#37 Schelach – „Sende!“
Schelach
4. Mose 13,1-15,41
Josua 2,1-24; Markus 10,1-14
Anhand der Lesung Schelch erkennen wir sehr gut, wie effektiv es Satan gelingt, durch die Systeme dieser Welt Programmierungen in uns anzulegen, die uns an ihn binden sollen. Und wir erkennen umso mehr, wie wichtig Gottes Erlösung und Führung für uns ist, um diese Programme zu überwinden.
Schauen wir uns also die entsprechenden Texte im Zusammenhang an.
Die 12 Kundschafter
Als Israel in der Wüste Paran an der Grenze zum Land Kanaan lagerte, verlangte das Volk, dass Kundschafter ausgesandt werden sollten, um einen Bericht über das Land mitzubringen (Vgl. 5. Mose 1,22-23). Gott bestätigte dieses Verlangen und wies Mose an, die Kundschafter auszusenden.
Und YHWH redete zu Mose und sprach: Sende Männer aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Kindern Israels geben will. Von jedem Stamm ihrer Väter sollt ihr einen Mann schicken, lauter Fürsten aus ihrer Mitte! (4. Mose 13,1-2)
Ein interessanter Fakt bei dieser Begebenheit ist, dass Israel gerade einmal drei Tage weit vom Sinai gereist war (Vgl. 4. Mose 10,33). Nach gerade einmal drei Tagen hätten sie das Land Kanaan einnehmen können – so zumindest in der Theorie, die Praxis sah ja bekanntlich anders aus, wie wir später in Schelach nachlesen können.
Die Kundschafter blieben also 40 Tage im Land Kanaan, sahen sich um und sammelten Früchte. Ihr Bericht fiel dann folgendermaßen aus:
Und sie erzählten ihm und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, in das du uns sandtest, und es fließt wirklich Milch und Honig darin, und dies ist seine Frucht. Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark, und die Städte sind sehr fest und groß. Und wir sahen auch Söhne Enaks dort. (4. Mose 13,27-28)
Auch wenn Kaleb und Josua versuchten, dem Volk Hoffnung zu machen, so konnten sie sich doch nicht durchsetzen. Es heißt weiter im Text:
Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir! Und sie brachten das Land, das sie erkundet hatten, in Verruf bei den Kindern Israels und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Einwohner frisst, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von hohem Wuchs. (4. Mose 13,31-32)
Die übrigen Männer schafften es sogar, dass das Volk gänzlich die Hoffnung verlor. Doch was war passiert? Wie konnte es so weit kommen, wo doch die Kinder Israels all die Wunder in Ägypten gesehen hatten? Welche Antwort gibt uns Schelach darauf?
Das Programm des Pharao
Satan ist der Gott dieser Welt (Vgl . 2. Korinther 4,4). Ihm sind derzeit alle Reiche auf der Erde übergeben (Vgl. Lukas 4,6). Folglich wird er auch die Reiche dieser Welt nutzen, um die Menschen damit einzufangen.
Ein Pharao war nichts anderes als ein stellvertretender Regent Satans auf der Erde. Es mag Ausnahmen gegeben haben, weil sich bestimmte Pharaonen individuell anders verhalten haben. Aber formal fügte sich das Amt des Pharao in die Machtstruktur Satans ein.
Wenn wir über die Geschichte der Israeliten in Ägypten bis zum Zeitpunkt des Exodus lesen, dann lesen wir von großer Not. Neugeborene Jungen sollten getötet werden, die Erwachsenen wurden zur Arbeit für den Pharao gezwungen und als Sklaven hatten die Hebräer auch keine Bürgerrechte im Staat Ägypten. In der Folge schrien sie zu YHWH. Als sie aber die errettende Botschaft hörten, konnten sie diese nicht aufnehmen, weil ihr Geist durch die Pein so stark beschädigt war.
Und Mose sagte dies den Kindern Israels. Sie aber hörten nicht auf ihn vor Missmut und harter Arbeit. (2. Mose 6,9)
Der Pharao hatte es geschafft, sich die Hebräer durch Angst gefügig zu machen. Dies funktionierte sogar so gut, dass sie immer noch Angst vor ihm hatten, als sie längst aus Ägypten gerettet worden waren. Das Muster der Bindung durch Angst hatte sich in den Geist der Hebräer eingebrannt und so hatte der Pharao sie weiter in der Hand.
Das Land Zoan
In der Lesung Schelach haben wir eine kleine Passage, die uns die Verbindung zum Pharao herstellen lässt. Es heißt:
Und sie gingen hinauf an der Südseite und kamen bis nach Hebron; dort waren Achiman, Scheschai und Talmai, Söhne Enaks. Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden. (4. Mose 13,22)
Der letzte Satz des obigen Verses mutet merkwürdig an. Was sucht die Information über den Zeitpunkt der Erbauung dieser Städte in dem Bericht? Gibt sie uns einen Hinweis auf den Pharao?
In Psalm 78 erfahren wir, dass Zoan das Gebiet war, in dem Gott die Wunder gewirkt hatte, die der Befreiung der Hebräer vorausgingen.
Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gebiet von Zoan. (Psalm 78,12)
Wir können also davon ausgehen, dass die Kundschafter, von denen wir in Schelach lesen, Dinge in Kanaan gesehen haben, die sie an die Zeit in Ägypten und an den Pharao erinnerten. Mindestens schienen diese Dinge aber das ägyptisch-satanische Programm der Angst bei ihnen zu triggern.
Das Programm Satans überwinden
Das Ergebnis des Berichts der Kundschafter und der Reaktion der Kinder Israels darauf war, dass sie 40 Jahre durch die Wüste ziehen mussten. Ein Weg, der in wenigen Tagen hätte bewältigt werden können, musste sich über Jahre ziehen, damit sich das Volk von der Bindung an den Pharao und Ägypten lösen konnte.
Es ist nicht anders mit uns. Die Methoden Satans und der Könige der Welt haben sich bis heute nicht geändert. Auch wir sind durch etliche leidvolle Situationen (Traumata) gegangen. Diese sind zum Teil institutionell organisiert (durch Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser etc.) und haben nur das Ziel, Triggerpunkte in uns zu setzen, damit Satan seine Macht über uns ausüben kann.
Deshalb ist es so wichtig, uns unseren Ängsten zu stellen und deren Ursachen aufzuarbeiten. Je mehr Heilung wir in diesen Bereichen erfahren, desto schwieriger wird es der Widersacher haben, uns in seinen Bann zurückzuholen.
Der Prozess der Heilung bzw. Heiligung braucht Zeit. Doch am Ende steht die Befreiung und der Einzug in das uns verheißene Land. Lasst uns den Weg also mit Zuversicht und Mut gehen!
Bildquelle: Pixabay.com
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