Juda & Ephraim 3 – Das Nordreich
Israel ist geteilt. Was schon lange in den Herzen garte, wurde nun Wirklichkeit. Die zehn Stämme im Norden von Israel kapseln sich vom Haus Davids – vom Stamm Juda und Benjamin – ab. Benjamin ist der einzige Stamm der sich unter die Führerschaft Judas stellt. Außerdem gibt es einige Überläufer von den Leviten aus dem Nordreich.
Gott hat es so geführt und Er hat alles in der Hand: „Von mir aus ist diese Sache geschehen!“ sagt Er (vgl. 1.Kö 12,24).
Der neue König im Südreich, Rehabeam, sieht das allerdings noch nicht so. Er beruft seine Armee und steht vor einem militärischen Angriff auf das Nordreich.
Doch Gott greift ein und weist den König zurück:
„Ihr sollt nicht hinaufziehen, um gegen eure Brüder, die Söhne Israels, zu kämpfen!“ (aus 1.Kö 12,24).
Darauf hört nun Rehabeam und damit ist die Teilung beschlossene Sache.
Wie geht es nun aber weiter mit den beiden Häusern?
Heute im dritten Teil nehmen wir das Nordreich, Ephraim, genauer unter die Lupe.
Jerobeam – König vom Nordreich
Wir lesen, wie Jerobeam, der König vom Nordreich, Angst hat, seine Macht und dieses Reich direkt wieder zu verlieren. Er denkt, dass die Menschen aus dem Haus Israel zu Juda überlaufen würden, wenn sie weiterhin dreimal im Jahr nach Jerusalem ziehen.
Aus dieser Sorge heraus begeht Jerobeam einen riesigen Fehler, der das Nordreich in den folgenden Jahrhunderten – vielleicht sogar bis heute – teuer zu stehen kommt:
Nach der bereits geschehenen politischen Teilung, vollzieht er auch eine religiöse Teilung (vgl. 1.Kö 12,28ff), indem er
- Götzbilder aufstellt (zwei goldene Kälber!),
- neue heilige Orte ausruft (als Ersatz für Jerusalem: Dan und Bethel),
- Höhenheiligtümer aufrichtet,
- neue Priester einsetzt (die nicht aus der Linie der Leviten kamen) und
- neue Festtage einführt.
Allgemein kann man dieses Vorgehen mit einem Begriff beschreiben: Ersatztheologie! Nichts anderes passiert hier. Eine Loslösung von den von Gott gegebenen Ordnungen.
1.Kö 12,28: Darum hielt der König Rat und machte zwei goldene Kälber und sprach zu [dem Volk]: Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen! Siehe, das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten herausgeführt haben!
Jerobeams Strafe
Natürlich blieb diese bewusste und ungesühnte Sünde nicht ohne Konsequenzen. Die Folgen sind extrem weitreichend – die wenigsten sind sich dessen Umfang bewusst.
Gott konfrontiert Jerobeam:
1.Könige 14,7-10+15-16: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Weil ich dich aus der Mitte des Volkes erhöht und zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt habe, so daß ich das Königreich dem Haus Davids entrissen und es dir gegeben habe, weil du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote befolgte und mir nachfolgte von ganzem Herzen, so daß er nur tat, was in meinen Augen recht ist; sondern weil du mehr Böses getan hast als alle, die vor dir gewesen sind; weil du hingegangen bist und dir andere Götter und gegossene Bilder gemacht hast, so daß du mich zum Zorn reiztest, und mich verworfen hast; darum, siehe, bringe ich Unheil über das Haus Jerobeams, und ich will ausrotten von Jerobeam, was männlich ist, Mündige und Unmündige in Israel, und ich will die Nachkommen des Hauses Jerobeams ausfegen, wie man Kot ausfegt, bis es ganz aus ist mit ihm. […] Und der Herr wird Israel schlagen, daß es schwankt wie ein Rohr im Wasser; und er wird Israel ausreißen aus diesem guten Land, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie zerstreuen jenseits des Stromes [Euphrat], weil sie ihre Aschera-Standbilder gemacht haben, um den Herrn zu erzürnen. Und er wird Israel dahingeben um der Sünde Jerobeams willen, die er beging und zu der er Israel verführt hat!«
Die Sünden Jerobeams waren schlimmer als alles, was vor ihm in Israel getan wurde. Das hat zur Folge, dass das komplette Haus Jerobeams ausgerottet und dem Haus Israel schon zu diesem Zeitpunkt verheißen wurde, dass es aus dem heiligen Land hinausgehen muss.
Die Könige des Nordreiches – Israel
Schauen wir uns die Geschichte des Nordreiches in der Bibel an, erkennen wir, warum diese Sünden so gravierend waren. Alle nachfolgenden Könige lassen von diesen Sünden nicht ab! Über fast jeden Thronnachfolger wird gesagt, dass er in den „Sünden Jerobeams“ wandelt!
Nachfolgend eine Übersicht der Könige des Nordreiches. In Klammern steht die Bibelstelle, in der gesagt wird, dass der König die „Sünden Jerobeams“ praktizierte.
- Jerobeam
- Sohn Nadab wird König (1.Kö 15,26)
- Baesa (1.Kö 15,34) rottet Haus Jerobeams aus
- Sohn Ela
- Simri (1.Kö 16,19) rottet Haus Baesas aus
- Omri (1.Kö 16,26) ist verantwortlich für Ausrottung Simris; errichtet Samaria, die neue Hauptstadt des Nordreiches
- Sohn Ahab (1.Kö 16,31)
- Sohn Ahasja (1.Kö 22,53); hatte keinen Sohn
- Joram – Sohn von Ahab (2.Kö 3,3)
- Sohn Ahab (1.Kö 16,31)
- Jehu (2.Kö 10,29) rottet Ahabs Haus aus
- Sohn Joahas (2.Kö 13,2)
- Sohn Joasch (2.Kö 13,11)
- Sohn Jerobeam II (2.Kö 14,24)
- Sohn Sacharja (2.Kö 15,9)
- Sohn Jerobeam II (2.Kö 14,24)
- Sohn Joasch (2.Kö 13,11)
- Sohn Joahas (2.Kö 13,2)
- Schallum tötet Sacharja
- Menachem (2.Kö 15,18) tötet Schallum
- Sohn Pekachja (2.Kö 15,24)
- Pekach (2.Kö 15,28) tötet Pekachja
- Hosea tötet Pekach
Die Sünden Jerobeams waren also fatal! Wir lesen, dass in dieser Zeit niemals eine Änderung in der „Ersatztheologie“ stattfand! Meiner Meinung nach sind die Folgen davon noch heute sichtbar. Aber dazu kommen wir an anderer Stelle.
Ein zweites riesiges Vergehen des Nordreiches erkennen wir zur Zeit Ahabs und seinen Söhnen: Die vollständige Abkehr von Gott hin zum Baalskult.
1.Kö 16,30+31: Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen des Herrn, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren. War es nicht genug, daß er in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wandelte? Denn es geschah, daß er sogar Isebel zur Frau nahm, die Tochter Et-Baals, des Königs der Zidonier; und er ging hin und diente dem Baal und betete ihn an.
Diese Hinwendung zu Baal setzt den Sünden Jerobeams also nochmals eins drauf. Es war schlimmer als alles Bisherige.
Auch wenn Jehu diesen Kult später radikal ausrottet (2.Kö 10 empfiehlt sich sehr zu lesen!) und dafür sogar geehrt wird, lesen wir später, dass das Haus Joseph irgendwann wieder dahin zurückkehrt:
2.Kö 17,16-18: Und sie verließen alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, und machten sich Bilder, zwei gegossene Kälber, und machten ein Aschera-Standbild und beteten das ganze Heer des Himmels an und dienten dem Baal. Und sie ließen ihre Söhne und ihre Töchter durchs Feuer gehen und trieben Wahrsagerei und Zauberei und verkauften sich, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn, um ihn zu erzürnen. Da wurde der Herr sehr zornig über Israel und tat sie von seinem Angesicht hinweg, so daß nur der Stamm Juda übrigblieb.
An dieser Stelle bekommen wir auch einen – nicht wirklich schönen – Einblick in die Praktiken des Baal-Kultes.
Das dritte schlimme Scheitern dieses Reiches ist seine Beziehung zum “großen Bruder” – zum Haus Juda:
Es fällt auf, dass es immer wieder Kriege zwischen dem Nordreich und dem Südreich gibt. Ist das nicht heftig? Gott hatte ein Volk im Sinn, das eine Einheit bilden sollte. Und nun? Wie weit ist es gekommen?
Gottes Sicht
Schon zur Zeit Jerobeams sagt Gott, dass er das Nordreich aus dem Land reißen und zerstreuen wird. Allerdings gibt Er da noch keinen Zeitpunkt bekannt.
Als das Nordreich nun (wieder mal) gegen das Südreich in den Krieg zieht – und das gemeinsam mit einem der schlimmsten Feinde Judas (Aram) –, ist das Fass zum Überlaufen voll:
Jes 7,8: Denn Damaskus ist das Haupt von Aram, und Rezin ist das Haupt von Damaskus; und binnen 65 Jahren wird Ephraim zertrümmert sein, so daß es kein Volk mehr ist.
Gott hat genug und gibt eine konkrete Restzeit an. Und damit zeigt Er, dass diese kriegerische Auseinandersetzung gegen das Haus Juda zu einer der größten Sünden des Hauses Israels zählt!
Im Jahr 722 v.Chr ist es dann soweit. Das assyrische Volk nimmt das Volk Israel – das Nordreich (nicht Juda, das im Südreich lebt) – gefangen und siedelt es um:
2.Könige 17,6-7: Im neunten Jahr Hoseas eroberte der König von Assyrien Samaria und führte Israel gefangen nach Assyrien; und er siedelte sie in Halach und am Habor, dem Fluß Gosans, und in den Städten der Meder an. Und dies geschah deshalb, weil die Kinder Israels gesündigt hatten gegen den Herrn, ihren Gott, der sie aus dem Land Ägypten geführt hatte, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, und weil sie andere Götter fürchteten,
Stattdessen werden von den Assyrern andere Völker im Land angesiedelt, die uns später im Neuen Testament als „Samariter“ begegnen (vgl. 2.Kö 17,24ff).
Die legale Zerstreuung
Das Wort Gottes gibt uns Sicherheit. Warum? Es ist ewig und unumstößlich. Sogar Gott hat sich daran gebunden. Das heißt, er kann nicht gegen Sein eigenes Gesetz handeln.
Und genau das erkennen wir auch hier. Die Torah gibt Gott das legale Recht, das Nordreich zu zerstreuen! Dies hat Er in Seinem eigenen Gesetz so verankert:
5.Mo 4,27: Wenn du nun Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr euch in dem Land eingelebt habt und verderblich handelt und euch ein Bildnis macht von irgend einer Gestalt und das tut, was böse ist in den Augen des Herrn, eures Gottes, daß ihr ihn erzürnt, so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch an, dass ihr gewiß bald ausgerottet werden sollt aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet nicht lange darin wohnen, sondern gewiß [daraus] vertilgt werden! Und der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen, und es wird eine geringe Zahl von euch übrigbleiben unter den Heiden, zu denen euch der Herr hinwegtreiben wird. Dort werdet ihr den Göttern dienen, die das Werk von Menschenhänden sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen.
Das ist auf der einen Seite beruhigend, denn es hilft uns, Gott einzuschätzen und Seine Handlungen zu verstehen. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch (und das ist mindestens genauso wichtig), dass wir ohne Gnade komplett aufgeschmissen wären.
Und auch beim Nordreich hat Gott viele Jahrhunderte Gnade walten lassen. Wir lesen bei vielen Propheten in der Bibel, wie oft Gott Sein Volk gewarnt hat. Er hat sie zur Umkehr gerufen. Doch sie wollten nicht hören. Und dann ist es irgendwann genug.
Das Nordreich hat es übertrieben.
In der Torah lesen wir weitere Warnungen:
5.Mose 28,36+41: Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volk führen, das du nicht kennst, auch deine Väter nicht, und du wirst dort anderen Göttern dienen, Holz und Steinen. […] Du wirst Söhne und Töchter zeugen und doch keine haben, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen.
Doch das Volk hielt sich nicht an die Torah. Es brach immer und immer wieder Seine Gebote. Also muss das Volk in die Gefangenschaft nach Assyrien.
2.Kö 17,21-23: Denn Israel hatte sich vom Haus Davids losgerissen und hatte Jerobeam, den Sohn Nebats, zum König gemacht; und Jerobeam wandte Israel ab von der Nachfolge des Herrn und verführte es zu schwerer Sünde. Und die Kinder Israels wandelten in allen Sünden Jerobeams, die er getan hatte, und ließen nicht davon, bis der Herr Israel vor seinem Angesicht hinwegtat, wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. So wurde Israel aus seinem Land nach Assyrien weggeführt, bis zu diesem Tag.
Sie wandeln in den Sünden Jerobeams und werden deshalb in die Gefangenschaft geführt. Doch das allein ist nicht alles.
Ausgerissen
Das Nordreich musste nicht nur aus dem Land raus und wurde zerstreut, sondern Gott vollzog einen gewaltigen Schnitt: Er trennte sich vom Nordreich! Er übergab den Scheidebrief und galt nun offiziell nicht mehr als ihr Ehemann! Es flog aus dem Bund, den ER mit Seinem Volk geschlossen hatte!
Das Nordreich (das Haus Israel) trieb Hurerei mit anderen Göttern und das war die logische Konsequenz.
Jer 3,6-8: Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ist auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum gelaufen und hat dort Hurerei getrieben! Und ich dachte, nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah dies; ich aber sah, daß, obwohl ich die abtrünnige Israel wegen ihres Ehebruchs entlassen und ihr den Scheidebrief gegeben hatte, sich ihre treulose Schwester Juda nicht fürchtete, hinzugehen und auch Hurerei zu treiben.
Hos 1,9: Da sprach Er: Nenne ihn »Lo-Ammi«; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure!
Das Nordreich ist Geschichte. Es folgte nicht den Anweisungen der Torah und hielt es nicht für nötig, umzukehren. Gott löst deshalb den Bund auf, den Er mit ihnen geschlossen hatte und entlässt sie.
Sie gelten nun als ein Volk wie jedes andere auf der Erde auch: Ein Heidenvolk!
Zudem werden sie zerstreut. In alle Richtungen dieser Erde.
Hesekiel 36,19: Und ich zerstreute sie unter die Heiden und versprengte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun.
Erfüllung!?
In den entferntesten Teilen der Welt erfüllt sich nun die Prophetie – oder besser die Bestimmung – Ephraims: Das Nordreich, die zehn Stämme unter der Führung Ephraims, werden zur “Vollzahl der Nationen”. Sie vermischen sich mit allen Nationen der Erde:
Hos 7,8: Ephraim hat sich mit den anderen Völkern vermischt; Ephraim ist wie ein Kuchen, den man nicht umgewendet hat.
Allein dies sehen wir schon prophetisch in ihrem Stammvater hineingelegt. Ägypten steht geistlich gesehen für “die Welt” in der wir leben, bevor wir “umkehren”. Und mit wem war Joseph verheiratet? Mit einer ägyptischen Frau. Mit ihr hatte er zwei Söhne: Ephraim und Manasse.
Und nun?
Wie geht es mit den zehn Stämmen weiter?
Der biblische Bericht über das Haus Israel – also das Nordreich – endet hier. Wir haben dazu erstmal keine weiteren offensichtlichen Informationen aus dem Wort Gottes.
Doch wenn wir unseren Blick schärfen, fallen einem hunderte Stellen auf, die über ihre Geschichte Aufschluss geben. Auch gibt es in der Bibel viele wichtige Prophetien, die für das Nordreich gelten:
Verheißungen für das Volk in der Zerstreuung
Hos 2,1a: Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann;
Allein das ist schon faszinierend. Ein Volk, das kein richtiges Volk mehr ist, vermischt sich mit anderen Völkern und die Anzahl ihrer Nachkommen wird so groß sein wie der Sand am Meer! Wow!
Hos 2,1b: und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: »Ihr seid nicht mein Volk«, da sollen sie »Söhne des lebendigen Gottes« genannt werden.
Sie werden wieder Kinder Gottes sein und zudem wird Gott wieder der Gott des Nordreiches werden:
Hos 2,25: Und ich will sie mir im Land ansäen und mich über die »Unbegnadigte« erbarmen und zu »Nicht-mein-Volk« sagen: »Du bist mein Volk!«, und es wird sagen: »Du bist mein Gott!«
Auch über die Umkehr in Seine Wege redet die Torah – inklusive Zeitpunkt:
5.Mo 4,29-31: Wenn du aber von dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem Herrn, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein. Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.
Und zu guter letzt: Sogar die Rückkehr ins Land ist prophezeit…
5.Mo 30,1-6: Es wird aber geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen werden, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Heidenvölkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, und wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat. Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen. Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter. Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, dass du den Herrn, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, damit du lebst.
Ist das nicht Gnade. Gott ist konsequent. Er richtet nach Seinen Geboten und nach Seiner Torah. Und doch ist Er gnädig. Er sehnt sich nach Seinem Volk. Er wird es wiederherstellen. Es wird wieder in Seinen Wegen wandeln und Gott selbst wird es zurück ins Gelobte Land bringen.
Was in der Zeit mit dem anderen Reich, dem Südreich Juda, passiert schauen wir uns im nächsten Teil an.
Wenn du bis dahin die gehörten Begebenheiten nachlesen möchtest, empfehle ich dir folgende Bibeltexte:
- 1.Kö 12,25 – 14,20
- 2.Kö 17
- 5.Mo 30
Ich freu mich auf dein Feedback.
- Fokus Jerusalem (Folge 343) - 26. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 341) - 12. Januar 2023
- Fokus Jerusalem (Folge 339) - 29. Dezember 2022
Silvia
1. Februar 2015 @ 12:25
Wow, Hosea. Das ist packend!
Ich erinnerte mich beim Lesen, dass ich vor vielen Jahren Sein Wort als Ganzes gelesen habe und mir diese Stellen von Jerobeam und Rehabeam rausgeschrieben habe, weil sie mich so beschäftigt hatten. In jenem Jahr hatte ich immer wieder Bilder oder Filmstreifen gesehen in der Jetzzeit und fühlte mich oft überfordert.
Vor ein paar Jahren sagte eine Freundin zu mir, dass Gott einen Weg für mich vorbereitet hätte, den ich verlassen habe. Ich soll wieder auf diesen Weg zurück. Ein schmaler Pfad und es geht über eine Brücke. Ich wusste damals nicht so recht, was damit gemeint ist, aber inzwischen ist es mir klar geworden. Ich sollte zur Thora zurückkommen! In Seinen Wegen gehen! Und das alte System verlassen.
Ich bin so dankbar, dass YHWH mir das verklickern konnte und ich den Segen erleben darf, von dem Sein Wort spricht.
Hosea
2. Februar 2015 @ 10:48
Danke, Silvia. Ich weiß gar nicht, wie man sich noch Filme anschauen möchte, wenn Sein Wort sooo spannend ist 🙂 Finde es ein Privileg, dies alles erkennen zu dürfen!
Genial, wie YHWH dich führt!
Michael
1. Februar 2015 @ 15:26
Hallo Hosea,
herzlichen Dank für die Zusammenstellung. Es ist wirklich schockierend, wenn man im Überblick sieht, wie viele Könige des Nordreiches von ihren Nachfolgern getötet wurden, auch wenn dies mit Gericht über die Sünden des Vorgängers zu tun hat. Eine Frage zur Teilung Israels geht mir immer wieder durch den Kopf: War die Teilung Gottes Plan? Weil er zuvor wusste, wie es laufen würde und es Teil seines grandiosen Plans ist?? Ich gehe davon aus und das führt mir die Größe und Souveränität Jahwehs vor Augen, da Er außerhalb der Zeit steht. Wie denkst Du darüber?
Schalom
Michael
Hosea
2. Februar 2015 @ 10:46
Hallo Michael,
Ja, wahrscheinlich sehen wir das gleich. Lieber wäre es YHWH gewesen, das Volk hätte sich nie versündigt und dadurch nie geteilt. Alle Völker hätten die Größe YHWHs gesehen und begehrt sich diesem anzuschließen. Aber Er benutzt sehr häufig Plan B. Diesen hat er immer parat. Es ist eine Antwort auf die Sünden der Menschen. Und trotzdem steckt Sein genialer Plan dahinter, mit dem Er viel Segen hervorbringt. Yeshua hätte nicht sterben müssen, hätte es die Sünde nicht gegeben. Es war genauso ein genialer Plan B!
Schalom,
Hosea
Michael
1. Februar 2015 @ 16:36
Noch zur Ergänzung: d.h. am schockierendsten ist, welche Konsequenzen Sünde hat, die bis in unsere Zeit hineinreicht und sich m.E. u.a. auch in Weihnachten, Ostern, Sonntag, der Ersatztheologie und dem theologischen (Selbst-)Verständnis der christlichen Welt zeigt. Ein gewaltige Decke, die nicht nur über Juda sondern auch über Ephraim liegt. Wie groß muss die Gnade Gottes sein, dass er das aushält. Aber noch gewaltiger ist, dass Er mit Seinem Plan noch nicht zu Ende ist und dass Er Ephraim wieder erwecken und wiederherstellen wird zusammen mit Juda. Gnade um Gnade …
Hosea
2. Februar 2015 @ 10:46
Amen! 😉
Uta Schmidt
2. Februar 2015 @ 9:31
Ich habe diesen Artikel nun drei mal gelesen. Ich sehe wie weitreichend die Sünde Jerobeams bis zu uns durchgedrungen ist und wie leicht wir ihr ins Netz gehen. Und erkenne wie wenig selbstverständlich ist es aus dem System heraus zu finden. Es scheint mir, als hätte sich das Blatt gewendet und es wird uns nun zur Sünde gerechnet wenn wir dem System entkommen wollen. Denn das Böse wird nun gut und das Gute wird schon böse genannt. Es gilt, jetzt oder wohl nie umzukehren und allen Götzenkult zu meiden, was garnicht so einfach ist, denn die Verfiltzung mit der Ersatztheologie ist so weit fortgeschritten dass das ungeübte Auge alles Erreichte für optimal hält, was unbedingt so erhalten werden muss. Wer tiefer sieht weiß, dass nur ein radikaler Schnitt helfen kann. Und was der radikale Schnitt an Aufregung verursacht, erleben wir zur Zeit. Es braucht Weisheit und eingehende Kenntnis des Wortes, aber vor allem eine enge Beziehung zu YHWH, dass wir den Rückweg wieder entdecken dürfen. Selbstgewissheit muss beiseite treten, und dem Messias Raum geben, sich selbst in uns hineinzubringen. Gnade um Gnade wie du sagst ist nötig um zum Ziel zu kommen. Betet um die ganze Gottesfülle, habe ich gehört. Wir werden auch als Radikale eingestuft werden. Denn es gibt nichts was der Widersacher Gottes mehr hasst als das helle Licht der Wahrheit Yeshuas. Er fährt seine ganze Finsternismacht derzeit so eindrücklich auf und muss doch kläglich scheitern an dem unvergänglichen Licht. Der Weg der Umkehr ergibt sich logischer Weise aus dem Weg der Abkehr den wir gegangen sind. Mit Israel zusammen finden wir nach Hause.
Hosea
2. Februar 2015 @ 10:43
Shalom Uta,
Danke für deinen Beitrag. Ja, mich hat es auch schockiert, wie gravierend diese Sünden Jerobeams waren! Es ist so wichtig, dass sich Ephraim endlich davon befreit!
Uta Schmidt
2. Februar 2015 @ 14:47
Ich hatte einen Traum von dem Apostel Paulus. Jemand hat ihn vor meinen Augen niedergeschlagen und er lag wie tot da. Ich eilte zu ihm und wollte ihn aufrichten. Da fühlte ich, bevor ich ihn anfassen konnte, dass die Heiligkeit Gottes aus dem Mantel des Paulus hervorstrahlte…….und jemand sagte: der Apostel braucht deine Hilfe nicht. Die Gewissheit in dieser Stimme übermittelte mir eine wunderbare Gewissheit, dass Gott die Arbeit des Völkerapostels noch weiterführen wird. Damit ist er noch nicht am Ende. Er wird diese Kraft neu aktivieren. Das steht irgendwie mit Wiederherstellung in Zusammenhang. Unter dem Schutt der Kirchengeschichte ist einiges vorläufig nur begraben, aber es wird ans Licht streben und wird sich Gehör verschaffen wider alles was uns ablenken möchte. Behutsamkeit im Umgang mit den Trümmern wird uns vor Schnellschüssen bewahren. Wer sucht der wird finden. Halten wir das Ohr fein gespitzt, damit wir es mitbekommen, wenn sich das Auferstehungsleben aus den Trümmern leise, oder auch geräuschvoll regt und Gestalt gewinnt. Das Leben verschafft sich einen Weg genau so wie das Gras den Asphalt von unten her aufsprengt. Licht ist immer stärker als die Dunkelheit. Das Gras braucht keinen Presslufthammer obgleich es so weich ist. Das ist eine schöne Parallele für die Geheimnisse göttlichen Wachstums. Sein Wachstum kann von niemandem aufgehalten werden, weil Yeshua die Auferstehung ist. Nur totes kann nicht keimen. und das ist gut so.
Ben
24. Februar 2015 @ 15:46
Danke für die gute Darstellung des ganzen Dramas!
Ich finde dazu diese grafische Übersicht extrem hilfreich – sie zeigt die wesentlichen Akteure der 6 Bücher von 1.Samuel bis 2.Chronik auf einen Blick:
http://www.beg-hannover.de/pdf/K%C3%B6nigeIsraels.pdf
Auf der zweiten Seite steht die Übersetzung/Bedeutung der hebräischen Namen der Könige, auch sehr interessant.
Hosea
12. März 2015 @ 21:14
Sehr genial! Vielen Dank, Ben!!