#38 Matot/Massei – „Stämme/Wanderzüge“
Matot/Massei
4. Mose 30,2-36,13
Jeremia 2,4-28; Jeremia 3,4; Lukas 13,1-9; Markus 11,12-23
In der Lesung Matot erfahren wir vom Feldzug der Kinder Israels gegen die Midianiter. Tatsächlich war Midian ein Brudervolk Israels, schließlich stammte es von Abraham und seiner zweiten Frau Ketura ab (Vgl. 1. Mose 25,2).
In dieser Auseinandersetzung der beiden Brüder sehen wir aber auch ein prophetisches Bild für die Schlacht Israels in der Endzeit.
Matot und der Feldzug gegen Midian
Das Israel überhaupt gegen einen Bruder ins Feld zog, hatte mit der Sünde zu tun, die Midian begangen hatte.
Nimm für die Kinder Israels Rache an den Midianitern; danach sollst du zu deinem Volk versammelt werden! (4. Mose 31,2)
Die Rache bezog sich auf die Sünde der Midianiterinnen, die mit den israelitischen Männern Unzucht trieben und sie zum Götzendienst verführten. Allen voran ging die Midianiterin Kosbi, welche aus fürstlichem Hause kam (Vgl. 4. Mose 25,15).
Die Rache Gottes sollte von hebräischen Kriegern vollstreckt werden:
Da redete Mose zu dem Volk und sprach: Rüstet unter euch Männer zu einem Kriegszug, und zwar gegen Midian, dass sie die Rache YHWHs an den Midianitern vollstrecken! Aus allen Stämmen Israels sollt ihr je 1 000 Mann zum Feldzug entsenden! (4. Mose 31,3-4)
Insgesamt zogen also 12.000 Männer in die Schlacht. Wir wissen, dass sie siegreich waren, auch wenn sie den Bann an Midian zunächst nicht vollständig vollstreckten (Vgl. 4. Mose 31,14-18). Dennoch waren die Midianiter geschlagen und spielten zukünftig kaum noch eine Rolle im Laufe der Geschichte.
Das Wunder der Überlebenden
In der Folge der Schlacht, die uns durch Matot überliefert ist, ereignete sich aber noch ein Wunder. Nach der Verteilung der Kriegsbeute und der damit verbundenen Zählung der Krieger stellten die Hebräer fest, dass nicht ein Mann von ihnen gefallen war.
Und die Befehlshaber über die Tausendschaften des Heeres traten zu Mose, die Obersten über Tausend und die Obersten über Hundert, und sie sprachen zu Mose: Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute festgestellt, die unter unserem Befehl gewesen sind, und es fehlt nicht ein Mann von uns. (4. Mose 31,48-49)
Die Schlacht gegen Midian war das letzte Gefecht Israels, bevor es über den Jordan ging. Im Grunde könnten wir auch festhalten, es war die letzte Schlacht vor der Einnahme des verheißenen Landes. Und diese Schlacht musste gegen einen Bruder erfolgen. Israel nahm dabei jedoch keinen Schaden.
Israels letzte Schlacht in der Endzeit
Wie könnte die Schlacht aus Matot ein Vorbild für die Endzeit sein? Wer ist der Bruder, der dann von den Kindern Israels geschlagen werden wird?
Bileam hat uns durch den Geist Gottes eine interessante Information zur Beantwortung dieser Frage gegeben. Er sagte:
Und als er Amalek sah, begann er seinen Spruch und sprach: „Amalek ist der Erstling der Heiden, aber zuletzt wird er untergehen!“ (4. Mose 24,20)
Er sah Amalek als den Erstling der Heiden. Man könnte auch sagen, Amalek wäre der Erstgeborene oder Anführer der Nationen. Und dieser würde als Letzter untergehen.
Doch wer war Amalek? Ein Blick in Esaus Geschlechtsregister offenbart uns, dass Amalek sein Enkel war (vgl. 1. Mose 36,12). Das letzte Heidenvolk, mit dem Israel ins Gefecht gehen wird, stammt also aus der Linie Esaus. Und Esau ist ein direkter Bruder Jakobs.
Finden wir für die Schlacht Israels gegen Esau Belege in der Schrift? Die Antwort ist Ja. Folgend einige Beispiele dazu:
- Rebekkas Prophezeiung spricht davon, dass Esau Jakob unterlegen sein wird (Vgl. 1. Mose 25,23)
- Der Auftrag zur Vertilgung Amaleks (Vgl. 5. Mose 25,17-19)
- Gottes Rache an Edom wird durch die Hand Israels vollstreckt (Vgl. Hesekiel 25,12-14)
- Ephraim und Juda werden Edom gemeinsam besiegen (Vgl. Jesaja 11,14)
Doch wie können wir Esau in den letzten Tagen erkennen? Nach Jeschuas Worten wird sich Esau durch seine Früchte offenbaren. Und inzwischen sind die geistlichen Früchte Esaus in der ganzen Welt deutlich sichtbar.
Wird es in der letzten Schlacht Verluste geben?
Wird Israel in dieser letzten Schlacht ebenfalls keine Verluste erleiden?
Wir können zumindest sicher sagen, dass die von Gott versiegelten im Gericht gegen die Gottlosen keinen Schaden nehmen werden. Dies entspricht im prophetischen Bild den Hebräer, von denen wir in Matot lesen.
In einer Endzeitvision erfahren wir bei Hesekiel folgendes:
Und YHWH sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden! Zu den anderen aber sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt und erwürgt; euer Auge soll nicht verschonen, und ihr dürft euch nicht erbarmen. (Hesekiel 9,4-5)
Es zeigt sich also einmal mehr, dass YHWH in der Lage ist, sein Volk in mitten des Gerichts zu beschützen. Tatsächlich benutzt er sein Volk sogar, um das Gericht über die Erde zu bringen.
Sollte sich Israel in der Endzeit also vor Edom fürchten? Oder sollte Edom sich nicht vielmehr vor Israel fürchten?
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