Auf die Details kommt es an (Teil 4) – Gottes Name in der Zeit
Die Torah enthält auf vielen Ebenen Informationen für uns. Manchmal sind diese Informationen aber etwas versteckt und nicht auf den ersten Blick erkennbar. Gott stellt uns damit vor die Aufgabe, diese kleinen Schätze auszugraben und danach zu forschen.
Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen, aber die Ehre der Könige, eine Sache zu erforschen. (Sprüche 25,2)
Diese verborgenen Schätze sind aber auch ein Beleg für die Allmacht und Allwissenheit unseres Schöpfers und dafür, dass die Bibel übernatürlichen Ursprungs ist und nicht einfach von einem Menschen geschrieben wurde.
Einen dieser Schätze wollen wir in diesem Teil freilegen. Es handelt um den Hinweis, dass Gott sein Volk über Generationen bis zu seiner Erlösung begleitet und niemals allein lässt.
Der Name Gottes in der Gematria
Um das Geheimnis zu ergründen, befassen wir uns zunächst kurz mit der Gematria. In der hebräischen Sprache entspricht jeder Buchstabe auch einem Zahlenwert. Der Name Gottes entspricht dem Gesamtwert von 26, welcher sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
Jod = 10
He = 5
Waw = 6
He = 5
Der Name Gottes (YHWH) ließe sich also auch in Zahlenwerten ausdrücken, nämlich: 10-5-6-5
Der Name Gottes in den Geschlechtsregistern
Die Bibel gibt uns keine konkreten Jahreszahlen. Lediglich Zeitspannen helfen uns, die Zeitperioden in der Bibel einordnen zu können. Diese Zeitspannen werden häufig durch Geschlechtsregister übermittelt.
Wir werden aber gleich sehen, dass Geschlechtsregister nicht selten weit mehr Informationen enthalten, als über eine bestimmte Generationenfolge in einer bestimmten Zeitspanne zu informieren.
Doch um das Muster zu erkennen, müssen wir uns noch ein Detail aus der hebräischen Bibel ansehen.
Und dies ist die Geschichte…
Geschlechtsregister in der Torah werden nicht selten mit der Formulierung „(Und) dies ist die Geschichte…“ eingeleitet. Diese Übersetzung stammt aus der hebräischen Wendung „eleh toldot“ bzw. „we’eleh toldot“. Der Unterschied zwischen beiden besteht im Buchstaben Waw, der in der Regel als Verbinder fungiert. Im deutschen würden wir dafür die Konjunktion „und“ benutzen, was auf eine Fortführung einer Erzählung hindeutet. Erscheint das Waw nicht, wie in „eleh toldot“, lässt dies auf den Beginn eines neuen Abschnitts schließen.
Nun gibt es in den Geschlechterfolgen von Adam bis Mose genau viermal die Formulierung „eleh toldot“ (ohne Waw). Viermal entspricht der Anzahl der Buchstaben des göttlichen Namens YHWH. Wir wollen nun einmal prüfen, ob wir auch die Zahlenwerte der Buchstaben in diesen vier Abschnitten wiederfinden.
Der Name Gottes in der Geschichte
Das erste „eleh toldot“ finden wir in folgendem Vers:
Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, zu der Zeit, als Gott YHWH Erde und Himmel machte. (1. Mose 2,4)
Bis zum nächsten „eleh toldot“ lesen wir das Geschlechtsregister von Adam bis Noah. Dieses Register enthält genau zehn Generationen (Vgl. 1. Mose 5,1-32).
Das zweite „eleh toldot“ finden wir hier:
Dies ist die Geschichte Noahs: Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott. (1. Mose 6,9)
Bis zum nächsten Abschnitt bekommen wir ein Geschlechtsregister von Sem bis Peleg (Vgl. 1. Mose 10,22-25). Dies ist die Linie der Verheißung, welche über Abraham zu Mose führt. Von Sem bis Peleg sind es fünf Genrationen.
Das dritte „eleh toldot“ finden wir als Einleitung eines weiteren Geschlechtsregisters vor:
Dies ist die Geschichte Sems: Als Sem 100 Jahre alt war, zeugte er den Arpakschad, zwei Jahre nach der Flut; (1. Mose 11,10)
Es handelt sich erneut um das Geschlechtsregister von Sem. Doch in diesem Fall führt es zu Abram und seiner Generation. Wenn wir nun aber die Generationen, die wir bereist gezählt haben, außer acht lassen, finden wir in diesem Geschlechtsregister 5 Generationen von Regu bis Abram (Vgl. 1. Mose 11,19-26). Bis zum nächsten „eleh todot“ begegnen wir noch Isaak, dem Sohn Abrahams, was uns zur sechsten Genration führt.
Das vierte und letzte „eleh toldot“ finden wir dann im Zusammenhang mit Isaaks Familiengeschichte und der Geburt von Jakob:
Dies ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. (1. Mose 25,19)
Jakob als erster in diesem Abschnitt zeugte Levi. Und Levi war der Vater von Kahat, welcher Amram zeugte. Dieser wiederum zeugte Mose (Vgl. 2. Mose 6,16-20). Zwischen Jakob und Mose liegen also genau fünf Generationen.
YHWH ist bei Israel von Anfang bis zum Ende
Wir sehen also, dass durch die vier “eleh toldot” jeweils genau so viele Generationen umfasst werden, wie sie den Zahlenwerten der Buchstaben im Namen Gottes entsprechen. Wie der Name YHWH mit den Zahlenwerten 10-5-6-5 ausgedrückt werden kann, so sehen wir diese Zahlenwerte auch in den Generationenfolgen von der Schöpfung bis zur Erlösung Israels – von Adam bis Mose.
YHWH kommuniziert uns durch sein Wort auf so vielen Ebenen, dass er sein Volk niemals verlassen wird. Er geht jeden Schritt durch die Zeit mit. Er ist immer bei Israel und jedem, der zu Israel gehört. Und egal, was passiert, er ist dabei und er hat alles unter Kontrolle.
Bildquelle: Pixabay.de
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