#42 Schoftim – „Richter“

Schoftim
5. Mose 16,18-21,9
Jesaja 51,12-52,12; Johannes 14,9-20
Kann es Freiheit ohne ein gerechtes Gesetz geben? Kann es Freiheit ohne gerechte Richter geben? Kann es Freiheit geben, wenn die Richter das Gesetz nicht kennen?
Im Zentrum einer jeden Gesellschaft stehen die gemeinsamen Normen und Gesetze, über die sich die Menschen in dieser Gesellschaft geeinigt haben. In Israel besteht eine Einigung zum Gesetz Gottes.
Darauf nahm er das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und sie sprachen: Alles, was YHWH gesagt hat, das wollen wir tun und darauf hören! (2. Mose 24,7)
Nur indem jeder diesen Normen und Gesetzen unterliegt, kann es gelingen, eine sichere, friedliche und freiheitliche Gesellschaft zu formen und zu erhalten.
Mit der Zustimmung zu Gottes Gesetzen als Richtschnur für das gesellschaftliche Zusammenleben, bestätigte Israel am Sinai aber auch, dass es als Volk nicht in der Lage ist, sich selbst gerechte Gesetze zu geben. Menschlicher Rat versagt auf Grund der Sünde bei diesem Thema völlig. Hierfür braucht es den Schöpfer.
Und dieser verfügte als Bestandteil seines Gesetzes:
Du sollst dir Richter und Vorsteher einsetzen in den Toren aller deiner Städte, die YHWH, dein Gott, dir gibt in allen deinen Stämmen, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. (5. Mose 16,18)
Wir können folgern, dass die wichtigste Qualifikation für einen Richter in Israel das Bekenntnis zum gerechten Gesetzt Gottes ist. Niemand kann Richter in Israel werden, wenn er dieses Gesetz nicht anerkennt und hochhält.
Und er hat guten Grund, werden doch letztlich die Völker über Israel sagen:
Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? (5. Mose 4,8)
Nun ist es aber so, dass Paulus uns darüber aufklärt, dass prinzipiell jeder Mensch die Berufung hat, selbst ein Richter zu sein und die Welt, ja sogar Engel, zu richten.
Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens? (1. Korinther 6,3)
Wenn dies nun die Berufung aller ist, ist es dann überhaupt möglich, dass Menschen in diese Berufung kommen, wenn sie das Gesetz Gottes ablehnen? Kommt dies nicht einer Ablehnung der Freiheit aller gleich? Und führt dies uns nicht in Feindschaft mit dem Friedefürst?
Bei aller Sehnsucht nach Freiheit, die dieser Tage zu spüren ist, sollte uns klar sein, dass wahre Freiheit nur im Bekenntnis zum Gesetz und der Autorität Gottes zu finden ist. Kein Regierungs- oder Systemwechsel, welcher von Menschen gewirkt ist, wird uns die lang ersehnte Erlösung bringen. Nur im Fokus auf den einen König, der uns ein Gesetz der Freiheit gegeben hat (Vgl. Jakobus 2,12), werden wir die endgültige Erlösung von der Sklaverei in der Welt erleben.
Doch Richter haben nicht nur die Aufgabe, einen schuldigen zu verurteilen und zu bestrafen. Der eigentliche Fokus eines Richters sollte es sein, den Angeklagten wieder in das Rechtssystem zu integrieren.
Und so bietet uns die Sehnsucht nach Freiheit und Erlösung von Sklaverei, die derzeit in den Menschen offenbar wird, eine einzigartige Chance, auf den wahren Friedefürst und sein gerechtes Gesetz hinzuweisen. Der Eine, der wahren Frieden und wahre Freiheit stiften kann, ist Jeschua.
Lasst uns also als Richter und Botschafter Gottes in dieser Welt wandeln und das Gesetz, die lebendige Torah, Gottes den Menschen näher bringen!
Bildquelle: Pixabay.de
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