#43 Devarim – „Worte“
Devarim
5. Mose 1,1-3,22
Jesaja 1,1-27; Matthäus 24,1-22
Der Titel unserer Torahportion in dieser Woche lautet Devarim. Dieses hebräische Wort für „Wörter“ kommt von der Wurzel דָבַר (davar). Gemeint sind im Zusammenhang der Lesung Moses Worte an das Volk Israel, denn es heißt:
Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel redete auf der anderen Seite des Jordan in der Wüste, in der Arava[1] gegenüber von Suph, zwischen Paran und Tophel, Laban, Hazeroth und Di-Sahab. (5. Mose 1,1)
Wenn Mose zum Volk sprach, dann sprach auch Gott. In diesem Kommentar wollen wir uns einmal ansehen, welch vielfältige Bedeutungen hinter der Wurzel דָבַר (davar) stecken. Wir werden sehen, dass Gottes Wort sehr unterschiedliche Wirkungen auf uns haben kann.
Das Wort wurde Fleisch
Doch zunächst wollen wir noch eine kleine Grundlage dafür legen, was mit dem Wort Gottes generell verbunden ist.
Wir wissen, dass die Welt durch das Reden Gottes geschaffen wurde (Vgl. 1. Mose 1). Somit ist klar, dass wir immer und überall vom Wort Gottes umgeben sind. Es gibt keine Situation, in der wir nicht von ihm geführt werden.
Die Heilige Schrift zeigt uns auf, wie Gott sich unser Leben wünscht und wie es funktioniert. Die Bibel klärt uns darüber auf, welche Konsequenzen unsere Entscheidungen haben, sodass wir auf einer soliden Basis wählen können.
Damit ist es auch nicht verwunderlich, dass wir erfahren, dass das Wort Gottes Leben (Vgl. 5. Mose 32,47) und Wahrheit ist (Vgl. Johannes 17,17). Mit den Devarim Gottes können wir ein Leben in Wahrheit führen.
Wie das genau funktioniert, zeigt uns Jeschua, der ja selbst das fleischgewordene Wort Gottes ist (Vgl. Johannes 1,14).
Devarim als Weideplatz
Das hebräische Wort für Wort davar ist eng verwandt mit dem Wort für Weideplatz, welches dover lautet. Im Hebräischen gibt es noch andere Möglichkeiten, einen Weideplatz auszudrücken, doch dover ist eine dieser Optionen. Sie wird unter anderen in folgendem Vers verwendet:
Und Lämmer werden weiden auf ihrem Weideplatz und Fremde sich nähren in den verwüsteten Fluren der Fetten.(Jesaja 5,17)
Es ist nun auch sehr naheliegend, dass sich Jeschua als der Gute Hirte ausgibt. Wer dem fleischgewordenen Wort des Allmächtigen folgt, wird auch immer einen Weideplatz finden. Die Schafe Gottes werden durch sein Wort genährt.
Devarim als Pest
Andererseits kann die Wurzel davar aber auch Pest ausdrücken. Dann wird das Wort dever ausgesprochen. Im folgenden Vers finden wir ein Beispiel dafür:
Und ich will das Schwert über euch kommen lassen, das die Bundesrache vollzieht! Und wenn ihr euch dann in eure Städte zurückzieht, will ich die Pest unter euch senden und euch in die Hand eurer Feinde geben. (3. Mose 26,25)
Das Wort Gottes, welches uns allezeit umgibt, kann uns zum lebenspendenden Weideplatz werden. Aber eben auch zur todbringenden Pest.
Letztlich liegt es immer an uns, welche Realität sich in unserem Leben manifestiert. Die Devarim des Allmächtigen sind omnipräsent. Doch wir treffen die Entscheidungen, wie sie sich in unserem Leben manifestieren.
Mögen unsere Entscheidungen immer weise sein!
Bildquelle: Pixabay.com
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