#8 – Frauen der Torah
Maria von Magdala
Wie wird Maria von Magdala von den Evangelisten wahrgenommen?
Vergleicht man die vier Evangelien und den Bericht von der Auferstehung Y’shuas und der Begegnung mit Maria Magdala entdeckt man etwas sehr Interessantes.
Matthäus schreibt: „Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche (eis mia sabbaton) anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.“ (28,1). Danach beschreibt er, dass der Engel beiden Frauen erschienen ist, der sie angewiesen hat, den anderen Jüngern die Botschaft von der Auferstehung Y’shuas mitzuteilen. “Und siehe, da begegnete ihnen Y’shua und sprach: Seid gegrüßt …(steht im Urtext anders!)
Markus beschreibt es so: „Als aber Y’shua auferstanden war am ersten Tag der Woche (früh am sabbaton), erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten.“ (16,9-10)
Lukas stellt fest: „Es waren aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die anderen mit ihnen; die sagten das den Aposteln. Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht.“ (24,10,11)
Johannes sieht in seiner Beschreibung Maria von Magdala mit den Augen des Herzens: „Am ersten Tag der Woche (mia sabbaton) kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war.“ Maria läuft zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Y’shua lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn gelegt haben. Dann fährt Johannes fort: „Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen…..Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich wie nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Y’shua stehen und weiß nicht, dass es Y’shua ist. Spricht Y’shua zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn gelegt hast; dann will ich ihn holen.
Nur Johannes allein beschreibt, was in Maria von Magdala vor sich ging. Matthäus erwähnt, dass sie am Grab war, Markus, dass sie sieben Geister hatte und Lukas, dass ihnen die Worte der Engel wie Geschwätz vorkamen. Johannes, der dem Herzten Y’shuas sehr nahe war, konnte diese Herzensbeziehung von Maria von Magdala wahrnehmen. Maria war am Grab. Sie wollte in der Nähe ihres Herrn sein und obwohl er tot war, wich sie nicht. Selbst die Hinwegnahme des Leichnams versetzt sie in Aufruhr. Sie wollte wissen, wo er ist und ihn an die für ihn vorgesehene Grabesstätte zurückbringen. Sie musste wissen, wo er war, damit sie in seiner Nähe sein konnte. Sie suchte ihn. „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen. (Jeremia 29, 13f). Und sie wandte sich um, sah Y’shua und er hat sich von ihr finden lassen.
Der Gärtner im Garten
Warum steht hier, dass sie dachte, es sei der Gärtner? Ein Gärtner kümmert sich um seinen Garten. Es hätte auch der Gärtner sein können. Und auf einer tieferen Ebene, dem Sod-Level, war es auch der Gärtner aus dem Garten, und zwar aus dem Garten Eden. Damals als Eva sündigte, öffnete sie die Tür für Dämonen in ihrem Leben. und in dem Leben ihrer Nachkommen. Die Frau (der Mann auch) hatte den Dämonen Einlass gegeben und wurde aus dem Garten vertrieben. Jetzt kommt sie, Maria von Magdala als Verteterin, durch ihre Suche zurück in den Garten und ist auf der Suche nach ihrem Herrn, der sie ja bereits von ihren sieben Dämonen befreit hat. Sieben? Ja, es können real sieben gewesen sein. Aber die Zahl sieben steht auch für die Vollzahl. Ein Bild, dass die Frau (der Mann auch) durch ihren Meister von allen Dämonen befreit werden kann. Maria von Magdala kannte Y’shua bereits als ihren persönlichen Erretter/Befreier. Und jetzt suchte sie ihn weiter, wollte in seiner Nähe bleiben, wollte wissen, wo er war. Sie wollte die Intimität nicht verlassen. Ihr Herz litt Sie weinte. Die Engel sahen ihre Tränen, Y’shua sah ihre Tränen und Johannes auch. Ernahm wahr, was sich in ihr abspielte. Nur er.
Dort im Garten offenbarte sich ihr Y’shua als das ewige Leben. Er offenbarte sich ihr, der Frau, noch ehe er zum Vater aufgefahren ist: „Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater“ (Joh. 20,17). Man stelle sich diese Nähe und Intimität vor – noch ehe Y’shua zum Vater aufgefahren war, zeigte er sich der Frau! Er stellte die Frau wieder her. Dieses Mal nahm er als zweiter Adam die Aufgabe wahr, für die Frau einzutreten! Er gab ihr Würde und Anerkennung zurück, indem er ihr die Auferstehung zu sehen gab und das ewige Leben! Er und sie waren im Garten und sie erkannte ihn dort.
Torah-Auftrag einer Frau anvertraut
Dort im Garten gab Y’shua ihr den Torah-Auftrag, die wichtigste Botschaft überhaupt, hinauszutragen. Der Tod, der durch die Sünde von Eva in die Welt kam, weil Adam nicht auf sie aufgepasst hat, war nun durch Y’shua überwunden und Eva-Maria-von-Magdala wiederhergestellt, trug nun die Botschaft der Auferstehung und des ewigen Lebens aus dem Garten hinaus.
Die Jünger haben die Botschaft der Auferstehung Y’shuas weitergegeben, aber Maria von Magdala war zuerst einmal mit der Suche nach ihrem Meister beschäftigt, und erst dann, als sie ihn gefunden hatte, gab sie die Botschaft weiter. Die Frau, die Braut, ist um ihren Mann! „Denn YHWH wird ein Neues im Lande schaffen: Das Weib wird den Mann umgeben.“ (Jer 31,22) Und wer war sie? Im gleichen Vers heißt es: eine abtrünnige Tochter. Y’shua kam, um die abtrünnige Tochter wiederherzustellen und sie vor den sichtbaren und unsichtbaren Mächten zu rechtfertigen.
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Silvia
4. Januar 2020 @ 6:08
Danke Emuna, für die sehr berührende Ausarbeitung
emuna
5. Januar 2020 @ 6:57
Liebe Silvia,
danke für ein Feedback. Ich habe die Ausarbeitung jetzt nochmals gelesen und bin selber erstaunt darüber, was ich 2015 geschrieben habe.
Sei reich gesegnet
Emuna