Joel – Zeugnisse bei worldwidewings
Ich bin als Ältester von drei Söhnen in einem gläubigen Elternhaus in den Schweizer Alpen aufgewachsen. Der Glaube bedeutete meinen Eltern sehr viel sie haben mir eine lebendige Beziehung zu Yeshua vorgelebt. Mein Leben habe ich mit 14 Jahren dem Herrn übergeben und ging nachher durch die ganze biblische Erziehung und Lehre einer eher traditionellen Freikirche der Schweiz.
Doppelleben
Nach meinem Schulabschluss ging ich mehr oder weniger durch eine Hippie Zeit. Ich wollte mal was anderes erleben und meinte, was verpasst zu haben. Ich habe ein super gespieltes Doppelleben geführt: Am Samstag Abend Jugendgruppe und nachher Disco bis in den frühen Morgen und am Sonntag natürlich in den Gottesdienst. Dem Glauben habe ich zum Glück nie richtig den Rücken gekehrt weil ich zu gut wusste, worum es wirklich geht. Aber irgendwie habe ich nie den super großen Durchbruch erlebt. Ich wollte einfach beides.
Danach habe ich auch die ganze charismatische Toronto Bewegung durchlebt. Mein Verlangen nach Gott wurde immer stärker. Mitte zwanzig habe ich mich endgültig dem Doppelleben abgesagt und habe mehr und intensiv nach Gott gesucht. Ich wusste, dass es einfach mehr geben muss.
Auf der Suche nach mehr
Ich betete viel, dachte immer, es muss einfach noch mehr geben. Irgendetwas fehlte mir. Irgendwie habe ich nie das Nonplusultra gefunden. Ich habe immer auf mehr gehofft und wusste, dass es mehr geben muss. Ich habe viele super Zeiten, Konferenzen und Hochs erlebt, bin aber auch nachher wieder durch Dürren gegangen.
Mit 29 habe ich geheiratet und war in meinem Glaubensleben immer noch ein Säugling oder ein Kleinkind – zumindest habe ich mich so gefühlt. In den Predigten habe ich immer irgendwie dasselbe gehört. Nie war es neu und nie habe ich es hinterfragt. Ich wurde nicht gelehrt, den eigenen Glauben zu hinterfragen.
Meine Frau war in etwa im selben Glaubensstadiun als wir geheiratet haben: Beide waren wir hungrig nach mehr. Wir haben vieles erlebt, durchlebt und ausprobiert, kamen aber immer wieder an denselben Punkt: Wir haben die Bibel nie richtig verstanden!
Das alte Testament war für mich eine Geschichte und einfach “alt”. Das neue Testament war nicht viel besser, auch sehr unverständlich und auch alt.
Meine Frau und ich haben viel gebetet und gehofft. Wir wussten, dass es irgendwie mehr geben muss, aber wir hatten keine Ahnung, wie wir dahin und zu Wachstum kommen könnten.
Die Hebräischen Wurzeln unseres Glaubens
Nun vor ein paar Jahren wurde ich durch meine Schwiegereltern auf die Hebräischen Wurzeln unseres Glaubens aufmerksam gemacht. Darauf habe ich mir Seminare auf CDs von den biblischen Festen angehört.
Diese Lehren haben mir mein ganzes Glaubensfundament aufgerüttelt und teilweise völlig zerstört. Ich musste merken, dass nicht alle meine Fundamente auf dem richtigen Grund gebaut waren. Danach habe mir stundenlang Lehren von verschiedenen Lehrern wie Nel Gerrit, Eddie Chumney und Mark Biltz auf CDs angehört, habe mir diese auf mein Handy geladen und jede freie Minute, auf dem Rad, im Auto, auf dem Arbeitsweg zum Teil x-mal angehört.
Ich glaube nach einem Jahr habe ich mehr Lehre bekommen als in meinen vorherigen dreißig Lebensjahren. Vor allem hatte ich das erste mal das Gefühl, richtige Nahrung zu bekommen, nicht nur Milch.
Ich fing an, meine Bibel ganz anders zu lesen und merkte auf einmal, dass ich sie langsam verstehe und dass es alles zusammen gehört.
Heute fängt bei mir die Offenbarung im Genesis (1.Mose 1 ) an Ich verstehe auf einmal, wieso Gott Himmel und Erde, die Menschen, die Sterne erschaffen hat und zu welchem Zweck.
Ich lernte zu verstehen, wieso Gott dem Menschen die Torah gegeben hatte: Nicht um mir ein Gesetz zu geben, sondern mir das Leben zu erleichtern, mich anzuweisen und mir eine perfekte Lebensanleitung zu geben. Ich durfte das erste mal erleben, was es heißt, in die Schabbatruhe zu kommen. Wirkliche Ruhe! Nicht Sonntag! Nein, Ruhetag Schabbat!
Wunderbar! Seitdem ich den Schabbat als Ruhetag halte, ist mein Weekend extrem lang und ich bin viel ausgeruhter.
Ich lernte auch viel über den biblischen Festzyklus in dem wir auch leben, was auch eine enorme Bereicherung und ein Segen ist.
Ja, in meinem Leben hat sich viel verändert. Ich habe heute einen viel größeren Gott, eine verständliche Bibel und feste nahrhafte Nahrung für einen Mann. Durch diese Erfahrung bin ich jetzt nicht besser als andere, oder etwa sündlos, oder heiliger, nein ich bin immer noch Mensch habe Kämpfe in meinem Leben und schönere oder weniger schöner Zeiten.
Ich lebe aber ein Leben, dass es für mich wert ist und ich weiss, dass mein Yeshua lebt, dass er mich liebt, dass er seine Torah auf mein Herz geschrieben hat und dass ich mehr und mehr nach seinen Anweisungen leben will und darf.
Ich wünsche mir fest dass noch viele erleben was es bedeutet seine Torah auf dem Herzen geschrieben zu haben.
Schalom, euer Joël
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