#40 Ekew – „Sobald“
Ekew
5. Mose 7,12-11,25
Jesaja 49,14-51,3; Matthäus 16,13-20
Als die Kinder Israels vor der Einnahme des Landes standen, gab Gott ihnen durch Mose noch einige Anweisungen und Ermutigungen mit. In der Lesung Ekew sehen wir insbesondere die Anforderung an Israel, die Gebote und den Bund YHWHs zu halten und sich nicht vor den Völkern im Land zu fürchten.
Tatsächlich ist beides eng miteinander verbunden.
Die Grundlage von Angst
Grundsätzlich sind Angst und Furcht zwei normale und gesunde Empfindungen. Dabei kommt es aber auf den jeweiligen Kontext an, in dem wir diese Emotionen fühlen.
Konzipiert ist die Angst als Warnsignal vor Gefahren. In dieser Funktion ist sie dem Schmerz sehr ähnlich. Wo der Schmerz eine Dysfunktion innerhalb des Körpers anzeigt, weist die Angst auf eine Gefahr im Äußeren hin.
Wer in einem berennenden Haus steht, hat Angst um sein Leben und versucht dieses zu retten. Diese Angst setzt Hormone wie Adrenalin frei, die dem Menschen zusätzliche Kraft geben, um sich aus der Gefahr zu befreien.
In diesem Kontext ist Angst völlig normal. Doch wie beim Schmerz wird es auch bei der Angst problematisch, wenn sie sich chronifiziert. Wenn Menschen ihr ganzes Leben damit verbringen, sich vor einer Gefahr zu fürchten, der sie auch nicht zu entkommen wissen, werden sie früher oder später krank.
Das Tragische dabei ist, dass es keinen Grund für chronische Ängste gibt, denn Gott hat die Lösung für alles.
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (Lukas 1,37)
und
Jeschua aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! (Markus 9,23)
Wie können wir also Ängste in unserem Leben überwinden?
Der Bund Gottes und unsere Ängste
In der Lesung Ekew weist YHWH darauf hin, dass er seinen Bund mit Israel bewahren wird, wenn das Volk seine Gebote halten würde (Vgl. 5. Mose 7,12). Bestandteil seiner Bundeszusagen war, dass er sein Volk vor Feinden schützt.
YHWH, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und sie in große Verwirrung bringen, bis sie vertilgt sind. (5. Mose 7,23)
YHWH würde persönlich dafür sorgen, dass die Völker, die sich Israel in den Weg stellen wollten, vernichtet werden.
Doch die Bedingung für diesen Schutz war das Halten der Gebote und die Bewahrung des Bundes vonseiten des Volkes. Dennoch konnte es sein, dass das Volk sich vor den Heiden fürchtete. Darauf antwortete YHWH:
Wenn du aber in deinem Herzen sagst: Diese Völker sind zahlreicher als ich! Wie kann ich sie aus ihrem Besitz vertreiben?, so fürchte dich nicht vor ihnen! Gedenke doch an das, was YHWH, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat; an die gewaltigen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, an die Zeichen und Wunder und an die starke Hand und den ausgestreckten Arm, mit denen YHWH, dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird YHWH, dein Gott, an allen Völkern handeln, vor denen du dich fürchtest! (5. Mose 7,17-19)
Die Anweisungen, welche an Israel erging, war klar: Fürchtet euch nicht. Es gab ja auch gar keinen Grund dafür, denn Gott war und ist viel größer als die Kanaaniter.
Gottes Schutz ging sogar so weit, dass er Israel nicht nur die Kraft gab, die Heidenvölker und ihre Könige zu schlagen (vgl. 5. Mose 7,24). Er würde auch dafür sorgen, dass diejenigen, die sich vor Israel versteckt hielten, mittels Hornissen ebenfalls aufgerieben werden würden.
Dazu wird YHWH, dein Gott, Hornissen unter sie senden, bis die Übriggebliebenen und diejenigen, die sich vor dir versteckt hielten, umgekommen sind. (5. Mose 7,20)
Somit gab Gott den Israeliten den Auftrag, die sichtbaren Bedrohungen zu überwinden und versprach gleichzeitig, sich um die unsichtbaren zu kümmern.
Unsere Lehre aus Ekew
Die Völker Kanaans stehen letztlich als geistliches Bild für all die Dinge, die uns auf dem Weg ins verheißene Land Widerstand leisten. Damit sind aber keine streikenden Fluggesellschaften oder ungünstige Visa-Bestimmungen gemeint.
Vielmehr geht es in unserem Wandel darum, dass wir die nötige geistliche Reife erreichen, damit Gott uns eines Tages als freie Menschen in das Reich Gottes holen kann.
Dafür müssen unsere Sünden vergeben und unser Wandel tadellos sein. Jeschua hat es uns genau so vorgemacht.
Doch oft sind es unsere Ängste, die uns davon abhalten, unserem Meister ähnlicher zu werden. Sei es Menschenfurcht, die Furcht vor Blamage, finanzielle Sorgen oder die Angst vor neuen unbekannten Herausforderungen. Wie die Israeliten sich den Kanaanitern stellen mussten, müssen auch wir uns diesen Ängsten stellen.
Nur wenn wir rein davon sind, können wir uns auch als rein von der Sünde betrachten, denn
Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. (1. Johannes 4,18)
Wenn wir Gott lieben, so halten wir seine Gebote (Vgl. Johannes 14,15). Und wenn wir in dieser Liebe verharren, dann trieben wir die Ängste aus.
Jetzt liegt es an dir: Bist du bereit, dich deinen Ängsten zu stellen?
Bildquelle: Unsplahs.com
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