Das Lied des Mose

Das Lied des Mose

5. Mose 32

Der nicht gerade redegewandte Mose, der von Natur aus „eine schwere Zunge“ hatte (2.Mose

4,10ff) verfasst zum Abschied seines Lebens ein besonderes Lied, das noch bis in die Ewigkeit gesungen wird (Off. 15,3).

 Welche Themen beinhaltet dieses Lied?

• Aufrufen von zwei Zeugen (Vers 1)

• Beschreibung YHWHs (Vers 4) und Rückblick seiner gnädigen Wohltaten (Verse 7-14)

•Mose erinnert an Israels Berufung, an Israels Vorzug vor den Völkern und an YHWHs

Fürsorge für Israel und seine alleinige Herrschaft – in anschaulichen Bildern (Beispiele:

Augapfel und Adler).

• Israels Abfall von YHWH (Verse 15-18). Man vergisst

YHWH und wird im Glauben oberflächlich. Fremde Götter sind Zeichen des Abfalls, und die innere Haltung wird eine Vergessenheit YHWH gegenüber.

• YHWHs Zorn und Gericht werden nicht verschwiegen (Verse 19-33). Es ist die Reaktion auf

den Abfall – die schlimmste Sünde ist die Sünde gegen das erste Gebot. YHWH ist kein Götze

aus Holz, Metall oder Stein – er ist ein lebendiger Elohim und reagiert (vgl. Ps 90,7-9: „Das

macht dein Zorn, dass wir so vergehen…“). Das Schlimmste im Leben ist das abgewandte

Antlitz Gottes, Das Gegenteil ist der Segen YHWHs: sein uns zugewandtes Angesicht

(4.Mose 6,24-26).

• Über allem bleibt YHWHs Erbarmen (Verse 34-42). In Gericht und Gnade ist YHWH jeweils ganz

ernst zu nehmen. Er hilft Israel in seiner Ohnmacht und erweist so, dass er YHWH ist.

(Ps 90,13+16). YHWHs Strafe trifft jetzt Israels Feinde (V. 40-42), und sie werden einst Israel

preisen (V. 43).

• Mit einer letzten Eindringlichkeit schärft Mose die Torah ganz Israel ein – denn es ist

Leben (Verse 44-47).

Wenn wir das Lied analysieren, haben wir eine Zusammenfassung eines Bundes vor uns.

Die Zeugen (Himmel und Erde), die Beschreibung desjenigen der das Bündnis anbietet (YHWH), den Bündnisparter (Israel und die Fremdlinge), den Schutz, den der Bündnis Anbietende (YHWH) bietet und was passiert, wenn man das Bündnis übertritt, das Land als Bündnisversprechen, den Bündnisvertrag selber (hier in Form eines Liedes, das selbst „ein Zeuge sei unter den Israeliten), die Abschrift (und Mose schrieb das Gesetz (des Bündnisses) und gab’s den Leviten, die die Lade des Bundes trugen), Strafe und Richten der Feinde, Rache YHWHs).

Wie wurden Bündnisse von alters her geschlossen?

Genauso! In antiken Zeiten wurden im Nahen Osten genauso Bündnisse geschlossen. YHWH hat seinen Bund nach dem Muster der üblichen Bündnispraktiken geschlossen. Derjenige, der ein Bündnis anbot, hat Zeugen aufgerufen. Dann hat er sich genau bis in alle Einzelheiten vorgestellt, wer er war, welche Siege er erreicht hat usw., was er für seine Bündnispartner tat oder tun wird (manchmal waren die Bündnispartner nicht nur das eigene Volk, sondern auch andere Könige), welchen Schutz er gewährt und was er von seinen Bündnispartnern erwartete. Auch die Strafen wurden festgehalten, wenn die Partner das Bündnis übertreten würden. Von allem wurde eine Abschrift angefertigt und in einem besonderen Heiligtum aufbewahrt (siehe Stiftshütte, Bundeslade). Jeder, auch von den anderen Nationen, konnte verstehen, dass YHWH seinem Volk ein Bündnis angeboten hatte.

Die Rede des Stephanus                                                                                                                                                    Apg. 7

Stephanus beschreibt kurz vor seinem Tod die Geschichte des Volkes Israels (das Bündnis) und deren Bruch des Bündnisses u. a. mit den Worten „ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist wie eure Väter, so auch ihr. (Vers 51). Dann fasst er zusammen: „Ihr habt das Gesetz (die Torah, die Unterweisungen oder den Bündnisvertrag) empfangen durch die Weisung von Engeln und habt’s nicht gehalten“  (mit anderen Worten, ihr seid vertragsbrüchig geworden). Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie knirschten mit den Zähnen über ihn Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit YHWHs und Y’shua stehen zur Rechten Elohims. Sie schrieben aber laut und hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein“ (Verse 54 – 57).

Stephanus wird voll heiligen Geistes beschrieben. Und was predigte er in der Zeit des Neuen Testaments oder Erneuerten Bundes? Ihr habt das Gesetz (die Torah) empfangen und habt’s nicht gehalten. Der heilige Geist führt in die Wahrheit der Torah. Es ging ihnen durch Herz. Genauso wie an Schawuot, als Petrus predigte: „Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz“ und sie sprachen zu Petrus was sollen wir tun?“ Die Antwort war: „Tut Buße!“ Buße heißt im Hebräischen Teshuva und bedeutet, sich zu YHWH kehren. Aber die Reaktion der Zuhörerschaft von Stephanus war: Sie hielten sich die Ohren zu. Kennen wir das? Menschen, die nicht hören wollen: Ihr habt das Gesetz (die Torah) empfangen und habt’s nicht gehalten.“

Es geht nicht um eine Religion und religiöses Verhalten oder Schwärmen (im Geist?) oder …. oder… sondern um das Eintreten in ein Bündnis mit klaren Regeln. Auch im Erneuerten Bund, wie Stephanus sagte.  Was der erneuerte Bund ist finden wir im Buch des Bundes. Der Prophet Jeremia schreibt: Siehe, es kommt die Zeit, spricht YHWH, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda (sowie die Fremdlinge, diejenigen, die eingepfropft sind) einen neuen Bund schließen….. sondern das soll der (neue) bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, sprich YHWH: Ich will mein Gesetz (hebr. Torah) in ihr Herz geben (deswegen ging die Torah auch durch ihr Herz, als sie Stephanus und Petrus reden hörten) und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Elohim sein.“ (Jer. 31,31 u. 33).
Sie sangen das Lied des Mose und das Lied des Lammes

„Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über as Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Elohims Harfen und sangen das Lied es Mose, des Knechtes Elohims, und das Lied des Lammes.“ (Off 15,2 u.3)

Die Überwinder kennen das Lied des Mose. Es ist identisch mit dem Lied des Lammes. Mose besingt in seinem Lied mehrfach den Felsen (Verse 4, 15,18,31). Paulus nimmt das Bild des Felsen auf: „und haben alle denselben geistlkich Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsenk der ihnen folgte: der Fels aber war der Messias (der zum König Gesalbte).“ (1. Kor 10,4-6). Aber an den meisten von ihnen hatte Elohim kein Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste erschlagen. Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, damit wir nicht am Bösen unsre Lust habe, wie jene sie hatten. (= Bund übertreten).“

YHWH legt uns vor (er ist immer derselbe), Worte des Lebens und Worte des Todes. Wir können uns entscheiden, ob wir seine Torah in unser Herz schreiben lassen oder nicht. Er zwingt uns nicht.