Abraham, Isaak und Jakob – Helden unseres Glaubens – Teil 1 – Einen Unterschied machen
Abraham war ein besonderer Mann. Das wissen wir alle. Er war bereit, seinen eigenen Sohn zu opfern und bestand noch so einige Tests mehr in Seinem Leben. Nicht umsonst wird er der Vater unseres Glaubens genannt:
Jes 51,2: Seht auf Abraham, euren Vater, und auf Sarah, die euch geboren hat; denn als Einzelnen habe ich ihn berufen und ihn gesegnet und gemehrt. Erkannte den einen wahren Gott als Kind
Doch was machte Abraham zu einem so besonderen Mann, dass Gott ihn mit einem so riesigen Segen ausstattete?
1.Mo 17,5: Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.
Dazu hilft es, ein wenig zwischen den Zeilen zu lesen.
Und damit begeben wir uns auf eine spannende Entdeckungsreise…
Die damalige Welt
Die Welt zur Zeit Abrahams war (natürlich) eine völlig andere als heute. Während heutzutage etwa die Hälfte der Welt glaubt, dass es einen einzigen Gott gibt (Juden, Christen und Muslime), war das in damaligen Zeiten völlig anders.
Jeder hatte sichtbare Götzen. Im Haus, um den Hals, in der „Hosentasche“. Heute waren es diese morgen wieder andere.
In jeder Stadt standen überall Götzen herum, die die Leute angebetet haben. Für verschiedene Anliegen gab es verschiedene Götzen (für das Wetter, für Gesundheit, etc.).
Und wir brauchen nicht glauben, dass die Menschen damals dumm waren. Gott hat diesen Götzen (bzw. den Kräften die dahinter sind) Macht gegeben. Das sehen wir sehr eindeutig an den Magiern des Pharaos:
2.Mo 7,11-12a: Da rief der Pharao die Weisen und Zauberkundigen. Und auch die ägyptischen Zauberer taten dasselbe mit ihren Zauberkünsten. Und jeder warf seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus.
Rabbi Ken Spiro erklärt warum die Götzen von Gott solche Macht bekommen haben: Damit der Mensch wählen und sich entscheiden kann! Es ist das Gleiche wie mit den Bäumen im Garten Eden. Liebe und Gehorsam kann man nur dann zeigen, wenn man Auswahlmöglichkeiten hat.
Unterschiedliche Moral
Das Problematische an einem Leben mit Götzen ist nicht nur der fehlende Glaube an den einen wahren Gott, sondern auch die fehlende (bzw. unterschiedliche) Moral.
Unsere Kultur ist sehr stark vom biblischen Glauben geprägt. Viele Werte und Vergehen haben direkten Bezug zur Bibel und durch die Trennung von Kirche und Staat werden diese immer mehr aufgeweicht. Beispielsweise ist es für uns vollkommen normal, dass Stehlen, Morden und Ehebruch Dinge sind, die nicht in Ordnung sind. Vieles davon kann sogar gerichtlich geregelt werden.
Doch in der Welt zur Zeit Abrahams (und auch später) ist das kein Standard.
Es war damals in den meisten Kulturen üblich, dass man Babys geopfert hat. Viele Funde von Babyknochen belegen das.
Abaraham – ein Mann macht einen Unterschied
Versetzen wir uns also in diese Kultur hinein, dämmert es uns, welchen extremen Weg Abraham eingeschlagen hat. Er fängt an, an den einen wahren Gott zu glauben. Einen Gott, der unsichtbar ist und der einen hohen moralischen Standard fordert.
Das ist für die damalige Kultur höchst ungewöhnlich. Es muss für sie paradox oder lächerlich gewesen sein, zu einem Gott zu beten, den man nicht sieht.
Abraham macht einen klaren Unterschied zu seiner Außenwelt. Er verbeugt sich nicht vor Götzen, er isst kein Blut (so wie es Noah und seinen Nachkommen geboten war) und er lebt Liebe gegenüber seinen Mitmenschen.
1.Mo 26,5: weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze [hebr. „meine Torah“] gehalten hat!
Im Ansatz können wir nachempfinden, was es heißt, einen Unterschied zur Lebensweise von Mitmenschen zu machen. Wir erleben es selbst und wir merken jeden Tag aufs Neue, dass es einiges kostet.
Doch im Vergleich zu uns, muss sich Abraham nochmal um einiges mehr von seinen Mitmenschen abheben. Und die Tradition beschreibt, dass er damit weitesgehends auf sich allein gestellt war.
Doch dieser Mut und diese Entschlossenheit ist das, was ihn auszeichnet. Es ist das, was ihn zum Vater des Glaubens macht.
Insbesondere behält er diese Ansichten nicht für sich. Er lebt die Torah und gibt den Glauben an den einen wahren Gott weiter:
1.Mo 12,5: Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, samt all ihrer Habe, die sie erworben hatten, und den Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten; und sie zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan.
Abra(ha)m „gewinnt Seelen“ für den Glauben an den einen Gott. Und diese sind sogar bereit mit ihm zu gehen.
Keine leichten Wege
Das Leben mit dem Schöpfer und seinen Prinzipien – der Torah – ist alles andere als einfach. Das merken wir jeden Tag.
Doch es gehört zu unserem Glauben. Die Bibel bezeugt es und der Gründer unseres Glaubens war darin ein Vorbild.
So dürfen wir wie Abraham einen Unterschied in dieser Welt machen. Wir machen keine Kompromisse und leben so, wie es unserem Schöpfer gefällt.
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