#37 Schelach – „Sende!“
4. Mose 13,1-15,41
Josua 2,1-24; Markus 10,1-14
Unsere aktuelle Wochenlesung führt uns an die Grenze zum gelobten Land. Ausgehend von Kadesch (Vgl. 4. Mose 13,26), was heilig bedeutet, sandte Mose 12 Kundschafter in das Land Kanaan, die den Kindern Israels einen Bericht bringen sollten, der sie motivieren würde, das Land einzunehmen.
Als nun Mose sie sandte, damit sie das Land Kanaan auskundschafteten, sprach er zu ihnen: Zieht hier hinauf an der Südseite und steigt auf das Bergland; und seht euch das Land an, wie es beschaffen ist, und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach, gering oder zahlreich ist, und was es für ein Land ist, in dem sie wohnen, ob es gut oder schlecht ist, und was für Städte es sind, in denen sie wohnen, ob sie in offenen Siedlungen oder in befestigten Städten [wohnen], und was es für ein Land ist, ob es fett oder mager ist, und ob es Bäume darin gibt oder nicht. Seid mutig und nehmt von den Früchten des Landes! Es war aber eben die Zeit der ersten Trauben. (4. Mose 13,17-20)
Der Auftrag an die Zwölf war klar: Erkundet das Land und bringt uns einen ausführlichen Bericht. Die Hoffnung, die damit verbunden war: Auch der Teil Israels, der am Projekt der Landeinnahme noch zweifeln würde, sollte durch den Bericht der Kundschafter motiviert und inspiriert werden.
Mose war sich des Herzens seines Gottes bewusst. Er war sich sicher, dass YHWH seinen Kindern niemals einen Stein statt Brot geben würde (Vgl. Lukas 11,11-13). Er würde Israel mit dem besten Land segnen, was es unter dem Himmel gab. Doch waren sich die Kinder Israels dessen auch bewusst?
Nun wissen wir, dass die zwölf Kundschafter mit sehr unterschiedlichen Berichten zurück kamen.
Alle Zwölf waren auf der Selben Mission. Alle haben das Selbe Land mit den Selben Bewohnern in den Selben Städten gesehen. Und alle kommen gemeinsam zu dem Schluss:
Und sie erzählten ihm und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, in das du uns sandtest, und es fließt wirklich Milch und Honig darin, und dies ist seine Frucht. (4. Mose 13,27)
Tatsächlich war für alle Kundschafter unübersehbar, dass das ihnen verheißene Land einfach gut war. Es war fruchtbar und es floss Milch und Honig darin. Es gab nur ein „kleines“ Problem:
Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark, und die Städte sind sehr fest und groß. Und wir sahen auch Söhne Enaks dort. Die Amalekiter wohnen im Land des Negev; die Hetiter, Jebusiter und Amoriter aber wohnen im Bergland, und die Kanaaniter am Meer und entlang des Jordan. (4. Mose 13,28-29)
Auch wenn Kaleb versuchte das Volk zu beschwichtigen (Vgl. 4. Mose 13,30), gelang es den 10 ungläubigen Kundschaftern, die Zahl der Zweifler im Volk zu erhöhen, statt zu senken.
Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir! Und sie brachten das Land, das sie erkundet hatten, in Verruf bei den Kindern Israels und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Einwohner frisst, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von hohem Wuchs. Wir sahen dort auch Riesen, Söhne Enaks aus dem Riesengeschlecht, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und ebenso waren wir auch in ihren Augen! (4. Mose 13,31-33)
Plötzlich war kaum noch jemand im Volk, der der Mission der Landeinnahme überhaupt noch eine Chance gab. Das ganze Volk schrie und murrte gegen Mose, Aaron und vor allem gegen YHWH (Vgl. 4. Mose 14,1-4).
In dieser Geschichte sehen wir, wie YHWH auch jedem von uns den Spiegel vor Augen hält. Worauf richten wir unser Augenmerk in unserem Leben? Haben wir den Fokus stets auf den Verheißungen Gottes oder Zweifeln wir an ihnen? Wie groß ist unser Vertrauen zu Ihm?
Und vor allem stellt sich uns die Frage, ob wir mit unserem Leben und mit den Dingen, die wir sagen eine Ermutigung für die Menschen um uns herum sind. Inspirieren wir Menschen oder Schrecken wir sie ab, wenn es um das Evangelium geht? Sind wir das Zeugnis einer lebendigen Hoffnung oder zweifelnde Mitläufer?
Wir sehen, wie schwer es manchmal sein kann, dass das Wort Gottes durch die Herzen bricht. Alle Kinder Israels kannten die Verheißung des Allmächtigen, ihre Feinde zu vertilgen und sie sicher ins Land zu bringen (Vgl. 2. Mose 23,20-24). Doch als sie nun an der Grenze zu eben diesem Land standen und sie die Chance hatten, es zu einzunehmen, verschlossenen sie ihre Herzen vor dieser Verheißung.
Wie wichtig ist es vor diesem Hintergrund für uns, auf unser Herz zu achten? Und wie wichtig ist es, von der Guten Botschaft vom verheißenen Land und unserem Erbe in Jeschua – dem Evangelium – zu reden?
Lasst uns nicht müde werden, diese unsere Hoffnung mit anderen zu teilen, auch wenn wir auf verschlossene Herzen treffen. Und lasst uns darauf bedacht sein, unsere eigenen Herzen vor dem Zweifel zu behüten.
Möge Jeschua uns den Glauben und das Vertrauen zu Ihm mehren! Denn nur im Vertrauen zu Ihm kommen wir auch nach Hause.
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org.
https://freebibleimages.org/illustrations/moses-spies/
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