#39 Chukkat – „Satzung“
4. Mose 19,1-22,1
Richter 11,1-33; Johannes 19,38-42
Wir wissen, dass unser Feind, Satan, sehr aktiv ist. Der Apostel Petrus zeichnet folgendes Bild:
Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; (1. Petrus 5,8)
Auch die Torah zeichnet uns viele Bilder über die Aktivitäten des Teufels. Wir wissen, dass die Torah auch als Gleichnis zu verstehen ist, wie uns Asaph im Psalm 78 darlegt:
Ein Maskil; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. (Psalm 78,1-2)
Mit der Lehre ist die Torah gemeint. Sie ist demnach Grundlage für die Gleichnisrede. Wir können also festhalten, dass die Geschichten der Torah auch Gleichnisse über geistliche Geschehnisse darstellen.
Eines dieser Gleichnisse oder Bilder, die uns über die Aktivitäten des Teufels lehren, wollen wir uns in diesem Artikel ansehen.
Es heißt in unserer Wochenlesung:
Und als der Kanaaniter, der König von Arad, der im Negev wohnte, hörte, dass Israel auf dem Weg nach Atarim heranzog, kämpfte er gegen Israel und führte Gefangene von ihm weg. (4. Mose 21,1)
Uns wird berichtet, dass der König von Arad Israel angriff. Zu welchem Zeitpunkt geschah dies? Der Textzusammenhang lässt vermuten, dass es die Zeit der Klage und des Abschiedes vom ersten Hohepriesters Aaron war.
Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron gestorben war, beweinte ihn das ganze Haus Israel 30 Tage lang. (4. Mose 20, 29)
In welcher Verfassung mag der König von Arad das Volk Gottes angetroffen haben? Hoch gerüstet oder recht unvorbereitet auf einen Kampf?
Er schien den schwächsten Moment ausgemacht zu haben, um gegen das Volk Gottes vorzugehen. In einer Zeit von Trauer und Verlust, sah der kanaanitische König seine Chance. Und tatsächlich war er auch erolgreich, führte er doch einige Israeliten als Gefangene fort.
Doch noch ein weiterer Bestandteil dieses Verses lässt aufmerken. Das Wort Atarim wurde in der oben zitierten Stellen aus der Schlachter-2000-Übersetzung einfach aus dem Hebräischen übernommen und nicht weiter übersetzt. Tatsächlich ist eine Übersetzung auch schwierig und die Kommentare gehen auseinander. Doch einige Bibelübersetzungen, darunter auch jüdische, geben Atarim wie folgt wieder:
…dass Israel auf dem Weg der Kundschafter heranzog,… (Neue evangelische Übersetzung)
Verschiedene Kommentatoren gehen davon aus, dass Atarim auch als Pluralform des hebräischen Wortes für Kundschafter gesehen werden könnte. Wenn dies auch vor dem Hintergrund der hebräischen Grammatik auf den ersten Blick nicht agnz einwandfrei erscheint, wird diese Deutung doch auch im Targum Onkelos vorgeschlagen.
Wenn wir also diese Übersetzung einmal annnehmen und genauer betrachten, stellt sich natürlich die Frage, um welche Kundschafter es sich hier handeln mag.
Wir erinnern uns, dass Mose etwa 38 Jahre zuvor 12 Kundschafter nach Kanaan entsandte, um einen vollständigen Bericht über das Land zu erhalten (Vgl. 4. Mose 13-14).
Offensichtlich hatte sich der König von Arad den Weg der Kundschafter von Kadesch bis ins Land Kanaan gemerkt. Und er ließ diesen Weg bewachen, sodass Israel gar nicht erst ins Land kommen würde, sondern bereits an den Toren zu Kanaan – in Kadesch – aufgehalten werden würde.
Der König von Arad, ein Kanaaniter steht in diesem Bild für den Teufel selbst. Kadesch kommt vom hebräischen kadasch, was heilig bedeutet und steht für die Heiligung, die nötig ist, um überhaupt ins Land zu kommen.
Wir sehen also in dieser Geschichte vom König von Arad, wie genau der Feind versucht, einen schwachen Moment auf unserem Weg der Heiligung auszumachen, um uns vom Erreichen unseres Zieles abzuhalten. Genau wie ein Rudel Löwen belauert er seine Opfer, um im richtigen Moment zuzuschlagen.
Doch wie reagierte Israel?
Da legte Israel ein Gelübde ab vor YHWH und sprach: Wenn du dieses Volk wirklich in meine Hand gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken! Und YHWH erhörte die Stimme Israels und gab die Kanaaniter [in ihre Hand], und Israel vollstreckte an ihnen und an ihren Städten den Bann, und man nannte den Ort Horma. (4. Mose 21,2-3)
Unsere einzige Reaktion auf die Angriffe des Feindes ist die Entschlossenheit ihm in der Kraft Gottes zu begegnen. YHWH nimmt die Angriffe des Feindes nicht einfach von uns. Er beruft uns dazu, gegen Satan und seine Werke zu kämpfen und sein Reich zurück zu zerstören.
Wir sind also berufen, mutig dem Feind Gottes entgegen zu treten und sein Reich zurück zu drängen. Wir sind Soldaten Gottes und haben den Auftrag für Ihn Land zu gewinnen und Sein Reich auszubreiten.
Lasst uns diesen Auftrag im Glauben annehmen und mit Jeschua daran arbeiten, dass das treiben des Feindes in unserem und dem Leben anderer bald ein Ende hat! Lasst uns dem Fürsten dieser Welt in der Kraft des Löwen von Juda entgegen treten!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/lion-zwei-l%C3%B6wen-m%C3%A4nnchen-male-3057316/
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