Die sieben Sendschreiben (Offb 2+3)
[Grundlage ist das Teaching “the seven churches” von 119 ministries. Unten auch als Video (auf Englisch)]
Die sieben Sendschreiben in der Offenbarung waren schon häufig Grundlage von Diskussionen. Was hat es mit ihnen auf sich?
Sind es einfach sieben Briefe an die damaligen Gemeinden (in Kleinasien, heutige Türkei)? Mit Sicherheit nicht! Muss man doch bedenken, dass nicht nur diese kleinen Abschnitte an die Gemeinden gesandt wurde, sondern jeweils das komplette Buch der Offenbarung.
Offb 1,4: Johannes an die sieben Gemeinden, die in Asia sind: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind
Man kann davon ausgehen, dass sie auch prophetisch für das Ende der Zeiten zu verstehen sind. Dabei gibt es zwei gängige Auslegungen, die sehr verbreitet sind:
1. Zeitabschnitte
Die eine Möglichkeit ist, dass die sieben Gemeinden sieben Zeitperioden bis zum Ende der Zeiten präsentieren.
Das heißt, die Zeit seit dem ersten Jahrhundert bis zur Trübsalzeit ließe sich ungefähr in sieben Abschnitte teilen, wobei für jeden Zeitabschnitt eine Gemeinde stehen würde.
Bisher habe ich aber noch nicht gehört, wie diese aussehen könnten. Mir selbst fiel es recht schwer, irgendwelche Epochen dort hineinzuordnen.
2. Denominationen
Die andere übliche Auslegung sagt, dass die sieben Gemeinden sieben Haupt-Denominationen am Ende der Zeiten präsentieren.
Dies scheint gar nicht so abwegig zu sein. Allerdings ist auch hier eine Einordnung gar nicht so einfach, bedenkt man, dass es Tausende an Denominationen gibt, die zudem je nach Ländern sehr unterschiedliche sind.
Eine dritte Möglichkeit
Von 119ministries.com habe ich eine weitere Auslegungsmöglichkeit gehört, die ich hier gerne teilen würde. Auch analysieren sie diese sieben Gemeinden, was ich hier mit einfließen lasse.
Allerdings sagen sie selbst, dass sich die drei Arten der Auslegungen vielleicht sogar sehr gut ergänzen und man eventuell keine als 100%ig richtig annehmen darf.
Wie immer bist auch du als Leser gefordert, dies alles zu prüfen 😉
Vorbereitung auf die Trübsal
Da die sieben Kapitel unmittelbar vor den anderen Berichten über die Trübsalszeit stehen, könnte man sagen, dass diese sieben Gemeinden sieben Wege durch diese Endzeit beschreiben.
Warum sollte das Sinn machen? Jeder Gemeinde wird aufgezeigt, was sie für Stärken und Schwächen hat und – und das ist ganz entscheidend – ob und was sie ändern soll. Wozu etwas ändern? Um letztendlich mit vor dem Thron der Anbetung stehen zu dürfen!
Insofern wird sich vielleicht jeder Gläubige/jede Gemeinschaft in eine dieser Gemeinden einordnen lassen können. Und damit erhält man eine Botschaft für die Zeiten, die vor uns stehen!
Die Trübsal
Warum muss es überhaupt eine Trübsal geben? Für viele passt es nicht in ihr Gottesbild, dass Yeshua (der hebr. Name von Jesus) auch jemand ist, der Gericht bringt.
Doch ist es nicht die gleiche Geschichte wie schon zur Zeit des Alten Testaments? Gott sehnt sich danach, dass wir in Seinem Sinne leben. Er hat wunderbare Formen vorgegeben, die Segen bringen. Doch wir Menschen haben uns immer wieder davpn entfernt. Wenn man sich diese Welt anschaut, fühlt man sich doch sehr an Sodom und Gomorrah erinnert.
Lk 17,28-30: Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle. Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.
Und wenn sich Christen Christen nennen aber nicht danach leben, verlästern wir dann nicht Ihn? Die Bibel schreibt sogar, dass das Gericht bei den Gläubigen beginnen wird:
1.Pet 4,17: Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? (s.a. Hes 9,5-6)
Yeshua und die Gebote
Es ist bemerkenswert, dass es unter den sieben Gemeinden zwei gibt, die nicht kritisiert werden: Smyrna und Philadelphia.
Was muss man tun, um nicht kritisiert zu werden? Die Offenbarung gibt mehrmals Hinweise darauf, auf was es im Glaubensleben ankommt:
Offb 12,17: Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.Offb 14,12: Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren!
Offb 22,14: Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.
Also scheinen Smyrna und Philadelphia doch genau danach zu leben: Sie befolgen die Gebote Gottes und haben das Zeugnis Yeshuas!
Doch trotzdem sind ihre Unterschiede extrem: Smyrna wird verfolgt und getötet, Philadelphia durch die Zeit hindurchgetragen.
Lasst uns also im Gebet diese Texte lesen. Was möchte der Geist uns sagen, worauf uns hinweisen? Wie können wir uns auf diese Zeiten vorbereiten, von der die Bibel sagt, dass sie die schlimmsten sind, die jemals auf Erden waren (Mk 13,19).
Wir dürfen und sollen überwinden. Hier wird uns gesagt, wie wir das können…
Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus (Offb 2)
1 Dem Engel der Gemeinde von Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:
2 Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt;
3 und du hast [Schweres] ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden.
4 Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.
5 Bedenke nun, wovon du gefallen bist, [oder: wovon du herabgestürzt bist / was du verloren hast.] und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!
6 Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die auch ich hasse.
7 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.
Die Gemeinde macht vieles gut hat aber einen sehr entscheidenen Makel: Sie hat die erste Liebe verlassen. Dies kann sie korrigieren, in dem sie Buße tut und wieder die ersten Werke tut.
Nikolaiten heißt übersetzt: Sieg über Menschen. Oder auch: der Sieg der Leiterschaft (Klerus) über das Laientum.
Die wichtigste Frage ist hier: Was ist die erste Liebe und was die ersten Werke? Denn das ist die Lösung für diese Gemeinde.
Bekanntlich legt die Bibel sich selbst aus. Was sind die Werke, um die es in der Bibel geht? Und worum geht es “zuerst”? Was ist ganz vorne zu finden? Die Gebote Gottes. Die Torah!
Und diese ist ganz eng mit der Liebe verknüpft, denn sonst sind die Werke tot.
Des Weiteren hat die Gemeinde erkannt, dass es nicht Gottes Wille ist, wenn sich Menschen zu Mittlern machen zwischen Gott und den Gläubigen. Es geht um die direkte Beziehung zu Ihm (1.Kor 11,3).
Es scheint also um Christen zu gehen, die alles so machen, wie sie sollen. Sie haben Irrlehren erkannt und harren aus usw. Aber sie haben die Torah verlassen und werden dazu aufgefordert dorthin zurück zu kehren.
Sendschreiben an die Gemeinde von Smyrna (Offb 2)
8 Und dem Engel der Gemeinde von Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und lebendig geworden ist:
9 Ich kenne deine Werke und deine Drangsal und deine Armut — du bist aber reich! — und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.
10 Fürchte nichts von dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!
11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod.
Smyrna ist die einzige Gemeinde, der Verfolgung und harte Zeiten vorausgesagt sind. Und das ohne ersichtlichen Grund. Sie werden auch nicht ermahnt, irgendetwas anders zu machen oder umzukehren.
Kann es sein, dass dies die Christen sind, denen Verfolgung verheißen ist, weil sie Zeugnis von Yeshua ablegen. Vergleiche Lukas 21,12:
Aber vor diesem allen werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und werden euch überantworten den Synagogen und Gefängnissen und euch vor Könige und Statthalter führen um meines Namens willen.
Dieser Gemeinde wird explizit gesagt, dass ihre Werke bekannt seien (und anscheinend sind sie gut!). Diese Werke sind immer verknüpft mit dem Leben in den Geboten.
Interessant ist auch der Hinweis auf die “zehn Tage”. Zahlen stehen in der Bibel nie zufällig. Hier könnten sie ein Hinweis auf die zehn verlorenen Stämme (= das Nordreich, Ephraim) sein.
Sendschreiben an die Gemeinde von Pergamus (Offb 2)
12 Und dem Engel der Gemeinde in Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert hat:
13 Ich kenne deine Werke und [weiß,] wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist, und daß du an meinem Namen festhältst und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.
14 Aber ich habe ein weniges gegen dich, daß du dort solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, einen Anstoß [zur Sünde] vor die Kinder Israels zu legen, so daß sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben.
15 So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.
16 Tue Buße! Sonst komme ich rasch über dich und werde gegen sie Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes.
17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.
Der Thron Satans war eine Opferstätte im damaligen Pergamon. Dieser “Pergamonaltar” wurde im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und dann nach Berlin gebracht.
Die Lehre Bileams besteht darin, das Volk Gottes zu schwächen, indem es zu Unzucht und Götzenopfer verführt wird (siehe 4.Mo 31,8). Bileam hat damals Balak gezeigt, wie der Segen vom Volk Israel genommen werden kann: Dann wenn sie ungehorsam sind! Die Geschichte ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Gehorsam Segen bringt und Ungehorsam Fluch.
Viele in Pergamus hatten also gleichzeitig Gott als auch anderen Göttern gedient. Heutzutage könnte man sagen, dass dies ähnlich ist, wenn man an Weihnachten und Ostern denkt.
Hier geht es also um Christen, die in den Wegen Gottes wandeln – außer dass sie nicht richtig mit Irrlehren umgehen. Das ist Sünde, worüber die Gemeinde Buße tun soll.
Dementsprechend sollen auch solche falschen Lehrer ausgeschlossen werden, da sonst Krieg über sie kommen wird.
Sendschreiben an die Gemeinde von Thyatira (Offb 2)
18 Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füße schimmerndem Erz gleichen:
19 Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und dein standhaftes Ausharren, und [ich weiß], daß deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
20 Aber ich habe ein weniges gegen dich, daß du es zuläßt, daß die Frau Isebel, die sich eine Prophetin nennt, meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.
21 Und ich gab ihr Zeit, Buße zu tun von ihrer Unzucht, und sie hat nicht Buße getan.
22 Siehe, ich werfe sie auf ein [Kranken-]Bett und die, welche mit ihr ehebrechen, in große Drangsal, wenn sie nicht Buße tun über ihre Werke.
23 Und ihre Kinder will ich mit dem Tod schlagen; und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Und ich werde jedem einzelnen von euch geben nach seinen Werken.
24 Euch aber sage ich, und den übrigen in Thyatira, all denen, die diese Lehre nicht haben und die nicht die Tiefen des Satans erkannt haben, wie sie sagen: Ich will keine weitere Last auf euch legen;
25 doch was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme!
26 Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker,
27 und er wird sie mit einem eisernen Stab weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich es von meinem Vater empfangen habe;
28 und ich werde ihm den Morgenstern geben.
29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Ähnlich wie in Ephesus wird auch hier eine Gemeinde beschrieben, von der man nicht meint, das da noch etwas Schlechtes kommen kann: Werke, Liebe, Dienst, Glauben, standhaftes Ausharren, die letzten Werke sind mehr als die ersten!
Aber auch diese Gemeinde lässt Irrlehre zu, die die Gemeindemitglieder schlimm verführt.
Manche glauben, dass die griechische Übersetzung von Thyatira für die Probleme der Gemeinde steht: Thea (eine weibliche Göttlichkeit), Tyrannos (ein Tyrant oder Herrscher) heißt: “beherrscht von einer Frau!” Es geht hier aber nicht darum, dass es eine weibliche Prophetin war (davon gab es einige in der Bibel: Miriam, Hulda, ), sondern dass sie zu Götzendienst verführt hat.
Sehr interessant ist erneut der Bezug zu den Geboten Gottes (Vers 23) “…und ich werde jedem einzelnen von euch geben nach seinen Werken.”
Die Gemeinde hat nicht unbedingt am Götzendienst teilgenommen, sondern diese Lehre nicht verworfen. Aber auch das ist Sünde nach 3.Mo 19,17.
Sendschreiben an die Gemeinde von Sardes (Offb 3)
1 Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebst, und bist doch tot.
2 Werde wach und stärke das Übrige, das im Begriff steht zu sterben; denn ich habe deine Werke nicht vollendet erfunden vor Gott.
3 So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es [od. befolge es sorgfältig] und tue Buße! Wenn du nun nicht wachst [od. wach wirst.], so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht erkennen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.
4 Doch du hast einige wenige Namen auch in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind es wert.
5 Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
6 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Die Taten der Gemeinde von Sardes bringen andere zu glauben, dass sie lebendig sei. Aber ihre Taten sind tot! Genauso werden Gesetzlose in Mt 7,21-23 gemaßregelt: Nicht jeder der “Herr, Herr” ruft, wird ins Königreich eingehen. Gesetzlose sind dabei diejenigen, die Gesetzlosigkeit (Thoralosigkeit) verüben.
Off 3,3 gebraucht Worte, die im Zusammenhang zur Trübsal stehen. Vergleiche das Gleichnis der beiden Knechte in Mt 24,36ff.
Die Auswirkungen sind definitiv verherrend. Gläubige, die nur dem Anschein nach glauben, werden ein böses Erwachen erleben. Dramatisch sind die Worte “auslöschen aus dem Buch des Lebens”. Hier wird es also wirklich ernst!
Doch es wird auch eine zweite Gruppe beschrieben. Es sind die, die ihre Kleider nicht beschmutzt haben. Das passt zur Bedeutung von “Sardis” (übersetzt: “diejenigen, die herauskommen/flüchten”).
Sendschreiben an die Gemeinde von Philadelphia (Offb 3)
7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, so daß niemand zuschließt, und zuschließt, so daß niemand öffnet:
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie schließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt [od. befolgt] und meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich gebe, daß solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen und vor deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
10 Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis [gr. oikoumene!] kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen.
11 Siehe, ich komme bald [od. rasch / unversehens]; halte fest, was du hast, damit [dir] niemand deine Krone nehme!
12 Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt von meinem Gott aus, und meinen neuen Namen.
13 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Philadelphia heißt übersetzt “Brüderliche Liebe” (vgl. 1.Joh 4,12).
Wie schon erwähnt, ist es die einzige Gemeinde, die überwindet, kein Leid angekündigt wird, nicht gerügt wird, etc. Sie wird bewahrt vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird (Vers 10).
Diese Gemeinde verübt “richtige Werke” – im Gegensatz zu Sardis – und handelt nach Seinem Wort. Erneut also eindeutige Bezüge zu den Geboten Gottes.
Sendschreiben an die Gemeinde von Laodizea (Offb 3)
14 Und dem Engel der Gemeinde von Laodizea schreibe: Das sagt der »Amen«, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes:
15 Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch heiß bist. Ach, daß du kalt oder heiß wärst!
16 So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.
17 Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß, und mir mangelt es an nichts! — und du erkennst nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt.
18 Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!
19 Alle, die ich liebhabe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir.
21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
22 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Diese Gemeinde ist gefangen in ihrem Stolz. Sie glauben, sie wären reich und werden zu den Größten im Reich Gottes gehören. Doch in Wirklichkeit sind sie lau und arm und blind…
Yeshua sagt eindeutig, wer groß und klein im Reich Gottes sein wird:
Mt 5,19: Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.
Das ist wirklich erschreckend.
Insbesondere ist erneut der Bezug zu den Werken – dem Leben in den Geboten – zu finden. Sie sind weder heiß noch kalt.
Wie sehr sollte uns diese Gemeinde als Warnung dienen. Müssen wir den Vater nicht immer wieder bitten, uns die Augen zu öffnen und zu salben. Ohne Ihn und Seine Sicht sind wir blind und arm.
Wie oft haben wir in der westlichen Welt schon gedacht, wir sind auf einem guten Weg. Schließlich sind wir doch so gesegnet. (Sind wir das?) Wir verschließen die Augen vor dem ganzen Bösen und dem Leid – und vor den Warnungen der Bibel. Wir haben einen so großen Überfluss – aber wenn sich unser Herz danach richtet, dann sind wir arm.
Lasst uns Schätze im Himmel sammeln!
“Laodizäa” kann man übrigens wie folgt übersetzen: Zusammengesetzt aus Laos (Menschen) und dike (Prinzip, Entscheidung, Rechte): “Die Rechte der Menschen”.
Die Gemeinde in Laodizäa war also auf sich und ihre Rechte konzentriert. Sie haben sich selbst beherrscht und gerichtet. Yeshuas Antwort darauf lesen wir in Vers 17.
Auch bei dieser Gemeinde finden wir einen Zusammenhang zum Nordreich:
Hos 12,9-10: Auch Ephraim spricht: »Ich bin doch reich geworden, ich habe mir ein Vermögen erworben; an all meinem Erwerb wird man mir kein Unrecht nachweisen können, das Sünde wäre!« Ich aber, der Herr, bin dein Gott vom Land Ägypten her, ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie zur Zeit des [Laubhütten-]Festes.
An alle Gemeinden:
Wer überwindet…
Diese sieben Sendschreiben geben uns viele nützliche Hinweise, wie wir überwinden können. Wie können wir durch diese schwere Zeit “sicher” hindurchkommen.
Die Bibel schreibt auch, was wir überhaupt überwinden sollen:
Rö 12,21: Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!
Und zudem finden wir erneut einen Hinweis, auf was es ankommt. Wie können wir überwinden? Durch Seine wunderbaren Gebote und den Glauben an den Messias:
1.Joh 5,2-5:Daran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist?
Wer Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt…
Lasst uns offen Ohren haben für Sein Reden und für Sein Wort. Er ruft uns zurück in Seine Wege. Er ruft Ephraim zurück in Sein Land. Wer wird hören?
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 7) - 19. Juli 2017
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