#15 Bo – „Komm!“
2. Mose 10,1-13,16
Jeremia 46,13-28; Johannes 19,31-37
Der Auszug der Kinder Israel war einerseits ein triumphaler Zug in die Freiheit. Israel ließ die Sklaverei in Ägypten hinter sich und ging einem Leben in Freiheit im verheißenen Land entgegen.
Andererseits war der Auszug aus Ägypten aber auch eine Vertreibung des Gottesvolkes durch den Pharao und der ihm loyalen Ägypter.
Und YHWH sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch fortziehen lassen; und wenn er euch ziehen lässt, so wird er euch sogar ganz und gar fortjagen. (2. Mose 11,1)
Der Pharao verjagte, er trieb die Israeliten aus. Somit ging der Auszug der Kinder Israels aus Ägypten auch mit dem Erlebnis des Nicht-mehr-willkommen-seins einher. Israel spürte spätestens im Zuge der letzten Plage – dem Tod jedes Erstgeborenen in Ägypten – das die Zeit in Ägypten abgelaufen war. Und die Ägypter hatten genug von den Israeliten unter ihnen.
Der Auszug aus Ägypten liefert uns einerseits geistliche Bilder für unseren täglichen Wandel, spricht die Torah doch in Gleichnissen.
Ein Maskil; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. (Psalm 78,1-2)
Darüber hinaus ist die Geschichte des Auszuges aus Ägypten und aller folgenden Erlebnisse des Volkes Israel in der Wüste auch eine Prophetie für das Ende der Tage.
Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist. (1. Korinther 10,11)
Wir sehen in dem Bild des damaligen Exodus, dass sich die Bewohner des Reiches Gottes mit den Bewohnern von Ägypten nicht gut vertrugen. Wir stellen aber auch fest, dass das Volk Israel nicht aktiv aggressiv gegen Ägypten war.
Einfach die Tatsache, dass das Volk Israel anfing Mose und der Stimme Gottes gehorsam zu sein und letztlich durch das Blut des Lammes in ein Bündnis mit dem Allmächtigen eintrat, sorgte dafür, dass die Ägypter die Gegenwart der Hebräer nicht mehr ertragen konnten. Sie vertrieben sie aus ihrem bereits zerstörten Land. Sie wollten sie nicht mehr in ihrer Nähe haben.
Der Pharao steht in diesem Bild klar für Satan. Ägypten steht für die Welt. Wie im Fall des Pharaos ist es auch im Falle Satans notwendig, dass er uns aus seinem Herrschaftsgebiet vertreibt, hat er doch nach dem Sündenfall legale Herrschaftsanrechte über uns. Tritt er sie selbst ab, sind wir frei für einen neuen Herren.
Je ernster wir den Weg mit YHWH gehen, desto unerträglicher wird unsere Gegenwart für Satan bis er es letztlich nicht mehr aushält.
So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; (Jakobus 4,7)
Zwar wird er, wie Pharao auch, versuchen uns in sein Reich zurück zu holen, doch kann er uns nicht aus den Händen Gottes entreißen, wenn wir standhaft bleiben.
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Messias Jeschua ist, unserem Herrn. (Römer 8,38-39)
Wie sind also Widerstände und Ablehnung, die wir erfahren zu werten? Es sind Anzeichen dafür, dass unsere Zeit in Ägypten abläuft und wir bald nach Hause kommen dürfen.
Die Vertreibung aus Ägypten kehrt die Vertreibung aus dem Garten Eden um und führt uns dahin zurück. Wann immer wir also bemerken, das Menschen uns wegen unseres Glaubens verlästern, beschimpfen, sich lächerlich machen oder uns verfolgen, sind das sichere Zeichen dafür, dass wir als Hebräer auf dem weg nach Hause sind.
Unser Meister Jeschua ermutigte uns:
Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um Meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (Matthäus 5,11-12)
Lasst uns das Reich der Himmel mit Freuden erwarten, auch und gerade dann, wenn wir in der Welt auf wenig Verständnis dafür stoßen!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/moses-plagues-2/
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