Das Licht des Lebens
Chanukka, auch als Lichterfest bekannt, liegt nun hinter uns. Ein prominenter Bestandteil von Chanukka ist das tägliche Zünden der Kerzen der Chanukkia. Jeden Tag eine Kerze mehr, bis letztlich die Chanukkia mit 9 Kerzen voll erleuchtet ist. Dieser Brauch soll an das überlieferte Chanukka-Wunder erinnern, in dem der Leuchter des Tempels, die Menorah, acht Tage brannte, obwohl nur Öl für einen Tag vorhanden war.
Chanukka war aber auch ein Fest, zu welchem Jeschua extra nach Jerusalem ging, um es dort zu begehen.
Es fand aber in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt; und es war Winter. (Johannes 10,22)
Diese Zeit- und Ortsangabe befindet sich im Text mitten im Verlauf des Geschehens. Sie bildet weder eine Einleitung noch einen Abschluss. Wenn wir also die komplette Rede von Jeschua an Chanukka lesen wollen, müssen wir deren Beginn finden.
Es ist sehr wohl anzunehmen, dass diese Rede in Johannes 8,12 begann:
Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12)
Diesen Beginn Seiner Rede wollen wir uns im Folgenden etwas genauer ansehen.
Wörtlich betrachtet ist dieser Vers für uns ja relativ abstrakt. Wie kann man jemandem Nachfolgen, den man nicht sieht? Und was ist das Licht des Lebens? Was ist Licht überhaupt? Selbst Wissenschaftler sind sich darüber nicht einig.
Schauen wir in den hebräischen Hintergrund dieser Aussage bekommen wir einen besseren Einblick darin, was Jeschua gemeint hat.
Das hebräische Wort für Licht lautet אור (or). Uns ist bekannt, dass jedem hebräischem Buchstaben eine seperate Bedeutung beigemessen werden kann. Und so setzt sich das Wort אור (or) wie folgt zusammen:
א (alef): Erster, Stärke, Macht, Gott
ו (waw): Nagel, und, verbindet
ר (resch): Kopf, Haupt
Wenn wir diese Bedeutungen zusammensetzen, könnten wir Licht auch damit übersetzen: Licht ist, wenn unser Kopf mit Gott verbunden ist bzw. wenn Gott unser Haupt ist.
Das Licht des Lebens zu haben, bedeutet also, dass unser Denken, Sprechen, Sehen, Hören, Schmecken und Riechen ganz auf Gott ausgerichtet sind. Denn all diese Dinge tun wir mit unserem Kopf.
Denken wir, wie Gott denkt? Sprechen wir das Wort Gottes? Sehen wir, was Gott sieht? Hören wir, was Gott uns sagt? Schmecken uns die Dinge, die Gott als rein empfindet? Ist uns Gottes Wohlgeruch auch ein Wohlgeruch?
Nur wenn wir diese Fragen mit einem Ja beantworten können, folgen wir Jeschua auch gänzlich nach und haben das Licht des Lebens in uns.
Und tatsächlich ist dieses Licht die Grundlage für alles Weitere, was YHWH noch mit uns vorhat.
Am Beispiel der Schöpfungswoche sehen wir, dass die Ordnung und das Leben in der Schöpfung mit dem Licht begannen.
Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag. (1. Mose 1,2-5)
Erst als das Licht, ungetrübt von der Dunkelheit, hell strahlen konnte, schuf YHWH alle anderen Elemente der Schöpfung bis hin zum Menschen. Somit ist Licht der Anfang allen Lebens.
Dies gilt letztlich auch für unser Leben. Das Licht des Lebens, die komplette Ausrichtung auf Jeschua, ist der Anfang des Segens in den Verrichtungen unserer alltäglichen Aufgaben, der Anfang des Segens in unseren Familien, der Anfang des Segens in unseren Gemeinden, der Anfang des Segens auf unserem Arbeitsplatz, ja, es ist der Anfang des Segens in allen Bereichen unseres Lebens.
Wir sind von Gott in eine Zeit gestellt, in der die Dunkelheit rasant zunimmt. Wir haben den Auftrag von Jeschua bekommen, ein Licht für die Welt zu sein.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. (Matthäus 5,14)
Es ist an der Zeit, das Licht in unserem Leben hell zu entfachen, denn wir sind, ausgestattet mit Jeschuas Auftrag und Vollmacht, die einzige Chance für die Menschen in dieser Welt, ebenfalls das Licht des Lebens zu finden. Nur wenn wir selbst hell leuchten, machen wir auch einen Unterschied für die Welt. So lasst uns nun mit dem Licht des Lebens die Dunkelheit vertreiben!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/jesus-transfiguration/
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