#05 Chajeh Sarah – „Das Leben Sarahs“
Chajeh Sarah
1. Mose 23,1-25,18
1. Könige 1,1-31; Johannes 4,3-14
Manchmal schenkt uns YHWH Zeichen und Wunder, um uns durch unser Leben zu führen. Wir haben einige Beispiele in der Schrift, in denen Menschen von Gott ein Zeichen erbaten, um eine Entscheidung treffen zu können. So machte Gideon den Kampf gegen seine Feinde von einem Wollvlies abhängig (Vgl. Richter 6,33-40) und Hiskia erbat ein Zeichen als Bestätigung für seine Genesung (Vgl. 2. Könige 20,8-11).
In unserer Lesung Chajeh Sarah sehen wir uns ein weiteres Zeichen an, welches Gott einem Menschen gab, um seinen Weg zu lenken.
Die Mission Eliesers
Nachdem Sarah gestorben war, sah Abraham, dass sein Sohn Isaak sehr unter dem Tod seiner Mutter litt. Aus Sicht des Vaters wurde es höchste Zeit, dass sich sein Sohn eine Frau nahm. Doch die Richtige zu finden war gar nicht so einfach.
Eine Frau aus der kanaanäischen Nachbarschaft kam nicht in Frage. Und so entschied sich der Patriarch einen seiner Knechte zu seiner Familie zu schicken und dort eine Frau für Isaak suchen zu lassen. Bei diesem Knecht handelte es sich wohl um Elieser.
Und Abraham sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der Verwalter aller seiner Güter war: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, dass ich dich schwören lasse bei YHWH, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, sondern dass du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehst und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nimmst! (1. Mose 24,2-4)
Der Auftrag Abrahams an Elieser hatte ein großes Gewicht, denn er wurde mit einem Schwur mit der Hand des Knechtes unter Abrahams Hüfte bekräftigt. Es war dem Stammvater also sehr ernst und Elieser wusste das. Darüber hinaus erfuhr er, dass Gott persönlich vor ihm hergehen und die passende Frau aussuchen würde.
YHWH, der Gott des Himmels, der mich herausgenommen hat aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Geburt, und der mit mir geredet hat und mir auch geschworen und gesagt hat: »Dieses Land will ich deinem Samen geben«, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nimmst. (1. Mose 24,7)
Elieser war also vollkommen klar, dass er lieber mit gar keiner Frau nach Hause kam als mit der falschen.
Eliesers Lösung
Nachdem der Knecht sich auf den Weg gemacht und endlich bei einem Brunnen in Haran angekommen war, stand er vor dem Problem, welche der Frauen, die zum Wasserschöpfen kommen würden, denn nun die Richtige war.
Da er sich aber der Tatsache bewusst war, dass Gott ihm die richtige Frau zeigen würde, machte er einen Deal mit dem Allmächtigen. Er erbat sich ein Zeichen, welches so unwahrscheinlich war, dass es nur durch ein Wunder eintreffen konnte.
Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen. Wenn nun ein Mädchen kommt, zu der ich spreche: »Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!«, und sie spricht: »Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!« — so möge sie diejenige sein, die du deinem Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast! (1. Mose 24,13-14)
Das Zeichen bestand also darin, dass ein fremdes Mädchen, einem fremden Mann Wasser anbot, welches dieser auch gut hätte allein aus dem Brunnen schöpfen können. Doch nicht nur das. Das Mädchen sollte auch noch ganz eigenständig auf die Idee kommen, die zehn Kamele des Fremden zu tränken.
Das Besondere und Unwahrscheinliche dabei war, dass ein Kamel allein bis zu 200 Litern trinken kann. Es handelte sich aber um zehn Kamele. Doch wie wir in der Lesung Chajeh Sarah erfahren, schöpfte Rebekka auch für diese und zwar ohne zu murren (Vgl. 1. Mose 24,19-22).
Das Wunder
Wir können uns kaum vorstellen wie viele Details hier passen mussten, damit das Zeichen tatsächlich eintreffen konnte. Es ist eigentlich gar nicht anders zu erklären, als dass Gott schon alles dafür vorbereitet hatte und Elieser die entsprechende Idee in den Sinn kommen ließ.
Rebekka musste zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Sie musste auch noch die Zeit mitbringen, den Mann und seine Kamele zu tränken. Außerdem brauchte sie auch die Kraft und die Freude daran, diesen Dienst zu tun, während Elieser mit seinen Männern daneben stand und zusah.
All dies zeigt die Allmacht Gottes und wie er seine Kinder durch Zeichen und Wunder führen kann. Es zeigt uns aber auch, dass nicht jedes Zeichen, welches wir als solches wahrnehmen mögen, entsprechend valide ist.
Wenn wir in Entscheidungen unseres Lebens auf Zeichen Gottes warten, dann sollten wir uns an Elieser und der Überlieferung in Chajeh Sarah ein Beispiel nehmen und genau prüfen, ob YHWH wirklich seine Finger im Spiel hat und was er uns kommunizieren möchte. Nicht jedes Zeichen hat ein entsprechendes gewicht.
Möge Jeschua uns viele Zeichen aber auch die Weisheit für deren Deutung schenken!
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org (CC BY-SA 3.0)
- #25 Tzav – “Gebiete!” - 24. März 2024
- Purim und die Offenbarung der Braut - 19. März 2024
- 24 Wajikra – “Und er rief” - 17. März 2024