#25 Tzav – „Gebiete!“
Tzav
3. Mose 6,1-8,36
Maleachi 3,4-24; Matthäus 17,9-13
In der letzten Woche haben wir uns mit der Lesung Wajikra und den Prinzipien zum Friedensopfer beschäftigt. Darin haben wir gesehen, wie wichtig es ist, dass wir unser Innerstes öffnen und uns gegenseitig preisgeben. Letztlich werden wir nur so echten Frieden wahren können.
In diesem Kommentar zu Tzav sehen wir uns ein weiteres Prinzip an, welches mit unseren inneren Befindlichkeiten und unserer Persönlichkeit zu tun hat. Es handelt sich dabei um das Verbot, Blut zu verzehren.
Eines der Gebote aus Tzav: Du sollst kein Blut essen!
Es heißt in der Heiligen Schrift:
Ihr sollt auch kein Blut essen in allen euren Wohnungen, weder von Vögeln noch vom Vieh; jeder, der irgendwelches Blut isst, soll ausgerottet werden aus seinem Volk! (3. Mose 7,26-27)
Der Verzehr von Blut ist ganz Israel strengstens verboten. Doch was hat es damit auf sich?
Zunächst einmal sollte festgehalten werden, dass viele heidnische Bräuche mit dem Verzehr von Blut in Verbindung stehen. Blut gilt in manchen Glaubensvorstellungen als Heilmittel und Jungbrunnen. Insbesondere menschliches Blut spielt in dieser Vorstellung eine Rolle.
Und tatsächlich gibt es bis heute ernst gemeinte Forschungsansätze, die Blut als Anti-Aging-Mittel sehen wollen.
Gott möchte nicht, dass wir uns den verzweifelten Versuchen der Heiden gleich machen, im Blut junger Tiere oder Menschen das ewige Leben zu suchen. Das Blut, welches uns Leben schenkt, ist das des Messias.
Blut und die Quantenverschränkung
Es gibt eine weitere Gesetzmäßigkeit, die uns deutlich macht, weshalb YHWH einen so großen Wert darauf legt, dass wir kein Blut zu uns nehmen.
In der Schrift heißt es:
Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen! (5. Mose 12,23)
Das Blut ist das Leben. An anderer Stelle heißt es, dass das Leben im Blut ist (Vgl. 3. Mose 17,11). Das Leben wurde uns durch den Geist Gottes gegeben. Das bedeutet auch, dass im Kern das Leben nicht nur ein biologischer Prozess wie Atmung oder Wachstum ist, sondern dass es vor allem um unseren Geist und dem damit verbundenen Charakter geht.
Unser Leben drückt sich durch die Verbindung unseres Geistes mit dem Geist Gottes aus. Und dieser Verbindung spielt das Blut (evtl. als Trägermedium) laut Bibel eine gewichtige Rolle.
Die Physik kennt den Begriff der Quantenverschränkung. Im Wesentlichen geht es dabei darum, dass zwei Teilchen eines physikalischen Systems miteinander verbunden sein können, obwohl sie in einer maximalen räumlichen Entfernung zueinander stehen. Es ist also durchaus möglich, dass ein Blutstropfen immer noch mit dem Spender des Blutes verbunden ist.
Wenn dies der Fall ist, dann würde das auch bedeuten, dass das Leben eines anderen Geschöpfes in uns eindränge, wenn wir Blut zu uns nehmen würden.
Vor diesem Hintergrund wird durchaus verständlich, warum YHWH nicht nur in der Lesung Tzav, sondern immer wieder darauf hinweist, dass der Verzehr von Blut verboten ist.
Das Problem der Vermischung
Wenn wir das Leben eines anderen Geschöpfes in uns haben, dann wirft es durchaus auch Fragen in Bezug auf unsere Erlösung auf.
Es ist gut möglich, dass die Verbindung unseres Geistes mit dem Geist Gottes – was ja unser Leben ausmacht – darunter leidet, dass wir das Leben bzw. den Tod eines anderen Geschöpfes in uns aufnehmen. Letztlich befinden wir uns dann im Bereich der Vermischung, welche YHWH hasst.
Doch es ist auch gut möglich, dass wir fremden Charaktereigenschaften aus dem fremden Blut aufnehmen würden und so unser Leben nur unnötig verkomplizieren oder gar verwirken.
Da YHWH Vermischung grundsätzlich hasst, sollten wir auch unser Blut nicht mit dem Blut – dem Leben – anderer vermischen.
Der einzige Weg, bei dem zwei menschliche Leben zu einem werden, ist innerhalb eines (Ehe-)Bundes. Doch hier findet die geistliche Verbindung zweier Menschen auf einer anderen, göttlich reinen und machtvollen Ebene statt.
Doch hat nicht der Messias Jeschua seinen Jüngern geboten, sein Blut zu trinken (vgl. Johannes 6,54). Tatsächlich sprach Jeschua davon. Doch tatsächlich sollten wir diese Aufforderung als eine Metapher darauf sehen, dass wir Jeschuas Leben in uns aufnehmen sollten.
Somit ist Jeschuas Blut (sein Leben) das Einzige, welches wir in uns aufnehmen sollten. Und auch dies ist ein Grund für das Verbot des Verzehrs fremden Blutes in der Lesung Tzav.
Bildquelle: Pixabay.com
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