Jom Teruah – Das Fest der Rückkehr

Traditionell wird Jom Teruah mit der Akeda in Verbindung gebracht. Dies hat den Hintergrund, dass eines der Hauptelemente von Jom Teruah das Schofarhorn ist.
Sage zu den Israeliten: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung. (3. Mose 23,24)
Und um ein Schofarhorn zu gewinnen, muss zunächst ein Widder sterben. Dies ist bei der Akeda auch geschehen.
Da erhob Abraham seine Augen und schaute, und siehe, da war hinter ihm ein Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Und Abraham ging hin und nahm den Widder und brachte ihn als Brandopfer dar anstelle seines Sohnes. (1. Mose 22,13)
Doch die Akeda hat, wie Jom Teruah auch, noch einen tieferen Sinn.
Isaak, der lang ersehnte Sohn
Der Ausgangsgedanke für Abraham war, dass er seinen lang ersehnten Erstgeborenen opfern sollte.
Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! (1. Mose 22,2)
Abraham hatte Isaak im Alter von 100 Jahren bekommen (Vgl. 1. Mose 21,5). Er hatte lange auf ihn gewartet und war überglücklich, als er endlich seinen rechtmäßigen Erben in den Händen halten konnte. Isaak war nun endlich sein Sohn, den er mit seiner Frau Sarah gemeinsam bekommen hatte.
Zu Isaaks Entwöhnung veranstaltete Abraham ein großes Fest. So sehr freute er sich über ihn.
Doch wie leicht konnte es geschehen, dass Abraham übersah, dass Isaak in letzter Konsequenz nicht sein Sohn, sondern Gottes war? Wie leicht konnte er aus eigenem Egoismus an Isaak klammern, während YHWH andere Pläne mit ihm gehabt haben mochte?
Aus diesem Grund prüfte Gott Abraham, indem er ihm Befahl, seinen Sohn zu opfern. Im Grunde drückte YHWH damit aus, dass Abraham Isaak nicht würde halten können. Irgendwann würde er zu IHM zurück kehren. Und vielleicht war der Zeitpunkt schon an diesem dritten Tag (Vgl. 1. Mose 22,4) gekommen.
Alles kehrt zu Gott zurück
In diesem Zusammenhang erinnert uns Jom Teruah auch persönlich daran, dass alles zu YHWH zurück kehrt. Es wird ein Jom Teruah geben, an dem die Verlorenen Israels zurück in ihre Heimat kehren und YHWH anbeten werden.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird das große Schopharhorn geblasen werden; da werden heimkommen die Verlorenen aus dem Land Assyrien und die Vertriebenen aus dem Land Ägypten; und sie werden YHWH anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem. (Jesaja 27,13)
Mit dem Schall des Schofarhorns endet das Exil Israels endgültig und das Volk Gottes wird aus den Enden wieder gesammelt werden.
Darüber hinaus leitet der Schofarschall das Ende der Erntezeit ein. Was im Frühjahr gesät wurde, sollte im Herbst eingesammelt sein. Deshalb wird Sukkot auch das Fest der Einsammlung (Vgl. 2. Mose 34,22) genannt.
Aus der Saat wird Frucht und diese Frucht kehrt nun zum Sämann zurück.
Und so kehren auch wir zu gegebener Zeit zu unserem Sämann Jeschua (Vgl. Matthäus 13,37) zurück.
und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat. (Prediger 12,7)
Das Gedenken an Jom Teruah
Das Gebot zu Jom Teruah gibt uns ein Gedenken unter Hörnerschall vor.
Lasst und also an diesem Tag auch daran gedenken, dass wir irgendwann diese Welt verlassen werden und dass der himmlische Sämann gute Frucht erwartet! Und lasst uns eifrig daran arbeiten, diese Frucht hervor zu bringen, indem wir zu seinen Geboten und zu seiner Ordnung zurück kehren!
Bildquelle: Pixabay.de
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