilgal, an der Ostgrenze [des Gebietes] von Jericho.
Jericho ist eine der größten, befestigsten und stärksten in der damaligen Zeit. Wahrscheinlich war sie für alle andere Völker furchteinflößend.
In diesem Kontext haben es die Anweisungen, die das Volk nun von Gott erhält, in sich:
Jos 5,2: Zu der Zeit sprach der Herr zu Josua: Mache dir scharfe Messer und beschneide die Söhne Israels wiederum, zum zweitenmal!
Das Volk ist gehorsam und vollzieht diese Aufgabe.
Jos 5,7-9a: Ihre Söhne nun, die Er an ihrer Stelle erweckt hatte, die beschnitt Josua; denn sie waren unbeschnitten, weil man sie auf dem Weg nicht beschnitten hatte. Als nun das ganze Volk beschnitten war, blieben sie an ihrem Ort im Lager, bis sie heil wurden. Und der Herr sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt!
Kannst du dir vorstellen, in welcher Lage das Volk in diesem Moment war?
Schwach im Angesicht der Feinde
Die Beschneidung aller Männer nur wenige Kilometer (vielleicht in Sichtweite) von Jericho entfernt ist ein großes Risiko!
Wir lesen in 1.Mose 34 wie schwach Männer sind, wenn sie beschnitten sind. Dort rotten Simeon und Levi eine ganze Stadt aus:
1.Mo 34,25: Es geschah aber am dritten Tag, als sie [das beschnittene Volk von Sichem] wundkrank waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert und drangen überraschend in die Stadt ein und brachten alles Männliche um.
Zwei Männer nehmen eine ganze Stadt auseinander, weil die Männer sich nicht wehren können.
Die Bewohner aus Jericho hätten also leichtes Spiel gehabt, das Volk Israel in diesem Zustand niederzumachen.
Sich im Angesicht der Feinde so zu schwächen ist verrückt! Es ist wie das Klettern auf Bergen ohne Absicherung. Oder wie Autobahnfahren in der Nacht mit Sonnenbrille. Oder wie ein orthodoxer Jude in Ramallah…
Und doch ist die Beschneidung vor den Toren Jerichos etwas, was Gott von Seinem Volk fordert. Nicht nur, weil die Beschneidung generell in der Torah gefordert ist. Es geht um Vertrauen! Sehr tiefes Vertrauen!
Keine Angst
Hier kommt ein großer Unterschied zwischen der ersten Wüstengeneration (die nicht ins Land kommen durfte) und der zweiten heraus: Angst! Wir erinnern uns, wie das Volk in der Wüste vor Angst dahinschmolz, als sie die Nachricht der zehn Kundschafter gehört hatte.
Doch ihre Kinder, die nun davor stehen, das Land einzunehmen, sind nicht von Angst bestimmt. Sie haben Glauben, Mut und Vertrauen. Sie wissen, dass Riesen das Land bewohnen. Sie wurden von Gott persönlich gewarnt:
5.Mo 9,1-2: Höre, Israel: Du wirst jetzt über den Jordan gehen, damit du hineinkommst, um Völker zu überwältigen, die größer und stärker sind als du, Städte, groß und himmelhoch befestigt, ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du kennst, von denen du auch sagen gehört hast: Wer kann vor den Söhnen Enaks bestehen?
Auch wenn das keine erfreulichen Nachrichten sind, vertrauen sie auf Gott und fürchten sich nicht! Sie gehorchen und geben sich komplett in die Hände Gottes!
Das ist beeindruckend und zeigt die Reife dieser Generation!
Dieses Gilgal-Erlebnis geschieht nicht aus Zufall. Mut, Vertrauen und Glauben sind Voraussetzungen für das Leben (und Kämpfen) im Verheißenen Land. Und das wird auch dann gelten, wenn die zerstreuten Stämme in ihr Erbteil kommen werden. Konfrontationen mit „Riesen“ sind nicht verlockend (Gefahren wird es dort auch in Zukunft genug geben!). Das Exil dagegen fühlt sich um einiges sicherer an. Doch wenn wir in das Land unserer Verheißung zurück möchten, müssen wir lernen, mit Ängsten umzugehen. Sie hindern uns und können im Krieg tödlich sein.
Und so können und sollten wir schon lange vorher in der Wüste lernen, zu vertrauen und Ängste zu überwinden. Wenn wir unsere Schwachheit anerkennen, hat Er den Raum zum Wirken. Wir werden diese Erfahrungen brauchen!
Euch habe ich dieses Land versprochen!
Sicherlich ist es kein Zufall, dass die Begebenheit in Gilgal direkt am Pessach-Fest stattfindet. Wir befinden uns nicht nur exakt 40 Jahre nach dem ersten Pessach in Ägypten. Die Geschehnisse stehen auch in direktem Bezug dazu:
Jos 5, 9a: Und der Herr sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt!
Das was in Ägypten begonnen hat – die Rückführung ins Gelobte Land – findet hier seinen Abschluss. Das Denken Ägyptens, die Versklavung und die gefühlte Abhängigkeit ist nun vorüber.
Für das Volk beginnt ein neues Leben und dies besiegeln sie mit Blut in Form der Beschneidung. Das ist ein direkter Bezug zum Bund mit Abraham, bei dem Gott die Beschneidung eingeführt hatte (1.Mo 17).
Dieser Augenblick in Gilgal entspricht also einer Bundeserneuerung, welcher die Verheißungen an Abraham beinhaltet: „Ihr seid mein Volk. Und euch habe ich dieses Land versprochen!“
Nach dem Sich-schwach-machen gab es also einen Freudentag. Man gedachte des Starts vor 40 Jahren mit der größten Befreiung in der Geschichte des Volkes und auch den wunderbaren Verheißungen an die Vorväter, die kurz davor standen, erfüllt zu werden.
Wie wird es wohl sein, wenn die zerstreuten Stämme ihr Gilgal-Erlebnis haben werden? Wenn sie sich an die vergangenen Jahrhunderte erinnern und darüber staunen, dass sich Gott an Seine Bündnisse erinnert und Seinem Volk das Heilige Land wieder geben wird?!
5.Mo 30,1-5: … so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat. […] Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, …
Hes 36,24: Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen.
Jer 30,3b: und ich werde sie wieder in das Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie sollen es in Besitz nehmen.
Die Erfüllungen dieser Verse sind längst im Gange. Israelis aus der ganzen Welt haben sich im letzten Jahrhundert aufgemacht, um das Verheißene Land wieder zu besiedeln. Sie haben erlebt, wie sich Gott an Seine Zusagen hält. Und natürlich ist dieser Prozess noch lange nicht vorüber…
Beschneidung der Herzen
Die Beschneidung ist eine heiß diskutierte Frage. Ich möchte an dieser Stelle nicht tiefer in dieses Thema einsteigen. Doch ein Vers über den dritten Tempel könnte darauf schließen lassen, dass die körperliche Beschneidung auch von uns gefordert werden wird:
Hes 44,9: So spricht Gott, der Herr: Es soll kein Fremder mit unbeschnittenem Herzen und mit unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum kommen, keiner von allen Fremdlingen, die unter den Kindern Israels wohnen.
Die Beschneidung des Herzens ist dagegen kaum umstritten. An vielen Stellen der Bibel kommt deutlich hervor, dass diese ein wichtiger Aspekt ist.
Und da es die tieferliegende Botschaft der körperlichen Beschneidung ist, sollten wir aufmerken, wenn diese in Gilgal – beim Start ins Verheißene Land – gefordert wird.
Insofern macht es Sinn, dass in Gilgal auch die Beschneidung am Herzen mit dazu gehört. Und damit wir uns darauf schon vorbereiten können, sollten wir wissen, um was es dabei geht.
5.Mo 10,16: So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig!
5.Mo 30,6: Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, dass du den Herrn, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, damit du lebst.
Jer 4,4: Beschneidet euch für den Herrn und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten!
Diese Bibelverse sprechen eine eindeutige Sprache: Es geht um unser Tun und unsere Liebe zu IHM (was natürlich eng miteinander verknüpft ist).
Liebe kann man lernen und trainieren. Es ist eine Herzenshaltung, die nicht kommt und geht wie sie möchte. Sie fußt auf Entscheidungen, bei denen es um Demut und Sündenbekenntnis geht:
3.Mo 26,40-42: Dann werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen samt ihrer Untreue, die sie gegen mich begangen haben, und dass sie sich mir widersetzten, weswegen auch ich mich ihnen widersetzte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt, so dass sie dann ihre Schuld annehmen, so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken, und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham, und ich will an das Land gedenken.
Hier lesen wir von einem Prozess, der in der Wüstenzeit beginnen kann und sollte. Wir bekennen Schuld und Untreue und verstehen, dass es die Hartherzigkeit unserer Herzen war (und die unserer Vorväter), die es unmöglich gemacht hat, im Verheißenen Land zu leben.
Doch nun erkennen und bekennen wir dieses Vergehen, so dass sich Gott an Seinen Bund mit uns „erinnert“ und damit auch an die Verheißung des Gelobten Landes! Wir entwickeln eine Liebe zu Ihm, die sich in Torah-Taten ausdrückt. Das ist der Israel-Lebensstil, den wir lernen wollen.
(Übrigens ist hier wieder schön zu sehen, dass die Stationen dieser prophetischen Reise schon jetzt Bedeutung haben – auch wenn wir noch nicht im Gelobten Land sind.)
Noch während dem ersten Pessach-Fest im Verheißenen Land und vor dem Kampf gegen Jericho geht die Geschichte weiter.
Doch das folgende Ereignis gehört zu den eher sonderbareren der Bibel:
Es geschah aber, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah sich um; und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein blankes Schwert in seiner Hand.Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde?
Er aber sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des Herrn. Jetzt bin ich gekommen!
Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht?
Und der Fürst über das Heer des Herrn sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig!
Und Josua tat es. (Jos 5,13-15)
Der Fürst über das Heer Gottes
Ein Auftritt wie ein wahrer Held. Jeder Junge liebt so Geschichten. Der Fürst über das Herr Gottes erscheint aus dem Nichts und spricht heroische (und etwas kryptische) Anweisungen an den Heeresleiter der menschlichen Armee.
Doch was hat es mit dieser Begegnung auf sich?
Die Entscheidung des Volkes, das eigene Leben in die Hand des Schöpfers zu legen, war schon sehr gut. Aber diese hier ist das i-Tüpfelchen: Josua (und damit die ganze israelische Armee) unterstellt sich dem Heerführer Gottes. Sie schließen sich einer himmlischen Armee und ihrem unnachahmlichen Heeresführer an (wer kann bei diesem Angebot widerstehen?!).
Und der Fürst über das himmlische Heer vermittelt bei Seinem Auftritt, das stark an die Begebenheit Moses am Dornenbusch erinnert, den Ernst der Sache:
Willkommen im Gelobten Land! Es ist heiliges Land! Ordnet euch mir unter und kämpft nach meinen Anweisungen.
Das Volk erlebte auch in der Wüste Kämpfe gegen andere Völker. Doch hier im Heiligen Land kommen sie auf eine neue Ebene. Jetzt zählt es! Vorher konnte man Fehler machen, die jetzt nicht mehr erlaubt sind (vgl. dazu 4.Mo 31,49. Dort kämpft Israel gegen die Midianiter, befolgt nicht zu 100% die Anweisungen und dennoch stirbt nicht ein einziger Israelit!).
Die Entscheidung, sich der himmlischen Armee unterzuordnen (Gott ist auch ein Kriegsgott!) ist eine die sich bezahlt macht. Im Laufe der Geschichte lesen wir, wie Gott tatsächlich Kriege in Israel führt und gewinnt:
- Er bringt Jerichos Mauern zum Einstürzen (Jos 6).
- Er erschlägt feindliche Heere mit Hagelsteine vom Himmel und lässt die Sonne still stehen (Jos 10).
- Regelmäßig gibt Er die Feinde in die Hand Israels (Jos 10,32; Ri 11,21; …).
- Häufig bringt Er den Gegner in Verwirrung (Ri 4,15; 7,22; 1.Sam 14,15; …).
- Er zieht vor dem Heer her und kämpft (1.Chr 14,15).
- Sehr eindrücklich ist 2.Kön 19,35: Und es geschah in derselben Nacht, da ging der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer 185 000 Mann. Und als man am Morgen früh aufstand, siehe, da waren diese alle tot, lauter Leichen.
Es gibt viele Beispiele dafür. Doch nicht nur in der Bibel. Bis zum heutigen Tag kämpft Gott für sein Volk. Er schlägt Schlachten, gewinnt Kriege und schenkt Bewahrung. Oft geschieht das übernatürlich: Panzer werden in die Flucht gejagt, Bomben vom Winde verweht oder sogar ausgeschaltet. Das ist Realität!
Warum? Weil Gott im Heiligen Land kämpft! Und wenn wir – doch besonders die Leiter des Volkes – uns Seiner (Kriegs-)Leitung unterstellen, können wir von Sieg zu Sieg eilen!
Gilgal ist der Start ins Verheißene Land. Wir besiegen jede Angst und legen – in Liebe – unser Leben in Seine Hand. Wir unterstellen uns Ihm und vertrauen Seiner Stärke. Er führt die Kriege in diesem Land und wenn wir uns in Gehorsam Seiner Führung unterordnen, werden wir siegen.
Es sind die letzten Vorbereitungen. Denn als nächstes wird gekämpft!
Bist du bereit?
Dies ist der dritte Teil des E-Mail-Kurses „Prophetische Schritte ins Verheißene Land“. Melde dich hier unverbindlich und kostenlos an.
Fragen zum Weiterbewegen:
- Wie schwer fällt es dir zu vertrauen?
- Wo hast du die Erfahrungen gemacht, dass du dein Leben in Gottes Hände legen musstest, um Ängste abgeben zu können?
- Welche Bereiche fallen dir ein, auf die sich die bisher gezeigten prophetischen Schritte übertragen lassen?
- Die Stämme Israels – Teil 12 – Ephraim - 9. September 2024
- Die Stämme Israels – Teil 13 – Juda - 9. September 2024
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
Angelika Maier
1. März 2016 @ 10:03
Sehr geehrter Hosea,
seid November bin ich ganz frisch dabei, diesen Kurs “Schritte ins verheißene Land” zu belegen.
Es hat eine Weile gedauert, mich darauf einzulassen, denn es geht ums “Eingemachte”, zumindest bei mir ums Verdrängte.
Erst vergangene Woche konnte ich Teil 1 und Teil 2 mit aufrichtigem Herzen umsetzen.
Aber Ihre Erklärung, Ihre Tiefe, Ihre Gegenüberstellung beleuchten ein Thema, indem ich mich mittendrin befinde – ein herzliches DANKE an Sie und Ihre wunderbaren , detaillierten Ausführungen.
Ich begebe mich nun zu den nächstfolgenden Kursteilen.
Freundliche Grüße – Angelika Maier