#06 Toldot – „Geschlechter“
Toldot
1. Mose 25,19-28,9
Maleachi 1,1-2,7; Matthäus 10,21-38
In der Lesung Toldot lernen wir die Brüder Jakob und Esau kennen. Beide sind Zwillinge doch in ihrer Persönlichkeit gänzlich unterschiedlich. Insbesondere die Eigenschaften von Esau wollen wir uns in diesem Kommentar etwas genauer ansehen.
Die Geburt Jakobs und Esaus
Bereits die Schwangerschaft und Geburt der beiden Brüder war anders als gewöhnlich.
Zunächst war Rebekka unfruchtbar und konnte gar keine Kinder bekommen. Doch klappte es durch die intensive Fürbitte ihres Mannes dann doch (Vgl. 1. Mose 25,21).
Rebekka wurde mit zwei Kindern schwanger, die sich so heftig in ihrem Bauch stießen, dass sie sich fragte, warum sie denn schwanger geworden war, wenn sie sich jetzt so quälen musste. Doch letztlich brachte sie zwei gesunde Kinder zur Welt: Esau und Jakob.
Wer war Esau?
In der weiteren Entwicklung lesen wir in Toldot, dass der Erstgeborene Esau ein Jäger wurde:
Und als die Knaben groß wurden, da wurde Esau ein tüchtiger Jäger, ein Mann des freien Feldes; Jakob aber war ein sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb. (1. Mose 25,27)
Allein die Berufswahl offenbart schon einiges über den Charakter von Esau. Jäger verstecken und tarnen sich meist in der Dämmerung, um ihre Beute dann zu erlegen, wenn diese sich sicher fühlt. Ein Jäger ist im Grunde auf das hinterhältige Töten aus.
Doch auch auf der Ebene der Gematria erfahren wir einiges über Esau. Der gematrische Wert seines Namens ist 376 und setzt sich aus der Summe der Werte 70-300-6 (ayin – schin – taw) zusammen.
Da jeder hebräische Buchstabe und damit auch jedes Wort durch einen Zahlenwert ausgedrückt werden kann, können wir auch davon ausgehen, dass es Gemeinsamkeiten zwischen zwei Wörtern geben muss, die denselben Wert haben.
Wenn wir uns nun die ersten drei parallelen Stellen der Bibel ansehen, in denen wir den Wert 376 in einer Wortkonstruktion wiederfinden, dann bekommen wir ein noch komplexeres Bild von Esau.
Weitere Bibelstellen zum Wert 376
Und Gott YHWH sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht! (1. Mose 2,18)
Die erste Stelle, in der wir den gematrischen Wert von 376 wiederfinden, bezieht sich auf die Tätigkeit des Machens oder Herstellens. Esau ist ein Macher, ein Arbeiter im Außen. Er kann Dinge in der stofflichen Welt verändern, hat aber weniger Zugang zu den geistlichen Prinzipien in Gottes Reich. Einen weiteren Hinweis für diesen Aspekt sehen wir im nächsten Vers.
Da ließ Gott YHWH einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. (1. Mose 2,21)
Während Adam schlief, konnte Gott an ihm arbeiten, ja ihm sogar eine Rippe entfernen und er bemerkte es nicht. So ähnlich ist es mit Esau. YHWH kann vor seinen Augen ein riesiges Wunder tun, doch er würde es nicht bemerken, denn er hat nur Augen für sich und seine Beute.
Wir denken auch daran, dass Jeschua den Tod oft mit dem Schlaf verglich (Vgl. Markus 5,39).
Da sprach Gott YHWH zu der Frau: Warum hast du das getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen! (1. Mose 3,13)
Wie die Schlange Eva verführte und täuschte, so verführt auch Esau seine Beute. Als Jäger ist er in Tarnung und Täuschung unterwegs, um seine Beute zum richtigen Zeitpunkt zu erlegen. Das Ergebnis von Esaus Angeboten – oder besser ausgedrückt Fallen – ist stets der Tod.
Unser Umgang mit Esau
Da Esau weder die göttliche Wahrheit wahrnehmen will, noch offen und ehrlich im menschlichen Umgang ist und sogar auf das Töten aus dem Hinterhalt spezialisiert ist, lebt es sich an seiner Seite sehr gefährlich.
Der einzige Schutz vor Esau ist die Trennung von ihm. So lang wir uns im Einflussbereich vom Geist des Esau befinden bzw. ihm Macht über uns geben, sind wir nicht sicher.
Nur in der Lösung von Esau und der Zuwendung zum biblischen Israel werden wir Freiheit, Frieden und Sicherheit finden. Möge YHWH uns den Weg dahin sicher leiten!
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org (CC BY-SA 3.0)
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