#16 Beschalach – „Als er ziehen ließ“
Beschalach
2. Mose 13,17-17,16
Richter 4,4-5,31; Matthäus 14,22-33
Innerhalb der Lesung Beschalach erfahren wir, wie YHWH Israel endgültig von der Herrschaft des Pharao befreite. Er ließ den Pharao und seine Armee im Roten Meer ertrinken. Israel hingegen konnte trockenen Fußes durch das Meer gehen.
Dieses Wunder war so eindrucksvoll, dass Miriam, die Schwester Moses, nach der Rettung der Hebräer einen großen Lobgesang anstimmte. Eine Passage in diesem Lied wollen wir uns ansehen, weil sie uns davor bewahren könnte, selbst in die Falle des Pharao zu tappen.
Die Macht hinter dem Pharao
Es gibt im Loblied Miriams einen deutlichen Hinweis zur wahren Macht, die hinter dem Pharao stand. Es handelt sich dabei um folgenden Vers:
Der Feind sprach: Ich will sie jagen, ich will sie ergreifen; ich will den Raub verteilen, [ich]will meine Wut an ihnen auslassen! Ich will mein Schwert ziehen, meine Hand soll sie vertilgen! (2. Mose 15,9)
Wir sehen anhand der Schlachter-2000-Übersetzung des obigen Verses eine auffällige Häufung der Formulierung „Ich will“. Diese Formulierung kommt viermal im hebräischen Text vor.
In der hebräischen Sprache wird der Ausdruck „Ich will“ als Suffix vor dem eigentlichen Wort dargestellt. Dieses Suffix ist der Buchstabe Alef, welcher der erste des hebräischen Alphabetes ist. Außerdem steht das Alef für Stärke oder auch für Gott.
Mit dem viermaligen Ausdruck „Ich will“, stellt sich der Pharao damit Gott gleich. Das wird auch gerade in der inhaltlichen Verbindung klar, denn er will ja gegen das Gottesvolk, gegen Israel, kämpfen.
Doch es gibt noch eine andere Stelle, in der die Formulierung „Ich will“ auffallend häufig vorkommt. Dabei handelt es sich um das Spottlied auf den König von Babylon.
Der König von Babylon
Zahlreiche Kommentare gehen davon aus, dass mit dem König von Babylon in Jesaja 14 der Cherub gemeint ist, welcher in Sünde fiel und als HaSatan bekannt wurde. Dies wird unter anderem durch folgenden Vers deutlich:
Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! (Jesaja 14,12)
Der König von Babylon wird hier als Stern bezeichnet, welcher vom Himmel gefallen war. Sterne stehen in der Bibel für Engelwesen (Vgl. Offenbarung 1,20). Somit können wir durchaus schlussfolgern, dass es sich bei dem König von Babylon tatsächlich um Satan handelte.
Dieser gibt nun Folgendes von sich:
Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleichmachen! (Jesaja 14,13-14)
Aus der Schlachter-2000-Übersetzung wird nicht klar, dass im hebräischen Text sogar fünfmal die Formulierung „Ich will“ vorkommt. Der inhaltliche Zusammenhang ist hier, dass sich der König von Babylon, Satan, an die Stelle Gottes setzen möchte.
Folglich verwundert es auch nicht, dass sein Diener, der Pharao, das Volk Gottes später töten wollte.
Fazit
Wir sehen, dass die Wurzel der Sünde HaSatans, der Egoismus und die Egozentrik war. Aus seiner Sicht stand er im Mittelpunkt allen Geschehens. Er wusste es besser als Gott. Er wollte bestimmen, wo es lang geht.
Dieses Verhalten sollte uns lehren, genau zu prüfen, wo wir stehen. Was ist unser Fokus? Sind wir es? Ist es Jeschua? Ist es die Gemeinschaft, in der wir leben?
Möge Jeschua uns die Augen für unsere blinden Flecken öffnen und uns den richtigen Fokus finden lassen.
Lasst uns in der Erkenntnis Johannes des Täufers wandeln, der sagte:
Er [Jeschua] muss wachsen, ich aber muss abnehmen. (Johannes 3,30; Ergänzung in eckigen Klammern durch den Verf.)
Amen!
Bildquelle: Pixabay.com
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