#13 Schemot – „Namen“
2. Mose 1,1-6,1
Jesaja 27,6-28,13; 29,22-23; Matthäus 2,1-12
Es gibt Zeiten und Umstände, in denen das Halten von Gottes Geboten zu einer echten Herausforderung werden kann. Das erste Gebot, welches YHWH dem Menschen gab, war das folgende:
Und Gott segnete sie [die Menschen]; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! (1. Mose 1,28)
Das Gebot fruchtbar zu sein, also sich fortzupflanzen, war nicht einfach ein Gebot. Es war und ist mit einem Segen für die Menschheit verbunden. Nun hätte Gott uns ja auch ein anderes Gebot als erstes geben können. Seid fleißig und arbeitet viel! Oder Lernt mein Gesetz auswendig!
Doch YHWH gab uns Menschen als erstes und damit vermutlich auch als wichtiges Gebot, dass wir fruchtbar sein sollen. Ohne Fortpflanzung würde die Menschheit heute aussterben. Ohne Kinder wären Adam und Eva ziemlich allein im und außerhalb des Garten Eden gewesen und geblieben. Dabei sind Kinder doch ein Segen und ein Geschenk des Schöpfers (Vgl. Psalm 127,3-5).
Über Generationen war es selbstverständlich, dass sich Menschen fortpflanzten und mehrten. Es war selbstverständlch, dass sie diesen Segen in Empfang nahmen. Insbesondere an YHWH gläubige Ehepaare hatten und haben meist viele Kinder. Doch gab es auch Zeiten, in denen das Befolgen dieses ersten und wichtigen Gebotes Gefahr für die ganze Familie bedeutet hatte.
Von solch einer Zeit lesen wir in unserer aktuellen Wochenlesung.
Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Werft alle Söhne, die [ihnen] geboren werden, in den Nil; aber alle Töchter lasst leben! (2. Mose 1,22)
Alle Söhne, die den Kindern Israel in Ägypten geboren wurden, sollten in den Nil geworfen werden, was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Was heißt es also, wenn wir im direkt anschließenden Vers lesen:
Und ein Mann aus dem Haus Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis zur Frau. Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und als sie sah, dass er schön war, verbarg sie ihn drei Monate lang. (2. Mose 2,1-2)
Was bedeutete es für diese levitische Familie, sich in einer Zeit für ein Kind zu entscheiden, in der sie damit rechnen musste, dass es getötet werden würde? Was bedeutete es für die Familie, wenn sie dieses Kind, weil es eben ein Junge geworden war, für drei Monate versteckt hielten? Was wäre passiert, wenn sie ertappt worden wären? Aus welchen Motiven bekam diese Familie ein weiteres Kind, wo sie doch schon zwei Kinder hatte – einen Jungen, Aaron, und ein Mädchen, Mirjam?
Der Autor des Hebräerbriefs gibt uns Aufschluss darüber:
Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt von seinen Eltern drei Monate lang verborgen gehalten, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. (Hebräer 11,23)
Es war der Glaube an den Schöpfer von Himmel und Erde und an die Segnungen und Verheißungen, die Er in Zusammenhang mit Kindern versprochen hat. Die Zeugung und Geburt von Mose konnten nur im Vertrauen auf die Kraft und Macht YHWH’s geschehen. Wie sonst könnten sich Eltern dem zu erwartenden Schmerz, den der Verlust eines Kindes mit sich bringt, stellen. Und dieser Verlust war eine sehr wahrscheinliche und realistische Möglichkeit.
Das Beispiel von Jochebed und Amram – den Eltern Moses (Vgl. 2. Mose 6,20) – zeigt uns, dass es sehr wohl unsere Entscheidung ist, ob wir Gott gehorsam sind und in Seinem Segen leben, auch wenn unser Umfeld oder unsere Umstände alles andere als dafür sprechen. Manchmal ist der Weg des Segens mit Schmerz oder Verlust verbunden. Auch Moses Eltern mussten sich von ihrem jüngsten Sohn trennen. Doch letztlich waren sie Teil an einem großen Projekt – der Errettung von Gottes Volk aus der Sklaverei. Spätestens im Messianischen Reich werden sie die Früchte davon ernten.
Niemand, außer ihnen selbst, konnte Jochebed und Amram daran hindern, Gott gehorsam zu sein.
Wenn wir aber in unsere heutige Zeit sehen, so erkennen wir ebenfalls, dass die Welt sich immer weiter von Gottes Geboten entfernt und das Einhalten dieser Gebote regelrecht bekämpft. Es deutet sich an, dass auch wir eines Tages für das Halten von Gottes Geboten mit Verfolgung rechnen müssen. Jeschua hat es uns auch nicht anders vohergesagt:
Gedenkt an das Wort, das Ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie Mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf Mein Wort [argwöhnisch] achtgehabt, so werden sie auch auf das eure [argwöhnisch] achthaben…Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen. Und dies werden sie euch antun, weil sie weder den Vater noch Mich kennen. Ich aber habe euch dies gesagt, damit ihr daran denkt, wenn die Stunde kommt, dass Ich es euch gesagt habe. Dies aber habe Ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil Ich bei euch war. (Johannes 15,20; 16,2-4)
Es stellt sich uns die Frage. Wofür wir uns in Zeiten heftiger Bedrängnis entscheiden. Auch wir werden einen starken und festen Glauben brauchen, um durch die vor uns liegende Zeit zu kommen.
Glauben bedeutet im Grunde auch Vertrauen und Vertrauen muss wachsen. Das Leben mit Gott ist für uns in manchen Bereichen etwas ungewohnt oder gar fremd, weil unser Fleisch gern einen anderen Weg gehen würde. Das ist unsere geerbte sündige Natur. Doch diese wird uns nicht ins Reich Gottes bringen.
Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit.(1. Korinther 15,50)
Lasst uns jede Gelegenheit ergreifen, unseren Glauben jetzt schon zu festigen, indem wir gehorsam sind, auch wenn alles in uns rebelliert. Lasst uns unsere selbstgesteckten Grenzen überwinden, wenn YHWH uns auffordert. Und lasst uns dafür beten, dass Er unseren Glauben stärken möge.
Wir wissen nicht, wann die große Verfolgung auch hier in Europa beginnen wird. Es ist aber jetzt schon klar, dass die Staaten Europas Pulverfässern gleichen, die jeden Moment explodieren könnten.
Möge Jeschua uns vorbereiten, das wir durch unseren Glauben und Gehorsam ein Licht für Menschen in völliger Dunkelheit sein können! Und möge Er uns in Zeiten großer Drangsal bewahren!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/hm-moses/
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