#42 – Mattot – Stämme
4. Mose 30,2 – 36,13; Jeremia 1,1- 28; 3,4
Die heutige Parascha Mattot hat Schwüre, mündliche Verpflichtungen und Eide zum Thema. Als der Bund am Berg Sinai geschlossen wurde und die Torah übergeben wurde, hat YHWH gesagt: „Denn ich schließe diesen AlefTav-Bund und diesen Eid nicht mit euch allein, sondern mit euch, die ihr heute hier seid und mit uns steht vor YHWH, unserem Elohim AlefTav (das steht so im Original), wie auch mit denen, die heute nicht mit uns sind” (5. Mose 29,13-14). Das ist hebräisches Denken: Obwohl wir nicht da gewesen sind, waren wir da! Und die Torah gilt auch deswegen für uns.
Mose spricht zu den Führern der Stämme von Israel und unterweist sie bezüglich der Gesetze über Schwüre und mündliche Verpflichtungen. Es heißt in Kapitel 30, 17: Das sind die Satzungen, die YHWH AlefTav dem Mose geboten hat, zwischen Mann und Frau, zwischen Vater und Tochter, solange sie noch ledig ist in ihres Vaters Hause.“
Den Männern wird nahegelegt, dass wenn sie nicht auf die Frauen eingehen und sie bedecken, dann werden Aussagen, die unbedachterweise von Frauen gemacht werden, nicht nur bindend für diese werden, sondern auch für die Männer. YHWH wird den Mann dafür zur Verantwortung ziehen. Und deswegen, aufgrund dieses Hintergrunds, hat Paulus folgende Aussagen für die Gemeinde in Korinth gemacht:
„Die Frauen sollen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden (laleo), sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es sagt.“
Paulus sprach hier nicht zu einer Gemeinde, wie wir dies heute vor Augen haben. Er lehrte Leute, die aus dem Heidentum kamen und nicht in YHWHs Wort unterwiesen waren. Die Korinther waren ungelehrte Leute, die an heidnische Bräuche und Sitten gewöhnt waren und diese beibehielten, was Konflikte auslöste. Unter anderem spielten Prostitution, kultische Festmahle und Prozesse vor heidnischen Gerichten eine Rolle. Im griechischen Korinth hieß das Wort für „ich praktiziere Prostitution“ „ich korinthisiere“. „Alles ist erlaubt“ war eine Parole der Korinther. Die Korinther setzten den Trieb zu essen, gleich mit dem Trieb nach Sexualität und erklärten so die Prostitution zu einer erlaubten Befriedigung natürlicher Triebe. Die Gesellschaft war von Frauen dominiert. Die heidnischen Frauen suchten ihren Göttern u. a. dadurch zu gefallen, dass sie aufsprangen und vor ihnen schrien. So heißt das Wort für reden im Griechischen laleo, was eine Stimme oder ein Geräusch äußern bedeutet. Das Wort schweigen heißt auch „in Frieden sein oder sitzen“, eben nicht aufspringen aus dem Sitz und laute Geräusche äußern. Die Frauen sollten sich anders verhalten als sie es gewohnt waren in den heidnischen Tempeln und ruhig, in Frieden sitzen bleiben, und still sein, damit in Ruhe das Wort verkündigt werden konnte.
Man darf nicht vergessen, dass die Briefe von Paulus sich auf bestimmte Fragestellungen beziehen, die nicht genannt werden. Aber was wir lesen ist eine Antwort auf diese Fragen. Der Brief an die Korinther spricht in weiten Teilen davon, dass „alles ehrbar und ordentlich“ zugehe. Warum? Weil die Korinther keine Ahnung davon hatten. Paulus zeigte ihnen, dass Elohim nicht ein Elohim der Unordnung, sondern des Friedens ist. Es ist nicht nötig, vor YHWH aufzuspringen und zu schreien.
Das spezifische Wort des Paulus an die Korinther zu verallgemeinern und zu behaupten, dass Frauen die Torah nicht lehren dürften, würde direkt YHWHs Handeln widersprechen, der Deborah als Richterin über das gesamte Volk der Israeliten eingesetzt hat. YHWH hatte eine Frau in eine Führungsposition eingesetzt.
Das Wort Deborah heißt Biene im Hebräischen. Es beinhaltet das Wurzelwort dabar, was sprechen, erklären, befehlen, versprechen, warnen, bedrohen und singen bedeutet.
Was hat Deborah gesprochen? Sein Wort. Sie hat die Torah gepredigt und diese war Grundlage der Rechtsprechung. Das wird im Hebräischen sehr deutlich: „Und die Israeliten kamen zu ihr hinauf zum Gericht.“ (Richter 4,5). Es heißt im Hebräischen: Und die Israeliten machten alah, was bedeutet sie kamen vor YHWH oder sie kamen hinauf. Und das Wort zum Gericht heißt mishpat mit dem Wurzelwort shaphat, was bedeutet, als ein Gesetzgeber oder Gouverneur zu handeln. Welches Gesetz? Wer ist der Gesetzgeber? Torah-Geber? Y‘shua. Was hat Debora gemacht? Sie war als Leiterin und Richterin von YHWH eingesetzt, über die Inhalte der Torah zu sprechen und in Weisheit und Gerechtigkeit auf Seinen Grundlagen Recht (Torah) zu sprechen und nach der Torah zu handeln. Und es heißt, die Israeliten (alle, Männer wie Frauen) kamen hinauf zu ihr. Sie vertrat den Gesetz-Geber, sprich Y‘shua. Das ist ein gewaltiges Amt, was YHWH einer Frau anvertraute. Sie predigte sein Wort.
Das heißt, dass YHWH nach diesen Aussagen der Torah eine Frau eingesetzt hat, um Sein Gesetz (Seine Torah) zu lehren und andere zu unterweisen. Deborah war weise und forderte das Volk auf, ihre bösen Wege zu verlassen und sich an die Unterweisungen YHWHs zu halten.
Schabbat Schalom
Emuna