# 7 – Frauen der Torah
Mirjam
Die Prophetie
„Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, einen Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen.“
Mirjam wird uns als Prophetin vorgestellt. Im Buch Jashar erfahren wir, wann sie prophezeit hat: „Und es war zu jener Zeit, dass der Geist des Allmächtigen auf Miriam war, der Tochter von Amram, der Schwester von Aaron, und sie ging und prophezeite über das Haus und sagte: Siehe, ein Sohn wird uns von meinem Vater und meiner Mutter in dieser Zeit geboren werden, und er wird Israel aus den Händen der Ägypter retten. Und als Amram die Worte seiner Tochter hörte, ging er hin und brachte seine Frau zurück ins Haus, nachdem er sie zu der Zeit weggeschickt hatte, als Pharao anordnete, dass jedes männliche Kind aus dem Haus von Jakob ins Wasser geworfen werden sollte. So nahm Amram sein Weib Jochebed drei Jahre nachdem er sie fortgeschickt hatte, und er kam zu ihr und sie wurde schwanger. Mirjam ist in diesen dunklen Zeiten mutig aufgestanden und hat voller Überzeugung prophezeit, sogar gegen das Handeln ihres Vaters, der ja seine Frau weggeschickt hatte. Ihre Worte waren so gesalbt und kraftvoll, dass ihr Vater einen anderen Weg einschlug und seine Frau zurückholte.
Und sieben Monate nach ihrer Empfängnis gebar sie einen Sohn, und das ganze Haus war mit hellem Licht erfüllt, so wie das Licht von der Sonne und vom Mond zur Zeit, wenn sie scheinen. “(Jaschar, 68,1 – 4)
Mirjam handelt auf der Grundlage der Prophetie
“Und nach ca. drei Monaten, beeilte sich die Frau, ihren Sohn wegzubringen, bevor die Beamten kamen, und sie nahm für ihn eine Arche aus Schilfrohr … Und seine Schwester Mirjam stand abseits, um zu wissen, was mit ihm geschehen würde, und was aus ihren Worten werden würde.“ (Jaschar 68, 13-14) Mirjam hatte gesehen, dass sich der erste Teil ihrer Prophetie erfüllt hatte, als Mose geboren worden war und jetzt stand sie im Glauben am Wasser, um zu sehen, wie es mit ihrem Bruder weiterging. Wenn ihr Bruder das Volk der Israeliten aus den Händen der Ägypter retten sollte, konnte er nicht sterben. Sie zweifelte nicht, dass YHWH sein Versprechen einlösen würde. In diesem Wissen handelte Mirjam mutig und sprach voller Zuversicht die Tochter des Pharao an: „Soll ich gehen und eine Amme von den hebräischen Frauen bringen, dass sie das Kind für dich füttert?“ (Jaschar, 68,21).
Das Loblied der Mirjam
Nachdem Moshe das Volk der Israeliten aus Ägypten herausgeführt hat und sie durch das Schilfmeer gezogen waren, sang Moshe und das Volk ein großes Loblied zu Ehren YHWHs, bekannt als das Lied des Moshe. Nachdem nun Moshe und das ganze Volk die Heldentaten YHWHs besungen hatten, Inhalte der Torah-Erzählungen, stand Mirjam auf, gefolgt von den Frauen. Sie bildete den krönenden Abschluss und sang in aller Öffentlichkeit Inhalte der Torah: „Lasst uns YHWH singen, denn er hat eine herrliche Tat getan. Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.“ (2. Mose 15,21). Wäre es nicht genug gewesen, Moshe und das Volk hätten YHWH ein Loblied gesungen. Warum stand am Ende Mirjam auf und sang nochmals ihr Loblied? Hätte sie nicht schweigend Moshe das Abschlusslied singen lassen können?
Sie stand als Prophetin auf und wurde gerade hier nach dem gewaltigen Sieg vor dem Volk und vor YHWH als Prophetin bestätigt. Jeder konnte spätestens jetzt erkennen, dass sie eine Prophetin YHWHs war. Ihre Prophezeiung ist auf mehreren Ebenen wahr geworden: Moshe wurde geboren. Sie stand am Wasser und hatte beobachtet, dass er nicht getötet worden ist, sondern an den Hof des Pharao gekommen ist. Und jetzt sah sie wieder aufs Wasser, wo am Ufer des Meers die Ägypter tot dalagen. Und sie sah, dass sich die gesamte ihr gegebene Prophetie erfüllt hatte, nämlich nicht nur Moshes Geburt, sondern dass er auch der Retter der Israeliten geworden war, und so sag auch sie ihr Loblied zur Ehre YHWHs. Und es wurde ihr auch dieser rechtmäßige Platz in aller Öffentlichkeit eingeräumt.
Mirjam begegnete der Verzweiflung des Volkes mit dem Licht der Hoffnung, dem Festhalten an der Erfüllung der Verheißung und einem Handeln im Glauben. Sie war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und griff handelnd ein.
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