#32 Beha’alotcha – „Wenn du aufsetzt“
4. Mose 8,1-12,16
Sacharja 2,14-4,7; Matthäus 14,14-21
Wie groß ist unser Gott? Wie groß ist der Gott an den wir glauben?
Wir wissen, dass YHWH kein Ding unmöglich ist (Vgl. Lukas 1,37), aber glauben wir das auch wirklich? Entspricht der Gott, an den wir glauben, dem Gott der Bibel?
Diese Fragen sind es wert, sich einmal Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken: Wie oft richten wir unseren Alltag nach unseren Umständen und eigenen Plänen aus? Sind wir wirklich bereit und offen für Wunder? Sind wir bereit und offen für das Wirken YHWH’s in unserem Leben? Wie oft schleichen sich Zweifel in unsere Gedanken?
Phasen des Unglaubens scheinen Teil unseres Weges zu sein. Selbst den großen Glaubenshelden der Bibel waren diese Phasen nicht fremd. Auch Mose, der Mann, von dem später berichtet wird, dass es nie wieder einen Propheten wie ihn in Israel gegeben hat (Vgl. 5. Mose 34,10), kannte diese Phasen.
Als Israel in der Wüste zum wiederholten Mal gegen YHWH murrte und dem Fleisch aus Ägypten nachhing und das von Gott gegebene Manna verschmähte (Vgl. 4. Mose 11,4-6), sah sich Mose nicht mehr in der Lage, die Last seines Amtes zu tragen.
Und Mose sprach zu YHWH: Warum handelst Du so übel an Deinem Knecht? Und warum finde ich nicht Gnade vor Deinen Augen, dass Du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?…Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie jammern vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen! Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer. (4. Mose 11,11.13-14)
Das Murren des Volkes, was eigentlich gegen YHWH gerichtet war, nahm Mose persönlich. Er sah es als seine Aufgabe, das Volk zu leiten und es folglich auch mit Fleisch zu versorgen. Und er sah seine Unfähigkeit darin. Er war nicht in der Lage Fleisch für 600 000 Männer mit ihren Frauen und Kindern zu besorgen. Zumal diese ja mit Herden ausgezogen waren (Vgl. 2. Mose 12,38) und offensichtlich nicht bereit waren, sie zur Befriedigung ihrer Begierde zu schlachten.
Doch YHWH gab ihm ein Versprechen:
Und du [Mose] sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen, denn ihr habt vor den Ohren YHWH’S geweint und gesagt: „Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!“ Darum wird euch YHWH Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen: Nicht bloß einen Tag lang sollt ihr essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht 20 Tage lang, sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase [wieder] herauskommt und euch zum Ekel wird, weil ihr YHWH, der in eurer Mitte ist, verworfen habt; weil ihr vor Ihm geweint und gesagt habt: „Warum sind wir nur aus Ägypten ausgezogen?“ (4. Mose 11,18-20)
Mit diesem Versprechen, das Volk einen ganzen Monat mit Fleisch zu versorgen, bis es ihm überdrüssig geworden ist, war die Situation eigentlich gelöst. YHWH machte Mose einen Vorschlag, wie Er das Problem souverän lösen würde. Die einzige Aufgabe, die Mose dabei zufiel, war, dem Volk Gottes Lösung zu präsentieren.
Doch wie reagierte Mose?
Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und Du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben! Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist? (4. Mose 11,21-22)
Mose glaubte dem Versprechen YHWH’s nicht. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Er tun könnte, was Er sagte. Doch war es wirklich wichtig, dass Mose sich vorstellen konnte, wie Gott Sein Versprechen einhalten würde? War es nicht viel mehr wichtig, Ihm einfach zu glauben?
YHWH aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand YHWH’s zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob Mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht! (4. Mose 11,23)
YHWH’s Antwort war klar: „Meinst Du, Ich würde dich belügen? Meinst Du, Ich würde nicht tun, was Ich sage? Du wirst schon sehen, dass Ich zu Meinem Wort stehe.“
YHWH gab Mose die Chance zu sehen. Er ließ ihn erleben, dass Sein Wort doch eintreffen würde, egal ob Mose dies nun glaubte oder nicht.
Letztlich entscheidet unser Glaube darüber, ob wir ein Teil des Wirkens Gottes sind oder nicht. Unser Glaube entscheidet, ob wir den Plan Gottes in unserem Leben auch empfangen und annehmen. YHWH handelt auch ohne uns. Ob wir von Seinem Handeln profitieren und Er uns darin einbeziehen kann, hängt letztlich von unserem Glauben und Vertrauen in Ihn ab.
Doch was tun wir, wenn wir bemerken, dass es uns an Glauben mangelt?
Nehmen wir uns ein Beispiel an den Aposteln.
Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben! (Lukas 17,5)
Möge Jeschua auch unseren Glauben mehren!
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