#33 Schelach – „Sende“
#33 Schelach – „Sende“
4. Mose 13,1-15,41
Josua 2,1-24; Markus 10,1-45
Recht bald nach dem Aufbruch vom Berg Sinai gelangte das Volk Israel an die Grenze zum Land Kanaan. Hier angelangt, galt es, das Land einzunehmen. Doch in eine Schlacht zu ziehen ohne das Terrain zu kennen, erschien dem Volk doch sehr waghalsig. Und so kamen die Kinder Israel auf die Idee, Kundschafter in das Land zu schicken, die ihnen Bericht geben sollten, wie das Land beschaffen und es einzunehmen wäre.
So berichtet Mose uns:
Da kamt ihr [die Kinder Israel] alle her zu mir und spracht: Lasst uns Männer vor uns hersenden, die für uns das Land erkunden und uns Bericht bringen über den Weg, den wir ziehen und die Städte, in die wir kommen sollen! (5. Mose 1,22)
Und die Sache war gut in meinen [Moses] Augen und ich nahm von euch zwölf Männer, aus jedem Stamm einen Mann. (5. Mose 1,23)
JHWH hörte die Bitte des Volkes an Mose. Er kannte die Herzen der Kinder Israels. Er wusste, was in ihnen vorging und er kannte auch den Ausgang der Sache. Er wusste im Vorfeld vom Bericht der zehn Kundschafter und von Kaleb und Josua. Er wusste um das Murren des Volkes nach dem Bericht der Zehn (Vgl. 4. Mose 14,1-3) und er wusste auch um den eigenmächtigen Feldzug der Israeliten in Folge der Ankündigung einer vierzigjährigen Wüstenwanderung (Vgl. 4. Mose 14,39-45). Er wusste, dass einige bei diesem Feldzug fallen würden.
Und doch ging Er auf die Bitte des Volkes ein und sprach zu Mose:
Sende Männer aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Kindern Israels geben will. Von jedem Stamm ihrer Väter sollt ihr einen Mann schicken, lauter Fürsten aus ihrer Mitte! (4. Mose 13,2)
Welcher Vater würde seinen Kindern nicht davon abraten, einen Weg zu gehen, an dessen Ende sie eine große Enttäuschung erwartet?
JHWH lässt genau diese Enttäuschung zu und er schenkt Israel somit eine unschätzbar wertvolle Erfahrung.
Er hatte Seinem Volk ja bereits zugesagt, dass Er sie sicher in das Land bringen würde:
Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich behüte auf dem Weg und dich an den Ort bringe, den ich bereitet habe. (2. Mose 23,20)
Alles, was es dazu brauchte war das Vertrauen in diese Zusage. Doch zehn der gesandten Kundschafter brachten eine andere Botschaft:
Aber die Männer, die mit ihnen [Kaleb und Josua] hinaufgezogen waren, sprachen: “Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir.” (4. Mose 13,31)
Nun gab es also zwei gegensätzliche Botschaften, zwischen denen sich das Volk Israel entscheiden sollte. Würde es im Vertrauen auf die Zusage des Allmächtigen das Land einnehmen oder doch lieber den sicheren Weg wählen und dem Kampf aus dem Weg gehen.
Nun, wir wissen, wie die Geschichte ausging.
Und wir erkennen in JHWH einen weisen Vater, der Seine Kinder segnen möchte, ihnen aber auch die Verantwortung ihrer eigenen Entscheidungen nicht abnimmt.
Indem Er Israels Wunsch, Kundschafter zu senden, entsprach, schenkte Er jedem einzelnen aus dem Volk die Möglichkeit, das eigene Herz zu erkunden. Vertraue ich der Zusage Gottes oder gerate ich durch einen anderen Bericht ins Wanken?
Getäuschte Israeliten waren nun im wörtlichen Sinne ent-täuscht. Sie würden das Land nicht gemeinsam mit dem Volk erreichen können (Vgl. 4. Mose 14,28-30).
Möge uns der Vater immer wieder offenbaren, wofür unser Herz tatsächlich schlägt und uns helfen die richtigen Weichen zu stellen, damit wir nicht einer Täuschung erliegen, bevor uns unser König Jeschua nach Hause holen will!
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Roswitha Avigal Schlaf
15. Juni 2017 @ 6:59
Leider erhalte ich die wöchentlichen Thoralesungen nicht mehr, incl. News. Vermisse das sehr. Nati Rom war vor Kurzem hier in Wetzikon, habe es mit organisiert- es war ein SEGEN. Danke u. Viel Shalom Avigal Schlaf
Naphtali
16. Juni 2017 @ 11:49
Liebe Roswitha,
melde Dich doch einfach noch einmal für den Newsletter an. Solltest Du ihn dann immer noch nicht bekommen, kontaktierst Du am besten Hosea über das Kontaktformular, er kümmert sich um die technische Seite der HP.
Freut mich, dass ihr eine gesegnete Zeit mit Nati hattet.
Liebe Grüße
Naphtali