#38 Korach – „Korach“
4. Mose 16,1-18,32
1. Samuel 11,14-12,22; Johannes 19,1-17
Unsere aktuelle Wochenlesung berichtet uns von mehreren Wundern. Eines davon war der sprossende Stab Aarons. Was es neben der Klärung der Führungsrolle im Lager noch damit auf sich hatte, soll uns in diesem Kommentar beschäftigen.
Doch eines nach dem anderen. Werfen wir zuerst einen Blick auf den Kontext und arbeiten uns dann zur bildlichen Bedeutung dieses Ereignisses vor.
Wir lesen zunächst von der Rebellion Korachs. Korach machte sich auf und forderte die Erwählung Mose und Aarons als die von Gott erwählten Führer des Volkes heraus. Korach war offensichtlich der Meinung, dass er den Job des Priesters mindestens genauso gut erfüllen konnte wie Aaron (Vgl. 4. Mose 16,3.8-10).
Korach und seine Rotte kamen um, indem der Erdboden sie bei lebendigem Leib verschluckte (Vgl. 4. Mose 16,31-33). Doch schien das Problem der Rebellion nicht aus dem Lager Israels verschwunden zu sein. Es brauchte ein klares Statement, wer nun tatsächlich als Gottes Priester auserwählt war und wer nicht.
YHWH sah dies und ordnete folgendes an:
Und YHWH redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und nimm von ihnen je einen Stab für ein Vaterhaus, von allen Fürsten nach ihren Vaterhäusern, zwölf Stäbe, und schreibe den Namen eines jeden auf seinen Stab. Aber Aarons Namen sollst du auf den Stab Levis schreiben; denn für jedes Oberhaupt ihrer Vaterhäuser soll ein Stab sein. Und lege sie in die Stiftshütte vor das Zeugnis, wo ich mit euch zusammenzukommen pflege. Der Stab des Mannes aber, den Ich erwählen werde, der wird dann sprossen. So werde Ich das Murren der Kinder Israels, womit sie gegen euch gemurrt haben, vor mir zum Schweigen bringen! (4. Mose 17,16-20)
Jeder Stab, den Mose vor YHWH bringen sollte, stand für einen Stamm. Doch nur der Stamm Levis, mit Aarons Namen darauf, sprosste bzw. zeigte Anzeichen von Wachstum.
In der Biologie gibt es verschiedene Meinungen, welche Kennzeichen ein lebendiges Wesen ausmachen. Doch Wachstum bzw. Entwicklung ist fester Bestandteil bei den meisten biologischen Modellen, die das Leben beschreiben wollen. Mit anderen Worten: Was nicht wächst oder sich nicht entwickelt, ist tot.
Nun war es ja tatsächlich so, dass nur Aarons Stab dieses Anzeichen von Leben zeigte. Alle anderen Stäbe waren schlichtweg totes Holz.
Und es geschah am nächsten Morgen, als Mose in das Zelt des Zeugnisses trat, siehe, da sprosste der Stab Aarons, des Hauses Levis; er hatte ausgeschlagen und Blüten getrieben und trug reife Mandeln. (4. Mose 17,23)
Natürlich kann auch totes Holz zu allerlei Zwecken gebraucht werden. Es kann zum Beispiel als Baumaterial oder als Dekoration dienen. Doch ist es nicht in der Lage Leben hervorzubringen oder zu erhalten. Nur ein lebendiger wachsender Baum ist in der Lage, Früchte hervorzubringen und sich aktiv in die Kreisläufe des Lebens einzubringen.
Indem YHWH den Stab Levis blühen und sprossen ließ, erklärte Er unmissverständlich, dass Er den Stamm Levi erwählte, um Sein Leben durch diesen Stamm fließen zu lassen. Nur der Stamm Levi war erwählt, Gottes Volk zu führen und zu lehren.
Der Name des Stammes Levi bedeutet, wörtlich übersetzt, soviel wie „mein Anhänger“.
Somit können wir in diesem übernatürlichen Erblühen eines toten Stück Holzes auch ein Gleichnis sehen. YHWH stellte mit diesem Wunder unmissverständlich klar, dass Er demjenigen, den Er erwählt auch Leben gibt. Er wird wachsen und sich zu einem Priester nach der Ordnung Melchisedeks entwickeln. Und als ein solcher Priester wird er das Volk Gottes führen und versorgen.
Dies ist unser aller Berufung. Wir wachsen in das Bild unseres himmlischen Hohepriesters nach der Ordnung Melchisedeks, Jeschua, hinein, um in dieser Aufgabe ein Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein. YHWH will sich durch uns ausdrücken und in uns Leben. Und weil Er das Leben ist (Vgl. Johannes 14,6), sind wir nur durch Ihn lebendig.
Ist YHWH in uns lebendig, so sind wir wie ein kleiner Baum des Lebens, der Früchte bietet, die zum ewigen Leben führen. Insofern können wir unseren Weg ebenso beschreiben: Von einem toten Holz zu einem sprossenden Baum des Lebens.
Lasst uns dieses Bild verinnerlichen und zu einem großen fruchtbringenden Baum wachsen!
Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz YHWH’s und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. (Psalm 1,1-3)
Bildquelle: https://pixabay.com/photos/tree-summer-beautiful-park-green-832079/
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