#45 Ki Tavo – „Wenn du kommst“
Ki Tavo
5. Mose 26,1-29,8
Jesaja 60,1-22; Lukas 23,26-56
Ein zentraler Bestandteil der Lesung Ki Tavo ist die Darstellung der Segens- und Fluchverheißungen. Gott klärt uns ausführlich darüber auf, welche Konsequenzen sowohl der Gehorsam als auch der Ungehorsam ihm gegenüber für uns haben.
Eine Segensverheißung wollen wir uns in diesem Kommentar etwas genauer ansehen und auf uns wirken lassen. Doch zunächst schauen wir uns die Bedingung für den Segen an.
Die Voraussetzung für Segen
Ki Tavo zeigt uns sehr klar, welche Bedingung erfüllt sein muss, um Segen von YHWH zu erhalten:
Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme YHWHs, deines Gottes, wirklich gehorchst und darauf achtest, alle seine Gebote zu tun, die ich dir heute gebiete, dann wird dich YHWH, dein Gott, als höchstes über alle Völker der Erde setzen. Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du der Stimme YHWHs, deines Gottes, gehorchst:… (5. Mose 28,1-2)
Durch den Gehorsam gegenüber Gottes Wort und das Tun seiner Gebote, bereiten wir den Boden in unserem Leben, auf den der Segen fallen kann. Der Segen wird über uns kommen, also von oben herabfallen. Doch es kommt noch besser. Wir werden dem Segen auch entgegen gehen.
Der Aufstieg im Segen
Es heißt an spätere Stelle im selben Kapitel, dass es mit uns immer weiter aufwärts gehen wird, wenn wir Gott gehorchen.
Und YHWH wird dich zum Haupt setzen und nicht zum Schwanz; und es wird mit dir immer nur aufwärtsgehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten YHWHs, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete, dass du sie bewahrst und tust,… (5. Mose 28,13)
Wir werden zum Haupt gesetzt, was bedeutet, dass Gott uns erhöhen wird. Bereits im oberen Vers haben wir gesehen, dass uns Gott über alle anderen Völker setzen will.
Wenn der Allmächtige uns aber als Haupt über die Völker setzen will, geht dies auch mit einer bestimmten Aufgabe daher. Er möchte, dass wir regieren. Diesen Auftrag hat er ja bereist den ersten Menschen gegeben (Vgl. 1. Mose 1,26-28). Doch diese Regentschaft hat weniger etwas mit Herrschaft als vielmehr mit Fürsorge zu tun. Dies sehen wir auch am Gebot des Königs, der aus den Brüdern Israels kommen und unter seinem Volk leben sollte (Vgl. 5. Mose 17,14-20). Niemals sollte über mit Strenge über Israel herrschen oder das Volk bedrücken.
Die Dynamik des Segens laut Ki Tavo
Indem wir also gehorsam sind, empfangen wir Segen. Durch diesen Segen geht es für uns aufwärts – wir gehen dem Segen entgegen. Gleichzeitig setzt uns Gott als Regenten bzw. Fürsten über alle Völker. Indem wir über sie gesetzt sind, werden wir selbst zum Segenspender. Gott nutzt uns dann als Gefäße durch die er seine Segnungen auf alle Völker kommen lassen kann.
Wenn die Heidenvölker den Segen Israels erst einmal wahrnehmen, dann hat Gott verheißen, dass sie sagen werden:
Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter so nahen, wie YHWH, unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? (5. Mose 4,7-8)
Es ist nun vollkommen verständlich, warum Satan permanent damit beschäftigt ist, das Volk Israel in den Ungehorsam zu ziehen. Für das ungehorsame Israel wird es immer nur abwärts gehen (Vgl. 5. Mose 28,43-44) und der Segen des Allmächtigen wird die Welt nicht erreichen.
Es ist nun also an uns zu entscheiden, welchen Weg wir einschlagen wollen. Wollen wir mit der Welt und Satan in den Abgrund herabsteigen. Oder wollen wir im Segen Gottes zum Haupt über die Völker emporsteigen, wie es uns in Ki Tavo verheißen ist? Wir haben die Wahl. Und diese Wahl ist unabhängig vom Zustand der Welt.
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