Jom Teruah – Gedenke an deinen Ursprung
Mit dem Fest Jom Teruah sind wir aufgefordert, ein Gedenken unter Hörnerschall zu veranstalten.
Rede zu den Kindern Israels und sprich: Im siebten Monat, am ersten des Monats, soll ein Ruhetag für euch sein, ein Gedenken unter Hörnerschall, eine heilige Versammlung. (3. Mose 23,24)
Es wird an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt, woran wir gedenken sollen, doch können wir uns daran orientieren, wann in der Heiligen Schrift das erste Mal von dem Ton eines Schophars die Rede war.
Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg, und [es ertönte] ein sehr lauter Schall von Schopharhörnern. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. (2. Mose 19,16)
Als Gott seinem Volk Israel am Sinai erschien, war diese Offenbarung von einem lauten Schopharschall begleitet. Somit können wir davon ausgehen, dass wir an Jom Teruah auch der Gabe der Torah und damit dem Bundesschluss am Berg Sinai gedenken sollen.
Doch der Ton des Schophars ist noch mit vielen weiteren Ereignissen oder Geschehnissen assoziiert. Wenn wir uns einige dieser Ereignisse ansehen, dann entfaltet sich ein größeres Bild, wessen wir noch gedenken können.
Das Jubeljahr
Der Beginn des Jubeljahres wurde mit dem Ton eines Schophars eröffnet.
Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. Da sollst du Hörnerschall ertönen lassen im siebten Monat, am zehnten [Tag] des siebten Monats; am Tag der Versöhnung sollt ihr ein Schopharhorn durch euer ganzes Land erschallen lassen. (3. Mose 25,8-9)
Auch wenn dieses Schophar an Jom Kippur ertönen sollte, ist doch genau dieser Ton mit dem Beginn des Jubeljahres verbunden. Das Jubeljahr selbst ist ein Abbild des himmlischen Reiches, in dem es keine Schulden, keine Sklaven und auch keine Besitzlosen gibt. Am Jubeljahr wird alles in den göttlichen Ausgangszustand zurückgesetzt und jeder kommt wieder zu dem Teil, welches Gott ihm zugedacht hat.
Die Auferstehung der Toten
Auch die Auferstehung der Toten steht mit dem Schall eines Schophars in Verbindung.
…plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. (1. Korinther 15,52)
Damit ist der Klang des Horns auch damit verbunden, dass Totes wieder lebendig wird. Im Grunde bedeutet das, dass etwas aus der Gottesferne wieder Gott nahe gebracht wird. Der Tod hängt ja schließlich von Anfang an mit der Vertreibung aus dem Garten Eden und aus der Gegenwart Gottes zusammen (Vgl. 1. Mose 3).
Die Rückkehr der Exilanten
Auch die Rückkehr der Stämme Israels in ihr Land und nach Jerusalem steht mit dem Schopharschall im direkten Zusammenhang.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird das große Schopharhorn geblasen werden; da werden heimkommen die Verlorenen aus dem Land Assyrien und die Vertriebenen aus dem Land Ägypten; und sie werden YHWH anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem. (Jesaja 27,13)
Jom Teruah und das Gedenken an unseren Ursprung
Wir sehen also, dass mit dem Schophar unsere Nähe zu Gott und seinem Reich verbunden ist. An all diese Dinge dürfen wir gedenken.
Wenn wir dies nun auf eine andere Ebene heben, dann kann es ja nicht nur darum gehen, dass wir einem Land oder einer Stadt gedenken, in der wir möglicherweise noch nie waren. Auch am Sinai sind wir nicht gestanden und ein Jubeljahr haben wir auch nicht in vollem Umfang erlebt.
Woran können wir also tatsächlich gedenken?
Wir stammen alle aus der Gegenwart Gottes, bevor wir auf diese Erde gekommen sind. Doch auf dem Weg, den wir hier gegangen sind, haben wir die Verbindung zu diesem göttlichen Ursprung verloren. Doch wir werden auch wieder dahin zurückgehen.
und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat. (Prediger 12,7)
So können wir Jom Teruah nutzen, um uns an die Gegenwart Gottes zu erinnern. Wie war es, bevor wir von Gottes Thron ausgingen? Durch den Heiligen Geist können wir immer wieder einen kleinen Eindruck davon erlangen, wie es war und sein wird, wenn wir wirklich wieder leibhaftig vor Jeschua stehen.
Lasst uns also die Herbstfeste in diesem Jahr nutzen, diese Eindrücke zu intensivieren und Kraft aus der Vorfreude darauf zu suchen!
Bildquelle: Pixabay.com
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