#36 Beha’alotcha – „Wenn du aufsetzt“
Beha’alotcha
4. Mose 8,1-12,16
Sacharja 2,14-4,7; Matthäus 14,14-21
Das Leben in der Gemeinschaft mit YHWH verlangt uns eine gewisse Flexibilität ab. Gottes Reich ist niemals starr, sondern fließt. Jeschua sagte diesbezüglich:
Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. (Johannes 3,8)
Wer aus dem Geist geboren ist, wird sich auch nach dem Rufen des Geistes richten. Er folgt Jeschua und der Herrlichkeit Gottes, genau wie Israel der Wolkensäule. In Beha’alotcha sehen wir dieses Prinzip schön zusammengefasst.
Die Wolkensäule
Im Text der Lesung heißt es:
Und an dem Tag, als die Wohnung aufgerichtet wurde, bedeckte die Wolke die Wohnung, nämlich das Zelt des Zeugnisses, und am Abend war sie über der Wohnung anzusehen wie Feuer, bis zum Morgen. (4. Mose 9,15)
Die Stiftshütte wurde am ersten Tag des Jahres errichtet (Vgl. 2. Mose 40,17). Der erste Jahrestag stellt auch den Beginn einer neuen Zeit bzw. eines neuen Zyklus dar. Gleichzeitig ist die Stiftshütte als Vorläufer des Tempels auch ein Bild auf uns, denn auch unser Leib wird als Tempel Gottes bezeichnet (Vgl. 1. Korinther 6,19).
Das Zelt der Begegnung war darauf ausgelegt, mobil zu sein. Die Leviten sollten es tragen und überall da aufbauen, wo sich die Wolke niederließ.
Diese Wolke entspricht der Herrlichkeit Gottes, denn als sie über die Wohnung kam, wurde diese mit Herrlichkeit erfüllt.
Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit YHWHs erfüllte die Wohnung.(2. Mose 40,34)
In der Lesung Beha’alotcha erfahren wir nun Folgendes:
Sooft sich die Wolke von dem Zelt erhob, brachen die Kinder Israels auf; an dem Ort aber, an dem sich die Wolke niederließ, da lagerten sich die Kinder Israels. (4. Mose 9,17)
Die Wolke und die Wanderungen
Wann immer sich die Wolke bewegte, brachen auch die Kinder Israels auf. Wir könnten auch formulieren: Wann immer die Herrlichkeit Gottes weiterzog, zogen die Kinder Israels mit ihr.
Tatsächlich war es das einzige Geheimnis, um in der Wüste zu überleben. Jeder Hebräer wusste, dass er in der Nähe der Stiftshütte und der Wolke bleiben musste, dann war er sicher. Da jedes Zelt zur Stiftshütte zugewandt sein sollte (Vgl. 4. Mose 2,2), hatte auch jeder Hebräer vor Augen, worum es Gott wirklich ging. Die Herrlichkeit sollte in den Menschen, in den eigentlichen Tempeln wohnen.
Dies gilt natürlich auch für uns heute im gleichen Maße. Wann immer die Herrlichkeit Gottes in uns wohnt, sind wir sicher und geborgen und es kann uns nichts passieren. Doch woran erkennen wir die Herrlichkeit Gottes? Oder anders gefragt: Woran erkennen wir, dass wir mit dem Geist Gottes gefüllt sind?
Die Herrlichkeit Gottes in uns
An dieser Stelle möchte ich einige Verse anführen, die geeignet sind, die obige Frage zu beantworten. Die Auflistung ist wahrscheinlich nicht vollständig, aber darf uns einen Eindruck geben, was Gott in uns bewirken möchte und wie wir seine Gegenwart und Herrlichkeit erkennen können.
So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Messias Jeschua sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. (Römer 8,1)
Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht! (Johannes 14,27)
Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. (Römer 8,16)
Du hast mir Freude in mein Herz gegeben, die größer ist als ihre, wenn sie Korn und Most in Fülle haben. (Psalm 4,8)
Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. (Jesaja 40,29)
So sollst du nun YHWH, deinen Gott, lieben, und seine Ordnung, seine Satzungen, seine Rechtsbestimmungen und Gebote halten allezeit. (5. Mose 11,1)
Um die Herrlichkeit bzw. den Geist Gottes in uns wohnen zu lassen und all diese Verheißungen in unserem Leben zu erfahren, müssen wir nur eine Bedingung erfüllen:
Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück; ich komme zu euch. (Johannes 14,15-18)
Wenn wir die Gebote Gottes halten, dann wird auch die Herrlichkeit Gottes uns erfüllen und uns offenbaren, dass wir Kinder des Allerhöchsten sind. Dann sind wir sicher und geborgen, selbst wenn wir mitten in der Wüste stehen sollten.
Es ist also unsere Aufgabe, die Gebote Gottes zu halten und nach dem Frieden, der Freude, der Freiheit und der Liebe, die damit einhergehen, zu suchen. Wo immer wir diese finden, wissen wir, dass wir am richtigen Ort sind.
Bildquelle: Pixabay.com
- Erstlingsfrucht und Auferstehung: Die messianische Bedeutung von Jom HaBikkurim - 24. April 2024
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
- #28 Metzora – „Aussätziger“ - 14. April 2024