El Roi – Elohim, der mich sieht – Teil 2
El Roi – Elohim, der mich sieht – Teil 2
Hagar ist also von YHWH zurückgeschickt worden zu ihrer Herrin Sarah und soll dort bleiben, was sicherlich für Hagar überhaupt keinen Sinn ergab aus natürlicher Sicht, wie ihr in Teil 1 lesen konntet.
Dort wird also Abrahams 1. Sohn geboren von Hagar, der Sklavin – mit ähnlichen Verheißungen wie später für Isaak. Sie hat offensichtlich Abrahams Gunst als Mutter seines Erstgeborenen, Abraham liebt seinen Sohn Ismael. 13 Jahre lebte Ismael als Sohn zweier Mütter und eines Vaters, wer weiß, ob Hagar mit ihm in Kontakt sein durfte. Auf jeden Fall hat sein Vater ihn geliebt. (1. Mo 17.20) Dies wird immer wieder deutlich. Er wurde zusammen mit Abraham beschnitten und damit bestand auch ein Bund (ein anderer als mit Isaak jedoch) zwischen YHWH und ihm. Auch der Segen YHWHs wurde noch einmal wiederholt. Als Abraham also 99 Jahre alt war, wurde der Sohn nach der Verheißung noch einmal angekündigt, diesmal mit Zeitangabe. Abraham war 100, als Sarah den Isaak geboren hat.
Die Frage ist, ob durch diese Veränderung der Situation der 13 jährige Ismael zurück zu seiner Mutter kam, oder wie die Situation für ihn und Hagar sich wandelte durch die Geburt des Isaak. Jedenfalls schien es für Hagar wieder sinnlos zu werden: auf dem Entwöhnungsfest Isaaks passiert es: es gab einen „Auslöser“. Ismael, mittlerweile 16 Jahre alt, „lachte“ auf diesem Fest. Was genau passierte, wissen wir nicht, das Wort „tsachaq“ ist das gleiche wie in 1. Mo 18. 12, wo Sarah lachte, als ihr ein Sohn verheissen wurde. Was damit auch immer gemeint war, auf jeden Fall hatte Sarah die Nase voll oder wollte den 1. Sohn nicht mehr vor Augen haben – und sie hatte auch Sorge um die alleinige Erbfolge Isaaks. (1. Mo 21.10) Glaubte sie denn nicht an YHWHs Souveränität in Bezug auf die Verheißung für ihren Sohn? Hagar und Ismael sollten ihr Lebensumfeld verlassen.
Abraham „missfiel dieses Wort“, er liebte seinen Sohn Ismael. YHWH sprach zu ihm wegen seines Sohnes und! der Hagar, seiner!? Sklavin. (1. Mo 18. 12 )Es ging also nicht nur um den Sohn, sondern auch um Hagar, die hier als seine! Sklavin genannt wird. Als 2. Ehefrau und Mutter von Ismael endete scheinbar die Beziehung zwischen Hagar und Abraham nicht nach der Zeugung des Isaak. Sarahs Eingreifen in YHWHs Zeitplan von damals hatte Konsequenzen. Wer kennt das nicht.
Aber YHWH hat einen Plan, er erkennt beide Söhne Abrahams an und will auch Ismael, als Samen Abrahams, mit zahlreichen Nachfahren segnen und zu einem großen Volk machen. Ismaels Nachfahren sind die Arabischen Völker. Vielleicht ist es nicht immer ganz einfach, zu sehen, wohin der Segen gegangen ist. Aber nicht alle Araber sind Moslems, es gibt zum Beispiel auch koptische Christen. Und nicht alle Moslems sind Araber. Es gibt bekannter Maßen auch übernatürliche Begegnungen mit Yeshua unter Arabern und sogar Moslems. Der Prophet Jesaja gibt dazu auch einige Einblicke in YHWHs endzeitliche Pläne in Bezug auf die Arabischen Nationen 19.22 ff. Diese Bibelstelle hat mich immer wieder erstaunt, welche Rolle „Ägypten und Assyrien“ spielt. Aber das wäre ein ganz anderes Thema.
Zurück zu Hagar.
Sarah entschied also, Hagar samt Sohn fortzutreiben, was bedeutete, dass sie alleine in die Wüste ziehen mußte. Abraham war mit dieser harten Forderung nicht einverstanden, stimmte aber zu, nachdem YHWH ihn dazu aufforderte und gleichzeitig zum 3. Mal die Verheißung für Ismael (1. Mo 21.12) bestätigte. So wußte er, dass zumindest Ismael sicher überleben würde. Das schien ihn etwas zu trösten und er versorgte beide mit Brot und Wasser, bevor sie sich auf den Weg machten. Sie irrten (taah) umher in der Wüste von Beersheba. (Vers 14) Das sah nach keinem guten Plan aus, vielleichte wußte Hagar einfach nicht wohin. Sie dachte wirklich, sie und der 16-jährige Ismael müßten jetzt sterben in der Wüste. Vielleicht war auch eine bekannte Hoffnungslosigkeit in ihr so getriggert, dass die Angst zu sterben, einfach wieder in den Vordergrund trat. Zu verstehen wäre es ja. Jedenfalls war ihre Hoffnungslosigkeit und der Unglaube so stark, dass sie in der Angst und Not des Verdurstens resignierte und den immerhin 16 jährigen Jungen (kein Kleinkind!) zum Sterben hinter einem Gebüsch versteckt zurück lies, um selbst in sicherer Entfernung sein Dahinsterben nicht mitansehen zu müssen. Obwohl sie solch starke Erlebnisse mit YHWH hatte, hat es nicht gereicht für den Glauben in der Situation – fortgeschickt von dem gewohnten Umfeld in die lebensfeindliche Wüste. Wiedereinmal machte alles keinen Sinn, warum erst die Verheißungen und jetzt wieder alles anders?! Todesängste bestimmten sie. Die Erinnerung an die Verheißung war komplett weg. Kennst du das vielleicht auch?
Ismael und Hagar schienen beide zu beten in der Verzweiflung, ihre Stimme zu YHWH zu erheben? (1. Mo. 21.16 ) Jedenfalls erhörte YHWH zumindest Ismaels Stimme. Es steht nichts davon, dass ER Hagars Stimme erhörte?! ER sprach zu ihr (1. Mo. 18), sie soll ihn fest an die Hand nehmen, denn er soll zu einem großen Volk werden. Vielleicht bedeutet das, sie soll ihn weiterhin leiten und sich um ihn kümmern als seine Mutter?! Elohim öffnete ihre Augen für einen Brunnen in der Nähe und sie konnten trinken und den Schlauch auffüllen. Bei dem Brunnen denkt man natürlich unweigerlich an den Ruach Ha Kodesh, als Wasserquelle. Es heißt, Elohim war mit dem Knaben, der in der Wüste wohnte und dort später von der Mutter verheiratet wurde mit einer Ägypterin.
Wie geht es weiter mit Hagar? Nach dem Tod Sarahs lesen wir, dass Abraham den Söhnen der Nebenfrauen Geschenke schickte (1. Mo 25.6). Vielleicht hatte Abraham noch Kontakt zu Ismael? Auf jeden Fall beerdigt Ismael, der Sohn Hagars, zusammen mit seinem Bruder Isaak den Vater in der Höhle Machpelah. (1.Mo 25.9)
Betrachtet man diese Geschichte, so kann man doch in all dem Hin und Her (hier in dem Leben Hagars) die Hand YHWHs sehen (und sein Erbarmen, seine Erwählung und Treue) und genauso gut auch die Kämpfe Hagars verstehen.
Die Geschichte von Sarah und Hagar wird später in Galater aufgegriffen, um daran die 2 Bündnisse aufzuzeigen, nach der Verheißung bzw. nach dem „Fleisch“ in Knechtschaft aufzuzeigen…
Das wäre auch wieder ein anderes „Kapitel“.
Fazit: Wenn etwas keinen Sinn zu machen scheint…
– Denke an Hagars Geschichte, an YHWH Roi, der Elohim, der dich sieht/ersehen hat.
– Erinnere dich an YHWHs Verheißungen, deine persönlichen und die allgemeinen für SEIN Volk Israel.
– Verlasse dich auf SEINEN Plan. ER führt aus, was ER geplant hat. ER ist fähig! Er will, ER kann.
– Erkenne YHWHs aktuelle Versorgung, wo ER aktuell da ist und danke dafür.
– Erinnere dich an Deine Geschichte bisher mit YHWH, wie souverän hat ER dich geleitet bis Heute!? Hat nicht alles rückwirkend einen Sinn ergeben?
– Erinnere dich an die Zeiten des Wartens, wie oft haben manche Dinge gedauert oder dauern immer noch? Ist es nicht ermutigend die Geschichte des Wartens von Sarah und Abraham hier zu sehen?
– Geh Stück für Stück in kleinen Schritten voran, wie im Nebel mit dem Auto auf der Fahrbahn, immer entlang der Strassenkennzeichnung, die du gerade erkennen kannst.
2.Korinther 4.8 Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; 9 wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um..
Römer 8.28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
Jesaja 41.10 fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Elohim; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!
Jeremia 29.11 Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.
Sprüche 14.12 Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod.
(Anmerkung: Und anders herum kann man es wohl auch sehen….)
Rivkah
Silke Bernsteinp
21. November 2019 @ 20:56
Sehr ermutigend, Rikvah, vielen Dank !!
emuna
22. November 2019 @ 8:19
Danke, liebe Silke, für dein ermutigendes Feedback!