Puzzleteil 3: Worauf warten wir?
„Wunderbare, herrliche Zeiten stehen uns bevor!“
Schon häufig habe ich von einem geistlichen Aufbruch und einer großen Erneuerungsbewegung gehört, die bald kommen wird. Von einer Erweckung! Ja, auch ich selbst habe schon häufig so geredet und geschrieben. Und in einem gewissen Sinne glaube ich auch weiterhin, dass es passiert.
Aber immer mehr empfinde ich, dass das nur die eine Seite der Medaille ist. Und dafür gibt es – neben einigen Zeichen der Zeit – weitere Gründe.
So kann Gott zum Beispiel keine Schuld ungestraft lassen. So war es auch bei Babel:
Jer 51,49: Auch Babel soll fallen, ihr Erschlagenen Israels, gleichwie um Babels willen Erschlagene auf der ganzen Erde gefallen sind.
Jer 50,29: Ruft Schützen herbei gegen Babel; alle, die den Bogen spannen! Lagert euch rings um es her, dass niemand entkommt! Vergeltet ihm nach seinem Werk, handelt an ihm gerade so, wie es gehandelt hat; denn es hat sich vermessen gezeigt gegen den Herrn, den Heiligen Israels!
Und im letzten Teil hatte ich schon über die Schuld, die auf Deutschland liegt, geschrieben.
Wartet er – oder nicht?
Ich frage mich allerdings nun: Wenn Gott tatsächlich Gericht bringen möchte (bzw. bringen muss), auf was wartet Er?
Steht noch etwas aus? Müssen Propheten in unseren Gemeinden erst noch Gericht verkünden?
Verstehe mich bitte nicht falsch. Es geht nicht darum, ob ich mir Gericht herbeiwünsche.
Die Bibel sagt, dass Gericht – so wie die Trübsal – nichts ist, auf was man sich freuen soll.
Herbeiwünschen…?!
Yeshua sagt über die letzte Zeit vor Seiner Wiederkunft, dass es die schlimmsten Zeiten sein werden, die je über die Erde gekommen sind:
Mt 24,21: Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird.
Doch Amos findet deutliche Worte über ein Herbeiwünschen:
Am 5,18-20: Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des Herrn? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange! Wird nicht der Tag des Herrn Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?
Gott schickt nicht umsonst Trübsal. Es geht immer wieder darum, dass Sein Volk zurück in Seine Wege findet. Leider wacht es im Allgemeinen immer erst dann auf, wenn sie in Not sind.
Ri 6,1+6: Und die Kinder Israels taten [wieder], was böse war in den Augen des Herrn; da gab sie der Herr in die Hand der Midianiter, sieben Jahre lang. […] So wurde Israel durch die Midianiter sehr geschwächt. Da schrien die Kinder Israels zum Herrn.
Das ist nur eins von vielen Beispielen in der Bibel. Das Volk wendet sich zu oft nur dann an ihren Schöpfer, wenn sie in Bedrängnis sind. Das gilt im Großen für das Volk, aber oft genug auch für jeden Gläubigen persönlich.
Warum sollten wir nun bis zur Drangsal warten?
Sollten wir nicht viel eher beten und fasten, damit Sein Volk tatsächlich aufwacht und umkehrt?!
Aus eigenem Herzen
Ich weiß, dass diese Botschaft nicht viele Menschen hören wollen. Sie ist unbequem. Und allzu oft höre ich, dass es noch dauern wird, bis Drangsal und Gericht kommen werden.
Allerdings kann ich diesen Gedanken nicht nachvollziehen.
Und ich glaube, dass viele von uns deshalb so denken, weil alles so rund zu laufen scheint. Die Führer des Landes versprechen uns bessere Zeiten, die Propheten einen geistlichen Aufbruch.
Und bestätigt wird das dadruch, dass man keine Propheten über Gericht predigen hört (ist das wirklich so?).
Wir müssen zugeben, dass es in unserem Land nicht viele gibt, die darüber predigen, lehren oder prophezeien. In der USA ist das zum Beispiel ganz anders!?
Aber wenn wir in die Bibel schauen, stellen wir etwas Erstaunliches, vielleicht sogar Unheimliches, fest:
Viele, viele, viele Propheten redeten aus „ihren eigenen Herzen“ und nicht das, was Gott dem Volk mitteilen wollte:
Hes 22,28: Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber: sie schauen Trug und wahrsagen ihnen Lügen und sagen: »So spricht Gott, der Herr!«, während doch der Herr gar nicht geredet hat.Am 9,10: Durchs Schwert sollen alle Sünder meines Volkes sterben, die sagen: »Kein Unglück wird uns erreichen noch überfallen!«
Kla 2,14: Deine Propheten, sie haben dir erlogenes und fades Zeug geweissagt; sie deckten deine Schuld nicht auf, um dadurch deine Gefangenschaft abzuwenden, sondern sie weissagten dir Aussprüche voll Trug und Verführung.
Jer 5,31: Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen mit ihrer Unterstützung; und mein Volk liebt es so! Was wollt ihr aber tun, wenn das Ende von [all] dem kommt?
Jer 14,14: Da sprach der Herr zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, ihnen nichts befohlen und nichts zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesichte und Wahrsagerei, Hirngespinste und Einbildungen ihres eigenen Herzens!
Jer 23,16: So spricht der Herr der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie täuschen euch; die Offenbarung ihres eigenen Herzens verkünden sie und nicht [was] aus dem Mund des Herrn [kommt].
Jer 23,32: Siehe, ich komme über diejenigen, spricht der Herr, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz mein Volk irreführen, während ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen! spricht der Herr.
Jer 27,10: Denn sie weissagen euch Lügen, um euch aus eurem Land zu entfernen, damit ich euch vertreibe und ihr umkommt!
Jer 27,15: Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr, sondern sie weissagen Lüge in meinem Namen, damit ich euch vertreibe und ihr umkommt samt den Propheten, die euch weissagen!
Jer 29,9: Denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt! spricht der Herr.
Natürlich. Diese Verse haben sich an das Volk Israel gerichtet. Mir geht es aber eher um ein Prinzip. Denn…
Warum sollte es bei uns heute anders sein?
Wie können wir solche Verse überlesen und glauben, dass sie nicht zu uns heute sprechen?
Auch wir hören heutzutage öffentlich, dass wir nicht von Krieg und Wirtschaftskrise betroffen sein werden (wobei es immer mehr Stimmen gibt, die das Gegenteil behaupten). Aber das ist nichts Neues:
Jer 14,15: Darum, so spricht der Herr über die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, die sagen: »Es wird weder Schwert noch Teuerung in diesem Land geben!«: Durch Schwert und Hungersnot sollen diese Propheten umkommen!
Warum?!?
Warum schreibe ich das alles?
Ich möchte damit natürlich aufrütteln. Meiner Meinung nach sind die „Zeichen der Zeit“ mehr als reif. Gott ruft Sein Volk mindestens zur Umkehr.
Der Bericht Yeshuas über Lazarus und dem reichen Mann ist ein wahrer Augenöffner:
Lk 16,31: Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer aus den Toten auferstände!
Was haben Mose und die Propheten gepredigt? Es ging immer um das Leben in Seinen Wegen, in Seiner Torah!
Jer 23,22: Hätten sie in meinem Rat gestanden, so würden sie meinem Volk meine Worte verkündigen und sie abbringen von ihrem bösen Weg und von ihren schlimmen Taten!Micha 3,8: Ich aber bin erfüllt mit Kraft, mit dem Geist des Herrn, mit Recht und Stärke, um Jakob seine Übertretung zu verkünden und Israel seine Sünde.
Er ruft Sein Volk, Israel (uns!), dass es heute umkehrt! Damit es so lebt, wie es der erste „Prophet“ in der Bibel getan hat:
1.Mo 20,7a: So gib nun dem Mann [Abraham] seine Frau wieder, denn er [Abraham] ist ein Prophet; und er soll für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben.1.Mo 26,5: weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze [hebr. torah] gehalten hat!
Gegenstimmen
Die Bibel warnt uns vor Menschen, die uns unachtsam machen wollen.
2.Pet 3,3: damit ihr an die Worte gedenkt, die von den heiligen Propheten vorausgesagt worden sind, und dessen, was euch der Herr und Retter durch uns, die Apostel, aufgetragen hat. Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!
Wir sind aufgefordert die Zeichen der Zeit zu erkennen und vorbereitet zu leben.
Beten wir, dass es tatsächlich Umbrüche, Aufbrüche, Erweckung, usw. gibt. Dass wirklich Gottes Volk aufwacht um umkehrt. Spätestens in der Drangsal.
Hes 12,21-28: Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land Israel gebraucht, indem ihr sagt: »Die Tage ziehen sich hinaus, und es wird nichts aus allen Offenbarungen«?Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, daß man es in Israel nicht mehr als Sprichwort gebrauchen wird!
Du aber sprich zu ihnen: Die Tage sind nahe, und jedes Wort der Offenbarung [trifft bald ein]! Denn es soll künftig kein lügenhaftes Gesicht und keine schmeichelhafte Wahrsagung mehr geben inmitten des Hauses Israel.
Denn ich, der Herr, ich rede; das Wort, das ich rede, das soll auch geschehen und nicht weiter hinausgezögert werden. Ja, ich will in euren Tagen, du widerspenstiges Haus, ein Wort reden und es auch vollbringen! spricht Gott, der Herr.
Weiter erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: »Das Gesicht, das er gesehen hat, erfüllt sich erst in vielen Tagen, und er weissagt von fernen Zeiten!«
Darum sage zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Keines meiner Worte soll mehr hinausgezögert werden; das Wort, das ich gesprochen habe, soll auch geschehen! spricht Gott, der Herr.
Lasst uns nicht auf Menschen hören, die von Friede und Sicherheit reden. Lasst uns viel mehr den Vater in dieser Zeit suchen:
1.Thess 5,3: Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.
Dein Ruf!
Wenn du verstehst, dass du zu Israel gehörst, dann wirst du merken, dass wir ein großes Ziel haben!
Es geht zurück zu unseren Wurzeln. Und das in vielerlei Hinsicht!!
Ps 95,6-8: Kommt, laßt uns anbeten und uns beugen, laßt uns niederfallen vor dem Herrn, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste
Bist du bereit?
Wir befinden uns in einer sehr markanten Zeit. Vieles scheint im Gang zu sein. Die letzten Wochen warum bei uns gefüllt mit viel Gebet. Dabei sind uns immer wieder Dinge aufgefallen, die wir sehr erstaunlich finden und hier gerne teilen. Generell schreiben wir nicht, dass dann und dann irgendetwas passiert. Aber wir möchten dich einladen, diese Dinge zu prüfen und unseren Vater im Gebet zu suchen!
- Puzzleteil 1: Wie uns die 70 aufhorchen lassen sollte!?
- Puzzleteil 2: Das Prinzip von Sünde, Schuld und Strafe
- Puzzleteil 3: Worauf warten wir? (dieser Teil)
- Puzzleteil 4: Plötzlich!
- Puzzleteil 5: Der Segen der Trübsal
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 7) - 19. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 6) - 18. Juli 2017
martin linkersdörfer
6. März 2015 @ 9:29
die ganze endzeitdebatte oder spekulation darüber oder übermäßige beschäftigung damit wäre gar nicht nötig wenn jeder sich darüber im klaren wäre das er morgen nicht mehr leben könnte.dann würden wir jeden tag und jede stunde unseres lebens mit ihm (dem schöpfer, dem messias, seinem geist der um und in uns ist),ganz bewusst leben mit allen seinen positiven folgen für uns und unsere mitmenschen.und natürlich für die ewigkeit.also: für mich ist heute schon “endzeit”.luther sagte einen schönen satz: und wüßte ich das morgen die welt untergeht so würde ich heute einen apfelbaum pflanzen. also auf auf! lasst uns apfelbäume pflanzen, den guten samen säen aufdas er viel frucht bringe! shalom.
Hosea
12. März 2015 @ 20:46
Shalom Martin,
danke für deine Rückmeldung. Leider trifft halt “wenn” nicht immer zu, oder?
Finde, dass das Beschäftigen mit Endzeit ja alles andere als verkehrt ist. Die Bibel ist gefüllt davon. Prophetie über die Zukunft von vorne bis hinten. Und die ganze Bibel ist nützlich zur Auferbauung usw.
Na, und der liebe Luther… ALso wenn ich wüsste, das morgen die Welt untergeht, hätte ich genug anderes zu tun, als Bäume zu pflanzen. Und mir kann keiner erzählen, dass er dann so leben würde, wie den Tag zuvor als er es noch nicht wusste. (Abgesehen davon wird die Erde ja nicht untergehen 😉
Ganz viel Segen dir,
Hosea
Hosea
12. März 2015 @ 20:49
Ja, das sehe ich auch so. Danke, Uta. Beachtsam finde ich, dass Propheten Gottes immer das eine und gleiche Ziel gehabt haben: Sie haben das Volk in die Umkehr rufen wollen.
Darum geht es.