#06 Toldot – „Geschlechter“
1. Mose 25,19-28,9
Maleachi 1,1-2,7; Matthäus 10,21-38
Über die Zeit der Patriarchen ist uns einiges überliefert. Die Heilige Schrift gibt uns viele Informationen, die manchmal nur zwischen den Zeilen zu finden sind, aber in sich tiefe Wahrheiten bergen.
In dieser Woche wollen wir entsprechend dem Titel unserer Paraschah „Toldot“, was mit Geschlechter oder Generationen übersetzt werden kann, einen kurzen Einblick in den Familienstammbaum von Abraham, Isaak und Jakob werfen. Wir wollen untersuchen, welche Schlüsse wir aktuell für unsere Generation daraus ziehen können.
Wir wissen, dass die gesamte Erde nach der Flut durch die Nachkommen Noachs, also Schem, Ham und Japhet, wieder bevölkert wurde (Vgl. 1. Mose 10,32). Abraham stammte aus der Linie von Schem (Vgl. 1. Mose 11,10-26).
Dies ist die Geschichte Sems: Als Sem 100 Jahre alt war, zeugte er den Arpakschad, zwei Jahre nach der Flut; und nachdem Sem den Arpakschad gezeugt hatte, lebte er [noch] 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. (1. Mose 11,10-11)
Zwei Jahre nach der Flut, das ist das Jahr 1658 ab Adam, fing Shem an, Söhne und Töchter zu zeugen. Er lebte dann noch 500 Jahre, was seinen Tod in das Jahr 2158 ab Adam verlagern würde.
Einer der Nachkommen Schems war Heber. Von ihm stammt der Begriff Hebräer. Mit anderen Worten war Heber ein so einflussreicher Mann, dass seine Nachkommen einfach nach ihm benannt wurden. So geschah es, dass sogar Abraham oder Joseph als Hebräer bezeichnet wurden, lange bevor es ein Volk mit dem Namen Israel gab (Vgl. 1. Mose 14,13; 1. Mose 39,14). Doch auch das Volk Israel war und ist bekannt als das Volk der Hebräer (Vgl. 1. Samuel 4,6).
Heber wurde im Jahr 1823 nach Adam geboren und lebte 464 Jahre, was seinen Tod ins Jahr 2287 fallen ließ (Vgl. 1. Mose 11,10-17).
Diese beiden großen Vorfahren von Abraham, Isaak und Jakob waren gleichzeitig ihre Zeitgenossen. In der unteren Tabelle wollen wir diesen Sachverhalt noch einmal veranschaulichen.
Patriarch | Geburtsjahr | Todesjahr |
Schem | 1558 | 2158 |
Heber | 1823 | 2287 |
Abraham | 1948 | 2123 |
Isaak | 2048 | 2228 |
Jakob | 2108 | 2255 |
Wir können erkennen, dass selbst Jakob noch ein Zeitgenosse von Schem und Heber war.
Warum ist das von Bedeutung?
Schem und Heber waren lebendige Zeitzeugen für die Gerichte Gottes. Schem lebte noch in der Zeit vor der großen Sintflut. Heber war wohl – wie Schem auch – Zeuge der Zerstreuung der Menschheit und der Verwirrung der Sprachen nach dem Turmbau zu Babel. Zumindest deutet der Vermerk zur Namensgebung seines Sohnes Peleg daraufhin, dass er in der Zeit geboren wurde, in der Gott die Menschen zerstreute.
Und Heber wurden zwei Söhne geboren; der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. (1. Mose 10,25)
YHWH erhielt Abraham, Isaak und Jakob lebendige Zeitzeugen, die ihnen aus erster Hand berichten konnten, wohin die Menschheit steuert, wenn sie sich von Gott abwendet. Und diese Zeitzeugen blieben Gott treu und folgten dem Wandel ihres gottlosen Umfeldes nicht.
Aus Jakob sollte später das Volk Israel entstehen, welches ein Volk aus Königen und Priestern sein sollte (Vgl. 2. Mose 19,6). Ein Volk, welches die Menschheit auf den rechten Weg in Gemeinschaft mit YHWH führen sollte. YHWH erhielt sogar dem Jakob Zeitzeugen, die ihm noch persönlich mitteilen konnten, dass es möglich ist, auch wenn die ganze Welt sich von YHWH abwenden sollte, sie Ihm trotzdem treu blieben und Er ihnen einen Namen machte. Ist das nicht ermutigend?
Wir haben heute immer noch den Selben Auftrag als Nachkommen Jakobs und Könige und Priester vor Jeschua, Sein Reich zu vergrößern und mehr Seelen für Ihn zu gewinnen. Und auch wir haben lebendige Zeitzeugen, wie Holocaust-Überlebende oder verfolgte Christen und Juden aus der Gegenwart, die uns berichten können, wo es hinführt, wenn sich ein Volk oder eine Nation von Gott abwendet.
Wir leben in Zeiten, in denen auch in Europa die anfänglichen Züge von Verfolgung zu sehen sind. Lasst uns das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Lasst uns den Mut haben, hinzuschauen und uns die Worte Jeschuas vor dem Licht der Geschichte als Mahnung verstehen, uns ernsthaft auf Verfolgung mit all ihren Konsequenzen einzustimmen und vorzubereiten. Und lasst uns dabei nicht unseren Auftrag aus dem Blick verlieren, Gottes Reich auf der erde zu bauen!
Es ist die Zeit für ernsthaftes Gebet und Buße vor Gott, damit wir bereit sind, den Herausforderungen der vor uns liegenden Zeit zu begegnen!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/jacob-deceives/
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AnnaHodel
9. November 2018 @ 0:14
Shalom Naphtali
Vielen Dank für die Parascha Toldot. Der Zusatz zu Pelegs Namen fonde ich sehr spannend! Er lebte in den Tagen als die Erde geteilt wurde. Dann war damals die Erde an einem Stück und man konnte zu Fuss überall hin! Dann gab es auch noch keine Berge, alles war angenehm und leicht zu erreichen.
Wenn ich lese in der Schrift; lasst uns hinauf gehen zum Berge unseres Herrn….Dann kann ich mir jetzt auch vorstellen dass der Berg Zion mit seinen ca750 müM die höchste Erhebung im tausend jährigen Reich sein wird. Gott hat die ganze Erde wieder zusammen gefügt und die Berge flach gemacht. So werden wir jedes Jahr hinauf ziehen zum Berge unseres Herrn! Cool!!‘
Naphtali
9. November 2018 @ 14:57
Schalom Anna,
ja, es könnte durchaus so sein, wie Du sagst. Ich glaube, dass wir in so vielen Punkten noch gar keine Ahnung haben, was die Schrift eigentlich noch alles verrät und wir werden staunen, wenn wir mit unverhüllten Augen einen tieferen Einblick in die Schöpfung bekommen.
Vielen Dank für Deine Anregung.
Liebe Grüße
Naphtali