Sukkot und die Hochzeit
Die biblischen Feste stehen im Kontext der Hochzeit zwischen Jeschua und seiner Braut. Bildeten die Frühjahrsfeste die Verlobungszeit ab, so stehen die Herbstfeste für den endgültigen Eheschluss. Sukkot ist dabei der krönende Abschluss. Für sieben Tage feiern wir in der Laubhütte.
Das Vorbild der hebräischen Hochzeit
Nachdem sich Braut und Bräutigam verlobt hatten, folgte im Ablauf einer antiken hebräischen Hochzeit eine Zeitperiode der Trennung. Der Bräutigam kümmerte sich darum, sich und seiner Braut ein Haus zu bereiten. Erst wenn der Vater des Bräutigams dieses Haus für statthaft befand, durfte der Bräutigam seine Braut heimführen.
Jeschua sprach in den folgenden Stellen in entsprechender Hochzeitsterminologie:
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. (Johannes 14,2-3)
Um jenen Tag aber und die Stunde [meiner Wiederkunft] weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. (Matthäus 14,36; kursive Einfügung durch den Verfasser)
In der Zeit der Trennung war es die Aufgabe der Braut, sich zu reinigen und auf die Ehe vorzubereiten.
Im antiken Kontext der Eheschließung ging es immer auch darum, dass sich die Ehepartner und ihre Vaterhäuser gegenseitig Ehre erwiesen. Der Bräutigam wollte der Braut ein angemessenes Haus zur Verfügung stellen. Die Braut wollte ihrem Ehemann eine gute Ergänzung sein.
Das antike Hochzeitsfest
Wenn schließlich alles bereit war und der Bräutigam seine Braut heimführen konnte, gab es ein großes Fest, welches oft über sieben Tage andauerte. Wir sehen ein solches Beispiel bei der Hochzeit von Simson und seiner ersten Frau (Vgl. Richter 14,12).
Während dieser sieben Tage diente die Chuppa, eine Art Baldachin oder Zelt, als Rückzugsort für das Brautpaar, denn die Tage der Hochzeitsfeier waren die erste gemeinsame Zeit des Brautpaares nach einer langen Trennung.
Wir können uns gut vorstellen, dass jede Hochzeit ein Fest großer Freude war.
Die Merkmale von Sukkot
Tatsächlich erinnert die Beschreibung von Sukkot stark an diese antike Hochzeitstradition.
Sukkot dauerte sieben Tage lang:
Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll YHWH das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. (3. Mose 23,34)
An Sukkot wurden die namensgebenden Laubhütten gebaut:
Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen,… (3. Mose 23,42)
An Sukkot gab es ein großes Fest, bei dem die Früchte der Ernte des Spätsommers eingetragen und nach Jerusalem gebracht wurden. Jedermann sollte essen und fröhlich sein:
So sollt ihr nun am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingebracht habt, das Fest YHWHs halten, sieben Tage lang; am ersten Tag ist ein Feiertag und am achten Tag ist auch ein Feiertag. Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und Bachweiden, und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor YHWH, eurem Gott. (3. Mose 23,39-40)
Darüber hinaus war Sukkot auch ein großes Familienfest, da alle Männer nach Jerusalem kommen sollten. Die meisten werden ihre Familien mitgenommen haben:
Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor YHWH, deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Aber niemand soll mit leeren Händen vor YHWH erscheinen,… (5. Mose 16,16)
Wir können uns sehr gut vorstellen, dass die Stimmung während der sieben Tage von Sukkot, der einer Hochzeit sehr ähnlich war.

Jeschua führt seine Braut an Sukkot heim
Da das Laubhüttenfest so viele Parallelen zu einer antiken hebräischen Hochzeit aufweist, können wir davon ausgehen, dass es sich dabei um ein klares prophetisches Bild handelt. Und tatsächlich sehen wir auch Anlehnungen innerhalb der Prophetie an Sukkot.
Beispielsweise sehen wir im Buch der Offenbarung deutliche Bilder auf das Laubhüttenfest.
Wir lesen von einer großen Menge Menschen in weißen Kleidern (Hochzeitskleider einer reinen Braut) mit Palmzweigen in ihren Händen. Wie wir weiter oben gesehen haben, sollten Palmzweige Bestandteile der Laubhütten sein.
Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen. (Offenbarung 7,9)
Wir lesen vom Zelt (der Chuppa) Gottes unter den Menschen im Zusammenhang mit einer geschmückten Braut.
Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. (Offenbarung 21,2-3)
Und wir lesen von einem Schutz, einer Laubhütte über Israel, nachdem der Schmutz der Töchter Zions abgewaschen ist. Dieses Abwaschen des Schmutzes bzw. der Schuld geschieht an Jom Kippur.
Ja, wenn der Herr den Schmutz der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschuld Jerusalems aus seiner Mitte hinweggetan hat durch den Geist des Gerichts und den Geist der Vertilgung, dann wird YHWH über der ganzen Wohnung des Berges Zion und über seinen Versammlungen bei Tag eine Wolke und Rauch schaffen und den Glanz einer Feuerflamme bei Nacht, denn über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein; und eine Laubhütte wird zum Schatten vor der Hitze bei Tag sein, und zur Zuflucht und zum Schirm vor Unwetter und Regen. (Jesaja 4,4-6)
Die Liste ist längst nicht vollständig und es gibt noch viele Aussagen der Propheten, die auf Sukkot hindeuten.
Jeschua unser Bräutigam
Wenn wir das Laubhüttenfest feiern, dann tun wir dies im Bewusstsein, dass der Herr Jeschua uns nach Hause holen wird. Wir dürfen uns freuen, dass er uns als seine Braut nicht allein lässt und uns von dieser Welt durch seinen Ehebund erretten wird.
Gleichzeitig nutzen wir aber auch die Zeit, die uns auf der Erde bleibt, um uns für ihn zu reinigen und auf die Ewigkeit mit ihm vorzubereiten. Schließlich wollen wir unserem Eheherrn und eine gute Ergänzung sein und ihn ehren.
In diesem Sinne und in diesem Kontext wünsche ich uns allen ein gesegnetes und freudiges Sukkotfest!
Chag Sukkot Sameach!
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