Juda & Ephraim 12 – Die vereinte Familie
Immer mehr kann ich den Frust von Paulus verstehen. Er hat gesehen, dass YHWHs Königreich angebrochen ist und damit Ephraim zurück in den Bund darf.
Aber was er erlebt, schockiert ihn sicherlich: Viele Juden wollen ihre Brüder nicht im Bund haben!
Apg 26,6-7: Und jetzt stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott an die Väter ergangen ist, zu welcher unsere zwölf Stämme durch Tag und Nacht anhaltenden Gottesdienst zu gelangen hoffen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, König Agrippa, von den Juden angeklagt!
Ja, darf das denn sein?!
Die Wiederherstellung ist möglich. Das Haus Israel und das Haus Juda dürfen wieder eins werden. Und beim Haus Israel „funktioniert“ es – sie bekehren sich in Scharen.
Doch die Juden? Sie wollen es nicht hören. Sie haben verstockte Herzen.
Natürlich sind es nicht alle. Ein großer Teil von ihnen nimmt dieses wunderbare Werk Yeshuas (was die Juden natürlich auch benötigen) an. Sogar viele der Gelehrten verstehen, dass sich die Schriften nun erfüllen (vgl. Apg 6,7 + 15,5).
Aber viele vom Volk – insbesondere die Leiterschaft der Juden – lehnen die Heiden und das Evangelium ab. Somit kommt es in der Zeit von Paulus eben nicht zur vollständigen Wiederherstellung von Juda und Ephraim.
Allerdings gab sich Paulus nicht geschlagen. Obwohl Petrus und er die Bereiche abgesteckt hatten (Paulus ging zu den Heiden, Petrus zu den Juden – vgl. Gal 2,7; 1.Tim 2,7), probierte es Paulus immer wieder in den Synagogen und verkündigte den Juden dort das Evangelium.
Doch in der Ablehnung der Juden erkannte Paulus dann die Führung YHWHs:
Rö 11,25-33: Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«. Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. […] Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege!
Vielleicht weißt du noch, wer als „Vollzahl der Heiden“ benannt wurde!?
Diese Passage taucht in der Bibel nur 5x auf. Einmal davon hier im Neuen Testament. Viermal im Alten Testament. Dort heißt es dann „Menge von Völkern“ was aber auch – wie wir schon gehört haben – mit „Vollzahl der Heiden“ übersetzt werden kann.
Die Prophetie, dass Nachkommen zur „Vollzahl der Heiden“ werden, erhält zweimal Jakob (1.Mo 28,3; 35,11), einmal Joseph (1.Mo 48,4) und einmal Ephraim (1.Mo 48,19)!
Paulus kannte das Alte Testament (Tanach) auswendig. Er wusste, warum er hier diese Passage zitiert. Er tat es ganz bewusst:
Israel ist zum Teil (!) Verstockung widerfahren, bis DAS GANZE HAUS ISRAEL eingegangen ist.
Das ist Teil von YHWHs unausforschlichen Wegen! Paulus verstand, dass Er Herzen verstockt, damit andere Gnade finden.
Doch wann ist nun die Zeit für die vollständige Wiederherstellung?
Der dritte Tag
Es ist schon sehr auffällig, wie häufig der „dritte Tag“ in der Bibel erscheint. Immer wieder passieren an einem „dritten Tag“ wichtige Ereignisse. Und natürlich sind viele davon durch und durch prophetisch.
2.Mo 19,11: und sie sollen bereit sein für den dritten Tag; denn am dritten Tag wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes herabsteigen auf den Berg Sinai.
Wenn man sich vor Augen hält, dass ein Tag für tausend Jahre steht (2.Pet 3.8), dann heißt das, dass nach 2000 Jahren entscheidende Dinge passieren. Dies spricht sehr stark in unsere heutige Zeit hinein – ca. 2000 Jahre nach dem Leben Yeshuas hier auf Erden.
Und damit erklärt sich, warum in der heutigen Zeit so viele Gläubige aufwachen, Erkenntnis über ihre Identität erlangen und Seine Torah verstehen. Es ist nicht nur, weil die Schuld Ephraims abgetragen ist, sondern auch weil der 3.Tag angebrochen ist:
Hos 6,2: Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben.
Wir befinden uns heute in einer der spannendsten Zeiten die es jemals gab. Auf die Wiederherstellung von Juda und Ephraim wird seit Jahrtausenden gewartet.
Nun steht die Wiederkunft Yeshuas bevor und Er wird König über EIN Volk sein: Das vereinigte Königreich Israel!
Hosea 2,2: Dann werden die Söhne Judas und die Söhne Israels sich einmütig versammeln und über sich ein einziges Oberhaupt setzen und werden aus dem Land heraufziehen; denn der Tag von Jesreel wird groß sein.Jer 31,10: Hört das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde.
Doch ich glaube, wir müssen die Rolle Judas nochmal etwas stärker unter die Lupe nehmen. Denn es ist ein Puzzleteil, das uns zum großen Bild noch fehlt.
Juda und der Messias
Das Haus Juda hat eine bewegende Geschichte. Viele Christen glauben, die Juden hätten damals im ersten Jahrhundert das Evangelium nicht angenommen. Doch das ist natürlich sehr pauschalisiert und wirft ein falsches Bild auf die tatsächlichen Ereignisse.
Ja, natürlich haben viele Juden nichts davon wissen wollen. Die Berichte von Paulus in der Apostelgeschichte sind uns sehr präsent.
Aber es ist nicht so, dass „die Juden“ das Evangelium nicht angenommen hätten, sondern „nur“ ein Teil von ihnen.
Es war sogar so, dass in den ersten Jahrzehnten ausschließlich Juden Yeshua als den Messias erkannten. Erst in Apostelgeschichte 10 lesen wir, wie der Geist zum ersten Mal auch auf Heiden ausgegossen wurde. Das sprengte damals übrigens die Vorstellung von vielen Juden. Sie waren schockiert!
Apg 10,45: Die Juden aus der Gemeinde in Joppe, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte. [Hfa]
Wie gesagt: Bis dahin waren alle Messias-Gläubige ausschließlich Juden.
Doch wir wissen, was in den folgenden Jahrhunderten passierte – nachdem immer mehr Heiden (wovon ein Großteil Nachfahren der 10 Stämme waren) zum Glauben an Yeshua fanden: Der Antisemitismus brachte immer mehr seine Früchte hervor.
Als im vierten Jahrhundert das Christentum zur Staatsreligion wurde, hatte man sich schon von allen israelischen Wurzeln abgeschnitten. Juden und Christen, die an diesen hebräischen Wurzeln festhielten, wurden verfolgt und getötet. Auch Lehren wie die Ersatztheologie (die Gemeinde habe Israel ersetzt) hatten längst Einzug in das Denken und Glaubensleben erhalten.
Um es kurz zu fassen: Die Geschichte wiederholte sich. Wie zur Zeit Jerobeams fand eine geistliche Teilung statt. Auf der einen Seite entstand ein falsches „Christentum“ mit eigenen Festen, Priestern, Gebäuden, heiligem Wochentag, usw. Und auf der anderen Seite waren alle, die an der biblischen Wahrheit festhielten.
Viele denken, dass dies eine Loslösung vom Judentum war. Aber um genau zu sein, wandte man sich vom Gesetz YHWHs ab.
Wie schon bei der Teilung von Israel, hielten nicht nur die Juden an den biblischen Wurzeln fest, sondern auch einige vom Nordreich/Christen:
2.Chr 15,9: Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge bei ihnen aus Ephraim, Manasse und Simeon; denn eine große Zahl von Leuten lief aus Israel zu ihm über, als sie sahen, daß der Herr, sein Gott, mit ihm war.2.Chr 11,14+16: Denn die Leviten verließen ihre Bezirke und ihr Besitztum und kamen nach Juda und Jerusalem. […] Jenen [Leviten] aber folgten aus allen Stämmen Israels die, denen es am Herzen lag, den Herrn, den Gott Israels, zu suchen; diese kamen nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zu opfern.
Ich finde es sehr bedeutend, dass gerade die Juden immer wieder verfolgt wurden. Warum hatte Satan so ein Hass auf sie? Vielleicht weil sie es waren, die keine Kompromisse bezüglich Festtage, Schabbat und unreine Speise eingingen?
Nur wenige Jahrhunderte später waren die Lager sehr klar aufgeteilt: Entweder war man Christ in einer Kirche, die in den „Lügen Jerobeams“ wandelte, oder Jude. Christen, die am Schabbat festhielten, waren nur noch sehr rar gesät.
Juda – die Leitung der Familie
Juda bekam von Jakob die Leitung der Familie Israel. Und wir erkennen, wie sie auch in den letzten Jahrhunderten diese Verantwortung in einem gewissen Sinne wahrgenommen haben.
Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich möchte sie nicht glorifizieren. Sicherlich haben sie nicht alles richtig gemacht. Aber wir müssen gerade heute ihre Rolle verstehen, um dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzten.
Denn gerade dieser satanische Geist (Antisemitismus) ist so stark verbreitet und durchzieht sogar das Christentum – ja sogar viele Torah-gläubige Christen -, dass es wirklich erschütternd ist!!
Gläubige Juden sind genauso Teil von Israel wie wir das sind. Und sie waren es, die die Torah über viele Jahrhunderte hinweg bewahrten. Sie waren es, die uns vorgelebt haben, wie man im Exil Buße tut. Sie haben gezeigt, wie man sich in Babylon überwindet, nach Hause kommt und das Land erneut aufbaut. Sie haben den Messias hervorgebracht. Ohne sie hätten wir kein Neues Testament, keine Bibel!
Dadurch dass viele von ihnen verstockt waren (gegenüber dem Messias, nicht gegenüber YHWH!), konnten andere gesegnet werden. Und wir alle wissen, wie viel Juden dafür leiden mussten.
Nun bereiten sie seit hundert Jahren das Land vor. Sie bebauen es und verteidigen es. Es kostet sie bis heute viel Schweiß und Blut. Anscheinend ist es Teil ihrer Verantwortung. Und das ist schon eine sehr krasse Aufgabe wie ich finde! Insbesondere wenn wir bedenken, dass wir davon profitieren!
Wer sind wir also, dass wir Juden feindlich oder argwöhnisch gegenüber gesinnt sind? Können wir uns erlauben, negativ über sie zu reden oder sie zu richten, weil sie die Überlieferungen halten? Gerade wir, die wir über Jahrhunderte in Götzendienst verstrickt waren?
Genauso wie wir einen Großteil der Torah abgeschafft haben, haben sie viele Gebote hinzugefügt. Ist eines davon besser?
5.Mo 4,2: Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
Sie haben den königlichen Segen erhalten. Können wir uns erlauben, darauf eifersüchtig zu sein?
Jes 11,13: Und die Eifersucht Ephraims soll weichen, und die Widersacher Judas sollen ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht mehr beneiden, und Juda wird Ephraim nicht mehr bedrängen;
Wenn wir uns Yeshua unterordnen, ordnen wir uns auch der Führungsrolle Judas unter! Es geht nur zusammen!
Es ist kein Zufall, dass Menschen in der Bibel gesegnet wurden, die sich für Juden eingesetzt haben (z.B. Lk 7,2ff; Apg 10,2). Denn welchen Segen legte YHWH in das ganze Volk Israel hinein:
1.Mo 12,3: Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!
Irrlehre über Irrlehre
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal über eine weit verbreitete Irrlehre (aus meiner Sicht) ein Wort verlieren:
Viele Christen denken (oder lehren sogar), dass Juden nicht gerettet seien.
Woher nehmen wir dieses Denken?
Gegen was wollen wir argumentieren, wenn sich Juden auf Joel 3,5 beziehen?
Joel 3,5a: Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn [hebr. YHWH] anruft, wird gerettet werden;
Der Glaube an YHWH rettet. Und diesen haben natürlich viele Juden! Wie können Christen ihnen dann ihr Heil absprechen?
Merkst du, wie schräg das ist?
Das Argument, sie seien nicht gerettet, weil sie Yeshua nicht haben, ist wirklich schwierig.
Wir sollten im Hinterkopf haben, dass es das Nordreich war, das den Scheidebrief erhalten hat. Nicht das Haus Juda.
Und ich bin davon überzeugt, dass wir weitere Lügen entlarven, wenn wir die Wurzeln unseres Glaubens erforschen.
Was ist zum Beispiel mit Gnade? Ist sie erst durch Yeshua im Neuen Testament möglich?
Wie konnte man zur Zeit des Alten Testaments gerettet werden? Durch das Halten des Gesetzes?
Welches Opfer hat damals Sünden und Schuld vergeben? Ein anderes als in unseren Zeiten?
Ist das Gesetz eine Bürde? Ein Joch von dem uns der Messias befreit hat?
Da sind so viele Missverständnisse und Irrlehren die in unseren Köpfen herumspuken und es wird Zeit, dass wir sie offenbaren und durch Wahrheiten ersetzen.
Wir haben uns von unseren Wurzeln abgeschnitten und damit selbst beraubt. Harte Arbeit ist heute nötig, um dies alles wieder zurück zu bekommen.
Übrigens wäre ich auch sehr vorsichtig mit der Aussage „Juden haben ja den Geist nicht“! Wir finden in der Bibel genug Menschen, die schon vor der Zeit Yeshuas vom Geist erfüllt waren (z.B. 2.Mo 35,32-31)!
Auch wenn wir sehen, was der Geist für eine Aufgabe hat (Hes 36,27), sollten wir doch an den Früchten erkennen, welche Menschen wie stark vom Geist verwandelt werden.
Eine Entscheidung treffen
Ich glaube, dass wir uns heute immer mehr entscheiden müssen, welchen Weg wir gehen: Entweder den Weg zurück zu den Wurzeln oder einen Weg, der mit einer riesigen Irrlehre durchtränkt ist, die besagt, dass alle Religionen den gleichen Gott haben.
Es ist eine Weggabelung. Und wir haben die Wahl. Stehenbleiben bringt uns nicht weiter. Gehen wir den kleinen schmalen Weg oder den breiten?
Ich hoffe, du weißt, dass die Bibel klar lehrt, dass es nur den einen Gott gibt. Und der hat mit anderen Religionen nichts gemeinsam.
Allerdings sollten wir eines im Hinterkopf haben: Juden und Christen haben tatsächlich den gleichen Gott: Es ist YHWH!
YHWH ist ein gnädiger, rettender Gott. Es ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (wann hast du das letzte Mal so über ihn gesprochen?)!
Und Er ist es, der Juda und Ephraim vereinen wird.
Juda ist unser Bruder. Und wir können es uns in diesen Zeiten nicht mehr erlauben, eifersüchtig zu sein.
Es geht darum, dass wir einander unterstützen. Sicherlich sollten wir uns sogar wieder der Leitung der Familie unterordnen (solange es nicht den Geboten wiederspricht) und ihnen den Rücken freihalten.
Das Leben in der Torah
Immer mehr Christen erkennen die wunderbaren Wege der Torah. Sie ist perfekt (Ps 19,8) und es gibt keine bessere Art und Weise zu leben.
Die Juden wissen und verstehen, wieviel Segen im Torah-Leben liegt. Es ist kein Zufall – bei all der Verfolgung und Verleumdung die sie schon erlebt haben -, dass sie gar nicht wollen, dass andere das verstehen.
Doch weißt Du, warum Du diesen Lebensstil vielleicht schon erkannt haben darfst?
Weißt du, warum wir unsere Identität in Israel erkennen dürfen?
Weißt Du, warum es überhaupt diesen Juda & Ephraim-Kurs geben kann?
Ich glaube, dass es einen Grund gibt, den viele von uns nicht beachten: Die Juden!
Denn sie nehmen ihre Verantwortung wahr und beten seit vielen, vielen Jahrhunderten dafür, dass das Haus Israel aufwacht und zurückkehrt!
Einige tun das dreimal am Tag!
Ist dir das bewusst?
Acheinu
Im Acheinu-Gebet geht es um die Rückführung des Hauses Israels. Hier siehst du den Text, der auch in vielen Liedern gesungen wird:
Acheinu kol beit yisrael
Hanetunim ba’tzara uvashivya
Ha’omdim bein bayam u’vein bayabashaHamakom yerahem aleyhem
Veyotzieim mitzara lirvaha
U’mayafeila leora u’meshibud legeulah
Hashta bagala uvizman kaariv
Auf Deutsch:
Unsere Brüder, das ganze Haus Israel, die in Bedrängnis und Gefangenschaft sind, die über das Meer und über Land wandern, – möge Gott ihnen gnädig sein, und sie aus der Bedrängnis zu Trost führen, aus der Dunkelheit ins Licht, von der Sklaverei zur Erlösung, jetzt, schnell, und baldmöglichst. Und lasst uns sagen: Amen.
Hier als Notenblatt und Möglichkeiten zum Anhören: Hier oder hier.
Ich habe mal gehört, dass vor einigen Jahrhunderten den Juden klar wurde, dass der Messias erst dann seine Königsherrschaft aufrichtet, wenn das Haus Israel nach Hause kommt! Deshalb fingen sie immer mehr an, nach den verlorenen Stämmen zu suchen. Sie schrieben sogar Briefe an „Unbekannt“ und sandten sie in ferne Länder: Liebe Brüder kehrt Heim!
Ich finde das gewaltig und wenn wir verstehen, wie tiefgehend dieses Thema ist und wie sehr unsere Identität davon betroffen ist, dann kann uns das nicht kalt lassen!
Jer 3,18: In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.
Eretz Israel
Auch das Land Israel ist sicherlich noch nicht das wunderbare, herrliche Land, das sich YHWH vorstellt. Zu viel Gesetzlosigkeit herrscht auch noch dort. Aber trotzdem erkennt man im Entstehen des Staates die Handschrift Gottes.
Es ist zum Beispiel kein Zufall, dass es 1948 gegründet wurde – im gleichen Jahr, in dem Abraham geboren wurde (seit Erschaffung der Welt – also 1948 Jahre nach der Geburt Adams).
Mit Abraham begann die Erwählung Israels. Und mit der Staatengründung erkennen wir, wie YHWH in unseren Zeiten ganz sichtbar Sein Volk sammelt. Meiner Meinung nach ist es die Sammlung der Feigen (vgl. Mt 24,32).
Und Juda trägt wie schon gesagt einen großen Teil dazu bei, dass das Land vorbereitet wird:
Jes 62,7+10: Und lasst ihm [dem Messias] keine Ruhe, bis er Jerusalem [wieder] aufrichtet, und bis er es zum Ruhm auf Erden setzt! […] Geht hin, geht hin durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg; macht Bahn, macht Bahn! Räumt die Steine weg! Hebt das Banner hoch empor über die Völker!
Das Herz der Juden
Eine berechtigte Frage wäre ja, warum gerade Juda schon im Land sein darf? Was haben sie dem Haus Israel voraus?
Einige Gründe haben wir ja schon gehört (2730 Jahre, keinen Scheidebrief etc). Aber mir wurde nochmal klar, dass ihre Herzenshaltung ein wichtiger Faktor bei all dem war und ist.
Juden können uns in dieser Hinsicht wirklich ein Vorbild sein. Nicht umsonst sind Synagogen im Normalfall in Richtung Jerusalem gebaut (im Gebet schauen somit alle Gläubigen nach Zion gewandt).
Salomo hat es so klar formuliert, dass wir aufmerken sollten:
1.Kö 9,46-49: Wenn sie gegen dich sündigen — denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt —, und du über sie zornig bist und sie vor dem Feind dahingibst, so dass ihre Bezwinger sie gefangen wegführen in das Land des Feindes, es sei fern oder nah, und sie nehmen es sich zu Herzen in dem Land, in das sie gefangen weggeführt wurden, und sie kehren um und flehen zu dir in dem Land ihrer Gefangenschaft und sprechen: Wir haben gesündigt und Unrecht getan und sind gottlos gewesen! — wenn sie so zu dir umkehren mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Feinde, die sie weggeführt haben, und sie beten zu dir, zu ihrem Land hin gewandt, das du ihren Vätern gegeben hast, und zu der Stadt hin, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe, so höre du im Himmel, in deiner Wohnstätte, ihr Gebet und ihr Flehen und verschaffe ihnen Recht.
Schon viel haben wir über Umkehr von ganzem Herzen und ganzer Seele gehört. Die Bibel ist gefüllt davon.
Aber hier finden wir einen weiteren Schlüssel für unser Gebet: Zum Land, zur Stadt, zum Haus hingewandt. Das finde ich wirklich beeindruckend!
Das ist es, was Juden schon lange tun. Sie sind mit ihren Herzen in Zion.
Die Wiederherstellung
YHWH wird Israel zurück ins Land führen. Das Haus Juda und das Haus Israel. Es wird ein großer Exodus sein.
Und durch den Messias können sie wieder eins werden:
Gal 3,26 denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus; denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
Und in der Hand Yeshuas wird das vereinigte Israel zu einer starken Macht:
Sach 9,13: Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt, und ich will deine Söhne, o Zion, erwecken gegen deine Söhne, o Griechenland, und will dich machen wie das Schwert eines Helden!
Auch lesen wir, dass diese Wiederherstellung von Israel im Land Israel passieren wird (der Schritt vor der Vereinigung ist also die Rückkehr):
Hes 37,21-22a: Und sage zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Heidenvölkern zurückholen, unter die sie gekommen sind, und sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land führen. Und ich werde sie im Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk machen;
Sie werden lernen, in den Geboten YHWHs zu leben:
Hes 37,24b: Und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen wandeln und meine Satzungen bewahren und sie tun.
Und dort in Eretz Israel werden sie dann ewig bleiben:
Hes 37,25: Sie werden wieder in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem auch eure Väter gewohnt haben. Ja, darin sollen sie in Ewigkeit wohnen, sie und ihre Kinder und Kindeskinder; und mein Knecht David soll ihr Fürst sein auf ewig.
Eine wundervolle Geschichte
Es ist die Geschichte von YHWH und Seinem Volk. Perfekt geplant und mit einem wirklich genialen Ende.
Unser Vater fragt uns, welche Rolle wir bei all dem spielen wollen. Stehen wir Ihm im Weg oder sind wir bereit, uns von Ihm gebrauchen zu lassen?
Sind wir bereit genauso Schweiß und Blut zu investieren? Sind wir bereit für Demut und Unterordnung?
Sind wir bereit, alles hinter uns zu lassen?
Worauf ist unser Herz gerichtet?
Das sind alles Fragen, mit denen wir – du und ich – uns auseinandersetzen müssen. Sie entscheiden unsere Rolle in der Geschichte.
Wollen wir unser Leben leben oder legen wir es vor Ihm nieder?
Vater, lass uns formbarer Ton in Deinen Händen sein!
In diesen Tagen werden wie vor herausfordernde Entscheidungen gestellt. Wir werden Mut brauchen, um Furcht, vor allem Menschenfurcht, zu überwinden. Mut, um Schritte zu gehen, die nicht populär sind.
Du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt [od. befolgt] und meinen Namen nicht verleugnet. (Offb 3,8b)]
Er verfolgt ein großes Ziel: Er wird Sein Königreich aufrichten. In Israel. Von Zion aus wird Er herrschen.
Und Sein Volk wird Er vereinen: Juda und Ephraim werden in Seiner Hand EINS werden!
So spricht YHWH: Siehe, Juda und Ephraim sollen EINS werden in meiner Hand. Ich werde sie zurückholen und zu einem EINZIGEN Volk machen.
Sie sollen NICHT MEHR ZWEI Völker bilden.
(aus Hes 37,19-22)
Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt von meinem Gott aus, und meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! (Offb 3,12-13)
Der Kurs endet hier, aber die Geschichte noch lange nicht. Auch nicht in deiner Bibel 😉
Viel Freude und Segen beim weiter-bewegen und vertiefen.
Zum Beispiel in diesen Kapiteln:
- Hesekiel 37
- Jeremia 32+33
Sei reich gesegnet,
Hosea
- Fokus Jerusalem (Folge 343) - 26. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 341) - 12. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 339) - 29. Dezember 2022
Ulrich Hoenisch
18. März 2015 @ 12:23
Lieber Hosea, ich lese mit großem Interesse Deine Ausarbeitungen über “Juda und Ephraim”. Im Teil 11 gibst Du eine vorstellbare Zeitabfolge über den Ablauf der Heilsgeschichte. In Deinem Zeitplan kommt die “Entrückung der Gemeinde” (siehe 1. Thessal. 4, 13-18) nicht explizit vor. Hast Du dazu eine Vorstellung? Für eine Erläuterung zu dieser Frage wäre ich sehr interessiert. Shalom, Dein Ulrich
Hosea
23. März 2015 @ 11:45
Shalom Ulrich,
Ich glaube, dass Yeshua genauso wie er die Frühjahrsfeste erfüllt hat er es auch bei den Herbstfesten machen wird. Bisher macht es für mich am meisten Sinn, dass Yeshua an Yom Teruha wiederkommt und dass dann auch die Entrückung stattfinden wird (ihm entgegen). In den 10 Tagen bis Yom Kippur (Versöhnungstag) wird dann die Braut vorbereitet und die Zornesschalen kommmen über die Erde (die restlichen Menschen). Zorn ist meiner Meinung nach nicht für Seine Kinder vorgesehen – Trübsal allerdings schon. Es sind Tage der Trauer und des Dunkels – so feiern es auch die Juden. Es sind Tage des Fastens.
Matthäus 25 geht meiner Meinung nach etwas auf diese Zeit ein.
Am 15. im siebten Monat ist dann das Laubhüttenfest und damit der Start der Hochzeit und des 1000jährigen Reiches.
Mal ganz grob – So macht es für mich derzeit am meisten Sinn.
Was denkst du dazu?
Shalom,
Hosea
Wolfgang
14. April 2015 @ 0:08
Lieber Hosea,
ich dachte bisher Israel sei die Braut (Verlobung am Sinai, das Blut des erneuerten Bundes [Verlobungsbecher, erst in seinem Reich wird er wieder von der Frucht des Weinstocks trinken = Hochzeitsbecher], Hohelied [wie oft steht dort “meine Braut, meine Schwester], Jes. 62,4+5, Jer. 2,32;Jer. 33,11;Hos. 2,21;Joel, 2-16; Offb. 21,9 ff.) und die Gemeinde sei der Leib Christi (Eph. 4,15 ff.1.Kor. 12, 12-27(!); 1.Kor. 10,16-17).
Oder sehe ich das falsch?
Hosea
19. April 2015 @ 10:40
Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Israel und Gemeinde. Yeshua hat meines Erachtens keine neue Gruppe gegründet, sondern mit seinem Volk “weitergemacht”. Seine Absicht waren keine zwei voneinander getrennte Religionen (Juden und Christen).
Schon im AT wird Israel “Gemeinde” genannt (zB 2.Mo 12,3: Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprecht: …)
Shalom,
Hosea
Wolfgang
14. April 2015 @ 0:09
Natürlich liebe Grüße und ein herzliches Shalom.
Hatte ich im Eifer vergessen.
Wolfgang
Dirk
3. Januar 2016 @ 3:41
Danke sehr für die Mühen und Beitrãge, die ich noch lesen muss, der erste war schon mal super. Sei gesegnet Hosea. Danke.
Mein Lieblingssatz aus Petrus: Gepriesen sei Gott der Vater unseres Herrn Jesus Christus, jetzt und in Ewigkeit.
Amen
thomasdererste
3. Oktober 2016 @ 6:16
Wow,Hosea!
Das ist ja der absolute Knaller. Und ein heiliger noch dazu. Diese Gedanken muss ich jetzt erst einmal unter Gebet verarbeiten. Obwohl ich mir natürlich absolut sicher bin, das YHWH noch viele Aufgaben für mich hat, die ich hier und jetzt erfüllen muss, brauche ich ganz sicher die Führung YHWHs, um seine Wege in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten genau zu erkennen.
In Liebe dein Bruder