#39 Devarim – „Worte“
5. Mose 1,1-3,22
Jesaja 1,1-27; Matthäus 24,1-22
Ist es uns eigentlich bewusst, dass YHWH uns zu Richtern über Himmel und Erde ausbildet? Paulus sprach davon, dass wir sogar die Engel richten würden.
Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun durch euch die Welt gerichtet werden soll, seid ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens? (1. Korinther 6,2-3)
Ist uns bewusst, welche Verantwortung uns Jeschua in Seinem Reich übertragen will? Er bildet uns gerade in dieser Zeit zu solchen Richtern aus, die in der Lage sein werden, Menschen und Engel am Ende der Zeit gerecht zu richten (Vgl. Offenbarung 20,11-15).
Unsere Lesung für diese Woche erinnert uns daran, welche Eigenschaften ein Richter nach dem Vorbild Jeschuas haben sollte.
Und ich gebot euren Richtern zu jener Zeit und sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht zwischen einem Mann und seinem Bruder oder dem Fremden bei ihm. Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, die tragt an mich heran, dass ich sie höre! (5. Mose 1,16-17)
In Gottes Gericht soll es niemals ein Ansehen der Person geben. Niemals sollte ein Urteil auf Grund persönlicher Sympathien oder der Stellung des Angeklagten gefällt werden. Vorurteile haben in Gottes Gerichtsentscheidungen keinen Platz.
Ein gerechtes Gericht ist also ein Verfahren, welches an Hand der Beweislage auf Grundlage des Gesetzes, der Torah, zu einem Urteil oder einem Freispruch führt.
Wenn wir also diese große Verantwortung bekommen werden, sogar Engel zu richten, wie verhalten wir uns denn heute schon in unserem Alltag? Auf welcher Grundlage fällen wir unsere Urteile über bestimmte Situationen oder gar Personen? Haben wir Vorurteile?
Jeschua sagte an mehreren Stellen:
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. (Lukas 16,10)
Unser Alltag heute ist unser Übungsfeld für unsere Aufgaben in Jeschuas Reich, wenn es wieder sichtbar auf die Erde gekommen ist. Wie gehen wir also mit dem Thema des Richtens um?
Jeschua sagte auch:
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! (Matthäus 7,1)
Jeschua warnte uns vor dem Richten. Vor allem vor dem vorschnellen Richten.
Wohl müssen wir die verschiedensten Dinge in unserem Leben beurteilen und prüfen. Was ist gut für mich? Was meide ich lieber? Welche Gesellschaft tut mir gut, welche nicht? Was sagt die Schrift dazu?
Doch können wir immer davon ausgehen, dass uns der allergrößte Teil der Informationen, die zu einer Geschichte gehören, fehlt und wir nur einen Bruchteil kennen. Somit können wir kein abschließendes Urteil fällen.
Wir sollten uns dessen immer bewusst sein, dass wir oft nicht genügend Informationen für ein abschließendes Urteil haben. Dies bewahrt uns vor vorschnellen Urteilen, also Vorurteilen.
Am Ende der Zeit, wenn die Bücher des Himmels geöffnet werden, wird alles offenbar sein, was im Himmel und auf Erden geschehen ist. Dann wird es nur gerechte Urteile und gerechte Freisprüche geben.
Lasst uns also heute schon im Geringsten treu sein, damit wir auch die Großen Aufgaben in der Zukunft gut bewältigen können.
Bildquelle: https://pixabay.com/de/tor-auktion-gesetz-hammer-symbol-2492011/
- Erstlingsfrucht und Auferstehung: Die messianische Bedeutung von Jom HaBikkurim - 24. April 2024
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
- #28 Metzora – „Aussätziger“ - 14. April 2024