#24 Tzav – „Gebiete!“
Tzav
3. Mose 6,1-8,36
Maleachi 3,4-24; Matthäus 17,9-13
In der Torahportion Tzav erfahren wir allerlei Gebote und auch Verbote, die sich auf den Priesterdienst oder die Opfer beziehen.
Unter anderem lernen wir, dass uns das Essen des Fetts der Opfertiere nicht erlaubt ist.
Rede zu den Kindern Israels und sprich: Ihr sollt kein Fett essen von Stieren, Schafen und Ziegen! (3. Mose 7,23)
Doch was hat es damit auf sich?
Das Fett als Symbol des Besten, was wir geben können
Das hebräische Wort für Fett, welches an der gegeben Stelle in Tzav verwendet wird, lautet חלב (chelev). Es entspricht in seiner Schreibnweis auch dem Wort für Milch.
Darüber hinaus steht chelev aber auch für herausragende Qualität und wird oft mit Formulierungen wie “das Beste von…” wiedergegeben. Im Folgenden sind zwei Beispiele dafür angeführt.
…er gibt deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen. (Psalm 147,14)
Alles Beste vom Öl und alles Beste vom Most und Korn, ihre Erstlinge, die sie YHWH opfern, habe ich dir gegeben. (4. Mose 18,12)
Folglich drückt das Verbot, Fett von Opfertieren zu essen, auch aus, dass, wenn wir Gott ein Opfer bringen, ihm das Beste bringen, was wir haben und es nicht für uns behalten sollen.
So wie er seine Priester mit dem Besten versorgt (Vgl. 4. Mose 18,8-24), so erwartet YHWH auch, dass wir ihm als Priester nach der Ordnung Melchisedeks das Beste geben, was wir haben.
Wenn wir das Fett doch essen
Tatsächlich gibt uns die Bibel auch die Konsequenz an, wenn wir das Fett doch essen sollten.
Denn jeder, der Fett isst von dem Vieh, von welchem man YHWH Feueropfer darzubringen pflegt — die Seele, die es isst, soll ausgerottet werden aus ihrem Volk! (3. Mose 7,25)
Jeder, der dennoch von dem Fett ist, soll ausgerottet werden aus dem Volk Gottes. Er geht letztlich den Weg Kains. Kain brachte ein Opfer dar, doch war es auch das Beste, was er bringen konnte?
Von Abel wissen wir, dass er auch das Fett seiner Tiere darbrachte (Vgl. 1. Mose 4,4). Doch Kain hatte offensichtlich wenig Interesse an der Qualität seines Opfers.
Demzufolge musste er seine Heimat verlassen und wurde flüchtig auf der Erde (vgl 1. Mose 4,11-12). Kain wurde aus seinem Volk ausgerottet.
Außerdem macht es sich in unserem Herzen bemerkbar, wenn wir das Fett, das Beste, für uns selbst behalten. Die Heilige Schrift lehrt uns dazu:
Die Hochmütigen haben Lügen gegen mich erdichtet; ich [aber] befolge von ganzem Herzen deine Befehle. Ihr Herz ist stumpf wie von Fett; doch ich habe meine Wonne an deinem Gesetz. (Psalm 119,69-70)
Das Festahlten am besten Teil macht uns egoistisch und selbstverliebt. Es macht unser Herz stumpf, weniger feinfühlig und weniger empathisch. Mit einem solchen Herzen sind wir kaum noch empfänglich für das Reden Gottes und die Weisungen, die er für uns hat.
Und genau aus diesem Grund sollten wir darauf achten, was wir YHWH als Opfer anbieten. Wie wir durch die Lesung Tzav erfahren, sollten wir nicht das Beste, das Fett, für uns behalten, sondern es bereitwillig in den Dienst Gottes stellen.
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org
(Creative-Commons-Lizenz)
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