#6 – Frauen der Torah
Eine Frau eröffnet den Exodus mit einem Blutopfer!
„Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm YHWH entgegen und wollte ihn töten.“ (2. Mose 4,24). Im Buch Jaschar lesen wir warum: „Und er wünschte, ihn wegen seines erstgeborenen Sohnes zu töten, weil er ihn nicht beschnitten hatte, und gegen den Bund verstoßen hatte, welchen YHWH mit Abraham schloss. Denn Mose hatte auf die Worte gehört, die sein Schwiegervater zu ihm gesagt hatte, seinen erstgeborenen Sohn nicht zu beschneiden, darum hatte er ihn nicht beschnitten.“ (Das Buch Jaschar, Kap. 79, 10 u. 11).
„Da nahm Zippora einen scharfen Stein und beschnitt ihrem Sohn die AlefTav-Vorhaut und berührte damit seine Scham und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam. Da ließ er von ihm ab. Sie sagte aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen.“ (2. Mose 4,25 u.26).
Im Buch Jaschar erfahren wir weitere Details, nämlich dass Zippora „erkannte, dass der Engel von YHWH einen Anlass gegen Mose suchte, und sie wusste, dass diese Angelegenheit darauf begründet war, dass er ihren Sohn Gershom nicht beschnitten hatte.“ Zipporas Intuition und ihre Kombinationsgabe waren groß. Sie war aber ebenso flink zum Handeln: „Und Zippora eilte und nahm von dem scharfen Felsgestein welches dort herumlag, und sie beschnitt ihren Sohn, und rettete ihren Ehemann und ihren Sohn aus der Hand des Engels von YHWH“, soweit das Buch Jaschar, Kap. 79, 11 u.12.
Moshe und Zippora hatten gerade mit ihren beiden Söhnen Midian verlassen und waren auf dem Weg nach Ägypten, wie YHWH es angeordnet hat. Obwohl Moshe von YHWH berufen war, sein Volk aus Ägypten herauszuführen, stellte YHWH sich in seinen Weg, um ihn zu töten, weil er den Bund übertreten hatte, was schon lange zurücklag. Das heißt doch auch, dass das Übertreten des Bundes, auch wenn lange nichts passiert, nicht einfach ungestraft bleibt.
Zippora, die Tochter eines Priesters aus Midian, war die Ehefrau von Mose. Sie handelte in dieser Begegnung als Mittlerin zwischen YHWH und ihrem Mann. Sie beschnitt die Vorhaut und berührte mit der blutigen Vorhaut die Scham ihres Mannes. Sie rettete dadurch das Leben ihres Mannes und ihres Sohnes. Sie handelte als eine Priesterin. Dieser Augenblick der Rettung lässt das Passa vorausahnen. Auch ganz besonders, weil dieser Bericht in die Anweisungen YHWHs eingebettet ist, die Moshe dem Pharao über die Erstgeborenen sagen soll. „Israel ist mein erstgeborener Sohn; und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lässt, dass er mir diene. Wirst du dich weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten.“ (2. Mose 4,22 u 23) Und diese Plage war verbunden mit dem Einsetzen des Passafestes.
Zippora beschneidet einen der Männer in ihrem Leben und wendet das Blut an, um die Männer zu retten. Das ist die einzige Aufzeichnung in den Heiligen Schriften, wo eine Frau einen Akt eines Blutsopfers vollzogen hat. Auch wenn es nur Zippora war, von der es berichtet wird, und es nur einmal vorkam, gilt, dass eine Frau es vollzogen hat. Und dazu noch eine Ausländerin, die nicht vom Hause Israel war. Das ist umso erstaunlicher, da Zippora eine Frau aus Midian nicht die geistlichen Werte ihres Ehemanns teilte, wenn er auch zeitweise Kompromisse einging mit seiner ungläubigen Frau und seinem Schwiegervater und ihnen zuliebe seinen Sohn nicht beschneiden ließ.
Man kann festhalten, dass es eine nicht-israelitische Frau war, die die erste Person in der Geschichte des Auszugs war, die ein Blutopfer gebracht hat, dass den Zorn YHWHs stillte und Moshe errettete.
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j.
9. März 2015 @ 21:54
Liebe Emuna…
“Das ist die einzige Aufzeichnung in den Heiligen Schriften, wo eine Frau einen Akt eines Blutsopfers vollzogen hat. ”
“Heilige Schriften” ist etwas irreführend… denn diese Geschichte stammt ja nicht aus der Torah sondern aus einer Art “frommen” Volks-Fabel… das kennen wir vom Katholizismus… einen Glauben können wir darauf nicht bauen…
Man sollte dies m.E. entsprechend mitteilen und relativieren…
aus Wikipedia:
Sefer ha-Jaschar
Das Sefer ha-Jaschar (Buch des Redlichen, Buch des Aufrechten; eventuell identisch mit Toldot Adam = Geschichte Adams) ist ein anonymes hebräisches Volksbuch aus dem Mittelalter (entstanden um 1200?), eine Wiedererzählung der biblischen Geschichten des Pentateuch und des Buches Josua mit märchenhaften, dem Midrasch entnommenen Ausschmückungen sowie unter Hinzufügung fremder Zusätze, die es den Rabbinern verdächtig machten, die es denn auch zu zensurieren versuchten.
Diskutiert wird die Verfasserschaft des Jona Gerondi.
Sei gesegnet
J.
Emuna
10. März 2015 @ 7:59
DIe Bibel verweist selber zweimal auf das Buch Jaschar und es bringt keine
neuen Handlungen, die nicht im Wort stehen,
sondern führt oftmals nur weitere Hintergründe auf.
Und natürlich kommt der Bericht über Zipporah in den Heiligen Schriften vor, 2. Mose 24 ff….
Estelle
28. April 2016 @ 17:25
Grad beim Stöbern gefunden (diesen Artikel)…
In letzter Zeit denke ich öfter mal an das Thema “Beschneidung” (ich meine wie sie hier vollbracht wird auf physischer Ebene). Werden nur Erstgeborene Söhne beschnitten oder auch generell alle Söhne?
Im Judentum ist das mit der Beschneidung ja ein wichtiger Bestandteil. Wie sieht das aus, wenn wir uns zurück verwurzeln in die ursprüngliche Wurzel (jüdisch), dann ist es ja auch Sein Gebot, dies zu tun (auch für uns). Ich habe da noch eine Überwindung zu vollbringen, was Beschneidung eines jungen Babys angeht. Ich empfinde es als extrem “heftig”. Aber ich bin dabei das zu verstehen…
Wie steht ihr so dem gegenüber?
Emuna
2. Mai 2016 @ 7:34
Liebe Estelle,
die Beschneidung betrifft alle Söhne und diese Anweisung gilt ja nicht nur dem Haus Juda, allen
Stämmen und den Fremdlingen. YHWH sagt: Ein Gesetz (eine Torah), den Israeliten und den Fremdlingen (also denjenigen,
die dann dazugehören. Der Stamm Juda war dann der einzige, der diese Anweisung gehalten hat.
Wenn YHWH das anordnet, hat Er sich etwas dabei gedacht. Wenn man das im Glauben und im Blick auf IHN angeht, gibt Er Kraft.
Und ist es nicht so, dass ein Baby das viel leichter wegsteckt, als wenn es dann im Mannesalter nachgeholt wird?
viel Segen und Weisheit
Emuna
Estelle
3. Mai 2016 @ 11:17
Lieben Dank fürs Antworten. Bin dabei das anzunehmen seit einiger Zeit, es ist für mich so ein Thema, das nicht so leicht fällt. Da ist noch Hingabe angesagt.