#14 Wa’era – „Und ich erschien“
2. Mose 6,2-9:35
Hesekiel 28,25-29,21; Lukas 11,14-22
Der Auszug der Kinder Israels aus Ägypten ist ein Vorbild für den Auszug Israels aus allen Nationen am Ende der Zeit. Die Propheten weisen uns immer wieder darauf hin:
Wache auf! Wache auf! Ziehe Stärke an, du Arm YHWH’s! Erwache wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist Du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat? Bist Du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchziehen konnten? So werden die Erlösten YHWH’s zurückkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Freude und Wonne werden sie erlangen, aber Kummer und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 51,9-11)
Doch siehe, es kommen Tage, spricht YHWH, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr YHWH lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern: »So wahr YHWH lebt, der die Kinder Israels heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin Er sie verstoßen hatte!« Denn Ich will sie wieder in ihr Land zurückbringen, das Ich ihren Vätern gegeben habe. (Jeremia 16,14-15)
Ein großer Auszug von ganz Israel – also dem Haus Juda und dem Haus Joseph – aus allen Ländern der Erde hat bis zum heutigen Tag nicht stattgefunden. Dieses Ereignis liegt auch aus unserer heutigen Perspektive immer noch in der Zukunft.
Umso wichtiger ist es für uns, den Auszug der Kinder Israel aus Ägypten zu analysieren, damit wir wissen, was auf uns zukommen wird, sollte der große Exodus in unserer Genration stattfinden. Also stellt sich die Frage: Wie hat Gott Sein Volk damals aus der Sklaverei Ägyptens befreit?
Und der Pharao wird nicht auf euch hören, sodass ich meine Hand an Ägypten legen und mein Heer, mein Volk, die Kinder Israels, durch große Gerichte aus dem Land Ägypten führen werde. (2. Mose 7,4)
Gott hat nicht etwa das Herz des Pharao erweicht, dass er das Volk Israel frei gelassen hätte. Vielmehr hat Er dafür gesorgt, dass der Pharao einen Auszug verhindern würde. Die Kinder Israel konnten folglich nur durch große Gerichte erlöst werden. Diese Gerichte sollten Ägypten in Schutt und Asche legen, sodass Israel letztlich doch frei gehen konnte.
Wir wissen, dass diese Gerichte in Form von 10 Plagen über Ägypten kamen. Durch all diese Plagen hindurch hielt sich Israel in Ägypten auf. Die ersten drei Plagen – Wasser wurde zu Blut, die Frösche und die Mücken – schienen sogar Israel zu treffen.
Erst zur vierten Plage – den Hundsfliegen – kündigte YHWH an:
Und Ich will an demselben Tag etwas Besonderes tun mit dem Land Gosen, wo Mein Volk wohnt, sodass dort keine Hundsfliegen sein sollen, damit du erkennst, dass Ich, YHWH, inmitten des Landes bin. So will Ich [ein Zeichen der] Erlösung setzen zwischen Meinem und deinem Volk. Morgen soll das Zeichen geschehen. (2. Mose 8,18-19)
Die Kinder Israel durchlebten offensichtlich die ersten drei Plagen als selbst Betroffene. Bei allen weiteren Plagen waren sie nicht mehr betroffen, aber immer noch in Ägypten. Sie sahen den Zerfall Ägyptens mit eigenen Augen. Sie sahen, wie ihre ägyptischen Nachbarn Geschwüre erlitten (Vgl. 2. Mose 9,9), ihr Vieh verloren (2. Mose 9,3-4), ihre Ernte einbüßten (2 Mose 10,4-5) und letztlich sogar ihre erstgeborenen Söhne verloren (Vgl. 2. Mose 11,4-7).
Erst als Ägypten komplett zerstört war, konnte Israel aus der Mitte des nun herrschenden Chaos des einstigen Weltreiches ziehen.
Warum hat YHWH bis zum endgültigen Untergang Ägyptens gewartet, bis Er die Kinder Israels gehen ließ? Hätte Er Israel nicht auch schon zuvor in die Wüste führen und Ägypten unterdessen weiter richten können?
Jeschua scheint uns viele Jahrhunderte später eine klare Antwort darauf gegeben zu haben:
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. (Matthäus 5,14)
Die Gemeinde Israel war inmitten der Ägypter ein Licht, eine Zufluchtsstadt für jeden, der einen Ausweg aus dem Chaos Ägyptens suchte. Wie anders hätten die Ägypter vor dem Gericht Gottes entfliehen können, als unter dem Schirm eines Bündnisses des höchsten Richters – YHWH? Und wie hätten die Ägypter von diesem Bündnis erfahren können, wenn das einzige Volk, welches davon berichten konnte, schon längst in der Wüste verschwunden war?
Dass YHWH Israel bis zum Schluss in Ägypten ließ, drückt auch Sei liebendes Herz für die Ägypter aus. Er hat kein Gefallen daran, dass gottlose Menschen sterben.
Oder habe Ich etwa Gefallen am Tod des Gottlosen, spricht GOTT, der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinen Wegen bekehrt und lebt? (Hesekiel 18,23)
Wir wissen nicht, ob wir den endgültigen Exodus, das Ende des Exils für ganz Israel, in unserer Zeit erleben. Wir können aber sagen, dass die weltweiten Entwicklungen um uns herum den Eindruck erwecken, dass es nicht mehr lang dauern kann, bis YHWH Sein Volk nach Hause holen wird.
Wie die Israeliten damals erleben auch wir die Anfänge des Untergangs der Welt, wie wir sie kennen. Und wenn dies tatsächlich die Anfänge der großen Drangsal sein sollten, dann ist es für uns umso dringender, den Auftrag Jeschuas an uns, ein Licht zu sein, ernst zunehmen.
Gott möchte durch uns Licht in eine finstere Welt bringen. Und wir wollen uns von Ihm gebrauchen lassen und den verirrten Schafen in dieser Welt die Persepektive auf eine feste und sichere Zufluchtsstadt in der Gemeinde Gottes bieten!
Doch sollten wir uns nicht vor dem Chaos um uns herum einschüchtern lassen. Schließlich wissen wir, dass das Ende Ägyptens, das Ende dieses Zeitlalters, letztlich den Beginn des Messianischen Friedensreiches unter Jeschua einläutet.
Lasst uns aufstehen und den Menschen der Welt diese Botschaft verkünden!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/city-light-dunkel-landschaft-berg-1852925/
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