Sukkot und die Bedeutung der Sukka
Das hebräische Wort Sukkot ist ein Plural von סכה (sukka) und bedeutet Laubhütten. Hinter dem Begriff Sukka steckt weit mehr als eine einfache Hütte. Gott will nicht nur, dass wir an Sukkot praktisch erfahren, wie es ist, in einem Zelt oder einer Hütte zu wohnen. Zusätzlich geht es ihm darum, uns geistliche Prinzipien durch praktische Tätigkeiten zu vermitteln.
Da die Sukka eine zentrale Rolle während des Laubhüttenfestes spielt, wollen wir uns dieses Element auch etwas genauer ansehen.
Die sprachliche Herkunft der Sukka
Das hebräische Wort סכה (sukka) ist eng mit der Wurzel סָכַךְ (sakach) verwandt. Diese kann ins Deutsche mit beschützen, beschirmen oder auch trennen bzw. separieren übersetzt werden. Wir sehen diese Bedeutungen in den folgenden zwei Versen, wobei die fett hervorgehobenen deutschen Wörter aus dem hebräischen סָכַךְ (sakach) wiedergegeben sind.
Und die Cherubim sollen ihre Flügel darüber ausbreiten, dass sie mit ihren Flügeln den Sühnedeckel beschirmen, und ihre Angesichter sollen einander zugewandt sein; die Angesichter der Cherubim sollen auf den Sühnedeckel sehen. (2. Mose 25,20)
Die Flügel der goldenen Cherubim sollten die Bundeslade im Inneren der Stiftshütte beschirmen. Dieses Beschirmen diente einerseits dem Schutz, verdeckte aber auch die Sicht auf die Lade.
… den Räucheraltar mit seinen Tragstangen, das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk, den Eingangsvorhang für den Eingang der Wohnung; (2. Mose 35,15)
Auch der Vorhang am Eingang der Stiftshütte verhüllte die Sicht auf das Innere des Zeltes. Außerdem schied er das Äußere vom Inneren.
In beiden Fällen sehen wir, dass ein Schutz durch Verhüllung oder Separation erreicht wurde. Diese Bedeutung steckt auch in der Sukka.
Die Eigenschaften der Sukka
Im Buch der Offenbarung erfahren wir weit mehr über die Eigenschaften und Funktionen der Sukka.
In einer prophetischen Vision von Johannes erfahren wir, dass der Thron Gottes im Tempel steht. Doch dieser Tempel scheint mit einem Zelt identisch zu sein.
Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt aufschlagen über ihnen. (Offenbarung 7, 15)
Die Menge, die sich anbetend vor Gott befindet, steht in seinem Tempel, wobei YHWH aber sein Zelt über sie aufschlägt. Es ist logisch zu schlussfolgern, dass das Zelt der Tempel ist.
In einer weiteren Stelle im Buch der Offenbarung erfahren wir, dass es im Neuen Jerusalem gar keinen Tempel mehr geben wird (Vgl. Offenbarung 21,22). Darüber hinaus wird das Neue Jerusalem selbst als Zelt Gottes bezeichnet (Vgl. Offenbarung 21,2-3).
Dieses Zelt können wir auch als die Sukka Gottes bezeichnen, denn der Prophet Jesaja gibt uns diesen Hinweis.
… dann wird YHWH über der ganzen Wohnung des Berges Zion und über seinen Versammlungen bei Tag eine Wolke und Rauch schaffen und den Glanz einer Feuerflamme bei Nacht, denn über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein; und eine Laubhütte wird zum Schatten vor der Hitze bei Tag sein, und zur Zuflucht und zum Schirm vor Unwetter und Regen. (Jesaja 4,5-6)
Der obige Vers von Jesaja ist im Grunde der Parallelvers zu Offenbarung 7. Wenn wir noch einmal zur Offenbarung zurückgehen, dann können wir folgende Eigenschaften feststellen, die in Gottes Sukka zu finden sind:
- Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel: In der Sukka findet die Anbetung Gottes statt.
- Und sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten: In der Sukka gibt es einen reich gedeckten Tisch. Jeder Mensch ist versorgt mit allem, was er braucht.
- auch wird sie die Sonne nicht treffen noch irgendeine Hitze: Die Sukka bietet Schutz vor äußeren Einflüssen. Wer sich in der Sukka befindet, ist von der Außenwelt abgeschirmt.
- wird sie weiden und sie leiten zu lebendigen Wasserquellen: In der Sukka ist die Leiterschaft Gottes klar. Jeder, der sich in der Sukka aufhält, ordnet sich seiner Autorität unter.
- und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen: Das ist Hochzeitssprache. Gott und seine Braut sind in intimer Gemeinschaft in der Sukka zusammen.
Wo finden wir die Sukka?
Auch wenn wir an Sukkot das ausdrückliche Gebot haben, in Laubhütten zu wohnen, so ist Gottes Sukka doch jederzeit für uns erreichbar. Letztlich ist es seine Herrlichkeit, die uns einhüllt, versorgt, uns vor äußeren Einflüssen schützt und uns eine intime Beziehung mit dem Allmächtigen ermöglicht.
Und so lehrt uns YHWH an Sukkot durch das Wohnen in Laubhütten auch ganz praktisch, wie er für uns sein will. Alle positiven Eigenschaften einer Sukka vereint er in sich. Lasst uns in diesem Bewusstsein das Fest begehen und die dahinter steckende Wahrheit auch in unserem Alltag anwenden.
Bildquelle: Pixabay.com
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