Juda & Ephraim 4 – Das Südreich
Das große Ziel eines vereinten Königreiches Israel mit allen 12 Stämmen scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Das Volk folgte nicht den Anweisungen Gottes und wurde daraufhin in Nord- und Südreich geteilt.
Nun äußert sich die Eifersucht zwischen Juda und Ephraim immer wieder in erbittertem Krieg.
Schließlich wird das Nordreich 722 v.Chr. von den Assyrern besiegt, verschleppt und zerstreut. Das Haus Joseph wird ausgerissen aus dem edlen wunderschönen Ölbaum und assimiliert sich unter den Heiden.
War’s das also mit den großen Träumen des vereinten Königreiches?
Nachdem wir im letzten Teil die Geschichte des Nordreiches unter die Lupe genommen haben haben, geht es heute um das Südreich.
Wir wollen wissen: Was macht Juda in der Zwischenzeit?
Das Haus Juda
Im Gegensatz zum Haus Joseph gelingt es einigen Königen aus dem Südreich, in den Wegen Gottes zu wandeln und nach Seinen Geboten zu leben.
Das führt dazu, dass es einige Überläufer aus dem Nordreich gibt. Zum Beispiel hier:
2.Chronik 15,9: Und König Asa versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge bei ihnen aus Ephraim, Manasse und Simeon; denn eine große Zahl von Leuten lief aus Israel zu ihm über, als sie sahen, daß der Herr, sein Gott, mit ihm war.
Das ist insofern wichtig zu wissen, da einem im Laufe der Bibelberichte ab und zu Menschen aus den anderen Stämmen begegnen:
Lk 2,36: Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt;
Doch letztendlich folgen immer wieder auch Könige des Südreiches anderen Göttern und verfallen dem Götzendienst.
Deshalb wird auch das Haus Juda erobert und verschleppt. Waren es 120 Jahre vorher bei den Brüdern im Norden noch die Assyrer, sind es dieses Mal die Babylonier, die Juda erobern und schließlich sogar Jerusalem zerstören.
Dabei gab es drei Gefangenentransporte:
- 605 v.Chr. – Menschen von königlichem Samen und von den Vornehmsten (Dan 1,3) – auch Daniel und seine Freunde
- 597 v.Chr. – 10.000 Gefangene; Führer des Volkes; inklusive Hesekiel
- 586 v.Chr. – nach langer Belagerung wird Jerusalem zerstört und fast alle restlichen Menschen werden gefangen weggeführt
Schlimmer als die Brüder
Leider lernt das Südreich nicht vom Nordreich. Eigentlich hätte es sehen müssen, dass dem Haus Joseph seine Untreue zum Verhängnis wurde.
2.Kö 17,18-19: Da wurde der Herr sehr zornig über Israel und tat sie von seinem Angesicht hinweg, so daß nur der Stamm Juda übrigblieb. Aber auch Juda befolgte die Gebote des Herrn, seines Gottes, nicht, sondern sie wandelten nach den Satzungen Israels, die sie gemacht hatten.
Doch es kommt immer wieder zum Götzendienst und dem Abfall vom Gesetz. Gott schickt die Chaldäer/Babylonier, die Juda besiegen und nach Babylon verschleppen. Zudem zerstören sie ganz Jerusalem und den Tempel und nehmen alle Schätze mit.
Eigentlich sollte es keinen überrascht haben, denn Gott hat es oft genug angekündigt. Doch anstatt zu lernen, hat es das Haus Juda sogar noch schlimmer getrieben:
Jer 3,6-11: Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ist auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum gelaufen und hat dort Hurerei getrieben! Und ich dachte, nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah dies; ich aber sah, daß, obwohl ich die abtrünnige Israel wegen ihres Ehebruchs entlassen und ihr den Scheidebrief gegeben hatte, sich ihre treulose Schwester Juda nicht fürchtete, hinzugehen und auch Hurerei zu treiben. Und so kam es, daß sie durch ihre leichtfertige Hurerei das Land entweihte; und sie trieb Ehebruch mit Stein und Holz. Trotz alledem ist ihre treulose Schwester Juda nicht von ganzem Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur zum Schein, spricht der Herr. Und der Herr sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige, steht gerechter da als Juda, die Treulose.
Ist das nicht heftig?
Juda beging die gleichen Sünden wie Ephraim. Und weil Juda gesehen hat, wie die anderen 10 Stämme dafür bestraft wurden und dennoch nicht umgekehrt ist, steht Ephraim gerechter da als Juda.
Die Sünden Judas schreien bis zum Himmel. Es kommt dazu, dass das Volk seine eigenen Kinder opfert und in der Belagerung sogar isst (was beides auch das Nordreich tat – vgl. 2.Kö 6,28; Jer 19,9; 5.Mo 28,52ff)!
Trotzdem gibt es einen gewaltigen Unterschied zum Nordreich:
Gott lässt sich NICHT von Juda scheiden (was er beim Nordreich tat). Auch aufgrund Seines Versprechens David gegenüber bleibt Juda im Bund mit Gott. Dies ist schon beinah spektakulär (denkt man an all diese heftigen Sünden) und wir müssen dies unbedingt im Hinterkopf behalten!
Das ist auch der Grund, warum der biblische Bericht an dieser Stelle nicht endet. Noch viel mehr: Das ist der Grund, warum wir überhaupt eine Bibel besitzen!
Gott hat sich nicht von Juda getrennt! Er hat sie weiterhin als Sein Volk angesehen. Er musste es züchtigen, doch sie sind umgekehrt.
Unser Schöpfer hat auch das Nordreich nicht vergessen. Er führt sie. Allerdings lesen wir dazu erstmal nichts in der Bibel. Später werden wir aber sehen, auf welch wunderbare Weise Er die zehn zerstreuten Stämmen gebrauchen wird. Er hat einen wunderbaren, allumfassenden Plan. Dieser ist genial durchdacht und in vielerlei Hinsicht vollbringt Gott ihn im Verborgenen.
Juda dagegen hat einen anderen Auftrag. Sie haben weiterhin die Führungsrolle und die Verantwortung in der Familie Israel. Insofern sind sie dafür verantwortlich, die Torah zu bewahren und sie durch die Zeitalter zu bringen. Welch eine herausfordernde, aber exponierte Berufung! Jeder weiß, wie viel Verfolgung und Leid die Juden dafür einstecken mussten.
Die Juden
Vielleicht hast du es bemerkt!? “Die Juden” stehen synonym für das Haus Juda. Wir sehen, wie die Bibel selbst so über sie redet. Zum ersten Mal in 2.Kö 16,6 und 25,25. Dann aber seit der Gefangenschaft in Babylonien regelmäßig (vgl Esra, Nehemia, Esther).
Wir wissen, wer in Babylon in der Gefangenschaft ist, nämlich das Haus Juda. Und das macht es ganz klar: Das Südreich entspricht den Juden.
Wenn wir heutzutage über Juden reden, denken die wenigsten daran, dass Israel ein geteiltes Volk ist. Jeder meint, die Juden seien das Volk, von dem das Alte Testament handelt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich bestand Israel aus 12 Stämmen und lange Zeit aus einem Nord- und einem Südreich!
(Dennoch haben wir im Hinterkopf, dass “die Juden” nicht nur die Stämme Juda, Benjamin und Levi repräsentieren. Wir haben in den obigen Versen gelesen, dass sich auch viele aus den anderen Stämmen dem Haus Juda angeschlossen haben – die aber eine Minderheit darstellen.)
Mit dieser Kenntnis der Geschichte wird plötzlich verständlich, was der Prophet Jesaja meinte, als er schrieb, Gott würde unter „den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.“ (Jesaja 11,10-12)
70 Jahre im Exil
Auch die Zeit, die Juda in Babylon gefangen ist, ist mit Sicherheit sehr prophetisch. Es sind 70 Jahre, die schon der Prophet Jeremia im Vorhinein vorausgesagt hat:
Jer 25,11: Und dieses ganze Land wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang.
Jer 25,12: Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am König von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der HERR, und am Land der Chaldäer; und ich mache es zu ewigen Einöden.
Jer 29,10: Fürwahr, so spricht der Herr: Wenn die 70 Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.
Im Buch der Chronik wird der Grund für diese Zeitspanne berichtet:
2.Chr 36,21: damit erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias, bis das Land seine Sabbate ersetzt bekam. All die Tage seiner Verwüstung hatte es Ruhe, bis siebzig Jahre voll waren.
Faszinierend ist, dass der Prophet Daniel in der Zerstreuung auf diese Worte Jeremias stößt und daraufhin anfängt, für die Schuld der Väter Buße zu tun.
Umkehr
In diesem Zusammenhang passiert nämlich etwas ganz Entscheidendes: Das Haus Juda kehrt um!
Sie verstehen den den Grund für ihr Exil. Sie haben nicht nach dem Willen Gottes gelebt – nach Seiner Torah.
Dan 9,2+3: Im ersten Jahr seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, von der das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia ergangen war, daß die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte. Und ich wandte mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche.
Auch Nehemia betet ein solches Bußgebet wegen der Schuld der Vorväter (Nehemia 1).
Das hat zur Folge, dass Juda sich seiner Wurzeln besinnt. Es fängt an, wieder nach dem Willen Gottes zu fragen und danach zu leben. Sie leben wieder in den Ordnungen des Schöpfers.
Und außerdem bewirkt es, dass das Volk der Juden wieder zurück kehren darf!
2.Chr 36,22-23: Und im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien — damit das Wort des Herrn erfüllt würde, das durch den Mund Jeremias ergangen war —, da erweckte der Herr den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, so daß er durch sein ganzes Königreich, auch schriftlich, bekanntmachen und sagen ließ: »So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er selbst hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei der Herr, sein Gott, und er ziehe hinauf!«
Ausgestattet mit vielen Schätzen des früheren Tempels von Salomo reisen sie nach Jerusalem und starten einen Neuanfang. Sie errichten die Stadtmauer, bauen eigene Häuser und schließlich sogar einen neuen Tempel.
Übrigens bewirkt eine Stadtmauer Bewahrung. Sie schafft Grenzen und ist somit ein wunderbares Bild für die Torah. Das ist mit Sicherheit auch ein Grund, warum so viel Wert darauf gelegt wird.
- Der Erlass von König Kyrus ergeht im Jahr 538 v.Chr. (vgl. auch Esra 1,1-3 + 5,13-14)
- Zwei Jahre später beginnt der Bau des Tempels (Esra 3,8 – s.a. 6,14-15)
- Herodes vergrößerte und verschönerte diesen Tempel später (Joh 2,18-20).
- Der Tempel wird innerhalb 70 (!) Jahren gebaut.
Wir erkennen also einen riesigen Unterschied in der Geschichte des Südreiches zum Nordreich: Juda tat Buße, kehrte um und kam zurück ins Land!
Ephraim (die zehn Stämme in der Zerstreuung) dagegen nicht! Eine solche Rückkehr wäre geschichtlich dokumentiert worden, hätte sie so stattgefunden. Aber selbst heutige Rabbiner bestätigen, dass die verlorenen Stämme bis heute nicht zurückgekommen sind.
Im Bericht über die Juden, die aus Babylon ins Heimatland zurückkehren, fällt auf, dass viele Juden gar nicht mitgekommen sind. Viele von ihnen sind dort geblieben. Ist das nicht erstaunlich?
Wie schnell passen sich Menschen an und machen es sich gemütlich?
Wann kommt der Messias?
Das ehemalige Südreich befindet sich nun zur Zeit Esras und Nehemias in einer erwartungsvollen Haltung. Sie haben das Wunder miterlebt, wie Gott das Volk aus der Gefangenschaft zurückgeführt hat.
Ist als nächstes nicht das Nordreich an der Reihe?
Wann folgt nun die komplette Wiederherstellung Israels, von der die Propheten geredet haben?
Wann wird das Königreich wieder aufgerichtet?
Die Schriften der Propheten sind dabei eine große Hilfe. Schließlich lassen sich in diesen wunderbare Zusammenhänge feststellen:
1. Wenn der Messias kommt, wird das vereinte Königreich wiederhergestellt!
Nachzulesen ist das zum Beispiel in Hes 37,15-28. Oder auch erneut im Propheten Jeremia:
Jeremia 23,5-8: Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Der Herr ist unsere Gerechtigkeit«. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: »So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern: »So wahr der Herr lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt und wiedergebracht hat, und aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.
Was für eine Hoffnung wird in diesen Versen vermittelt!! Sie geben dem Volk Halt und Kraft. Sie ermutigen sie, das Land wieder aufzurichten. Die Mauern werden wieder gebaut. Judäa (so wird das Land dann später genannt) wird wieder bevölkert.
Und bei all dem warten sie auf das Erscheinen des Messias.
Er wird das Königreich wiederherstellen! Er wird Seine Torah wieder aufrichten. Er wird das Nordreich nach Hause bringen!
Doch noch mehr lässt sich von den Propheten ablesen: Konkrete Zeitangaben!
2. Das Kommen des Messias
In den Schriften des Propheten Daniels befinden sich viele Prophetien, die sich um den Messias drehen. Es wird nicht nur geschildert, welche Weltreiche regieren werden, sondern auch, welche Kriege stattfinden werden. Es werden Aussagen darüber gemacht, wann der Messias erscheinen wird:
Dan 9,25+26: So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.
Es ist faszinierend, dass diese ganzen Prophezeiungen über die Kriege (Dan 11) sich tatsächlich so erfüllten. Die Bücher und Berichte der Makkabäer bestätigen die gemachten Voraussagen.
Die Juden warten also voller Vorfreude auf den Messias. Sie bewahren die Torah. Und zudem bereiten sie das Land für Seinen Empfang vor.
Sie nehmen ihren Auftrag wahr: Juda, ihr Stammvater, bekam von Jakob den königlichen Segen zugesprochen. Sie haben die Führungsrolle in der “Familie Israel” und sie versuchen, diesem nachzukommen. Sie gehen ihren Brüdern voran, indem sie die ersten sind, die das Land wiederbevölkern.
Einordnung der Propheten
Die ganze Sicht der zwei Häuser (Nord- und Südreich) hilft ungemein, wenn man nun anfängt die biblischen Bücher der Propheten zu lesen. Immer wieder handeln sie davon, dass Gott Sein Volk (Nord- und Südreich) zurück in Seine Wege ruft (Leben in der Torah). Zudem wird häufig prophezeit, dass Nord- und Südreich zerstreut, zurückkommen und wiedervereinigt werden.
Doch es finden sich auch wunderbare Schätze und Hinweise darin, die wir unbedingt wissen müssen, bevor wir die zwei Häuser im Neuen Testament studieren wollen.
Und damit weißt du auch schon, wie es in den nächsten Teilen weitergeht 😉
Wenn Du Zeit und Lust dazu hast, kannst du wieder parallel in der Bibel mitlesen:
- 3.Mo 26,14-46
- Neh 1 und Dan 9
- 2.Kö 24,8-25,30
Ich freu mich auf dein Feedback.
- Fokus Jerusalem (Folge 343) - 26. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 341) - 12. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 339) - 29. Dezember 2022
Silvan
12. September 2015 @ 21:46
Liebe Geschwister. Mich interessiert sehr: An welchen Beweisen oder Indizien bzw. nach welcher Logik bestimmt ihr, dass die Judaiten/Juden von der Zeit vor Christus die gleiche Gruppe ist wie diejenigen, die heutzutage Juden genannt werden.
Ein Name ist nicht zwangsläufig auch der Beweis, so denke ich zumindest.
Es gibt ja auch viele die sich Apostel oder Prophet nennen, es aber nicht sind.
Welche Kriterien spielen bei YHWH eine Rolle, ob jemand zu Israel bzw. zu Juda gehört?
Sind es die Gene? Ist es ob jemand in den Bund der Beschneidung eingegangen ist? Oder ob er im Bund des Blutes ist? Oder ob jemand durch den Glauben zu Israel gehört? Glauben an was? Den Messias? Oder die Torah?
Lieber Gruß
Silvan
Hosea
7. Oktober 2015 @ 15:36
Schalom Silvan,
Sorry, dass ich erst so spät antworte…
Woran erkennen wir heute, ob jemand Christ oder Moslem ist? Ist es zunächst nicht die Religion selbst, die festlegt, wann man dazugehört?
Die Bibel zeigt meiner Meinung nach relativ klar auf, was es heißt, Teil von seinem Volk zu sein: Heiligkeit leben im Sinne der Torah.
Wenn man das im Sinne der Juden leben möchte, kann man sich dort einpfropfen lassen. Das geschieht nach ihren Regeln – und die haben sich in den letzten Jahrhunderten nicht wirklich geändert.
Die Frage ist natürlich, wann YHWH einen als Gläubigen sieht und wann nicht. Wahrscheinlich wird er nicht nach dem Stammbaum schauen, sondern nach seinem Leben. Doch wenn es nach Stammeszugehörigkeit geht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Gott auf den ganz natürlichen Stammbaum schaut. Das ist meiner Meinung nach aber zweitrangig.
Übrigens sehe ich einen Unterschied zwischen Stammeszugehörigkeit und Diensten wie Prophet oder Aposteln. Oder?
Was denkst du?
Auf was wird YHWH am Ende eines Lebens schauen?
Auf unsere Gene wäre ungerecht, auf die Beschneidung macht keinen Sinn (die meisten Beschnittenen können nichts dafür), darauf ob jemand in seinem Leben schon mal ein bestimmtes Übergabegebet gesprochen hat (das es erst seit ein paar Jahrhunderten gibt) finde ich auch nicht wirklich befriedigend,…
Liebe Grüße,
Hosea