Sei stark und mutig
Wie mutige Entscheidungen unsere Berufung freisetzen
Ein Leben mit Gott erfordert manchmal waghalsige, mutige oder auch radikale Entscheidungen. Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Menschen über sich hinausgewachsen sind. Oft war es ihr Mut, der sie in ihre wahre Bestimmung führte.
Es gibt keinen Grund für Angst
Alle Dinge, die auf der Erde geschehen, sind von Gott gelenkt. Mindestens hat der Allmächtige sein Einverständnis dazu gegeben. Wir erkennen diese Tatsache an der Erzählung des Buches Hiob.
Dort stand Satan vor Gott und forderte ihn heraus. Er stellte Hiobs Glauben infrage und behauptete, dass dieser sich von Gott lossagen würde, sobald der Segen von ihm wich. Gott ließ sich auf diese Herausforderung ein und erlaubte Satan, im Leben Hiobs zu wüten. Auffällig dabei ist aber, dass Gott dem Teufel die Grenzen setzte (Vgl. Hiob 1).
Auch wenn Satan das gern anders hätte, aber er kann nur das tun, was YHWH ihm erlaubt. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass alle Situationen, in denen wir stehen, von Gott in unser Leben gebracht wurden. Das betrifft auch die Erfahrungen, vor denen wir uns fürchten oder die uns stark herausfordern, sodass wir sie lieber nicht durchleben wollen.
Doch wenn wir uns so einige Personen in der Bibel ansehen, dann können wir feststellen, dass diese erst in ihre Berufung gekommen sind, als sie ihre Angst überwunden und sich der Herausforderung gestellt hatten.
Abrahams Mut bei der Rettung Lots
Unser Glaubensvater Abraham ist ein solches Beispiel dafür. Auf ihm lag eine große Verheißung. Der Allmächtige hatte ihm versprochen, dass er einmal zu einem großen Volk werden und das Land Kanaan erben würde (Vgl. 1. Mose 12,1-6).
Die Erfüllung dieser Verheißung zog sich jedoch über Jahrzehnte hinaus. Doch wenn wir uns die Verheißung ansehen, dann besteht sie ja aus mehreren Teilen.
Ein Teil ist der verheißene Sohn. Ein weiterer das Land, welches der Same Abrahams erben sollte. Doch Abraham bekam auch die Verheißung, dass sein Name groß werden sollte.
Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. (1. Mose 12,2)
Diese Verheißung sollte sich zu seinen Lebzeiten bereits erfüllen, doch für Abraham lag der Schlüssel darin, die eigene Furcht zu überwinden. Diese Herausforderung stellte ihm Gott mit folgender Begebenheit.
Der Stammvater musste sich von seinem Neffen Lot trennen, da beide zu viel Vieh hatten und deren Hirten sich miteinander um die knappen Weideflächen stritten. Lot zog es vor, in der Jordanaue in der Stadt Sodom zu leben.
Doch eines Tages brach ein Krieg aus zwischen den vier Königen um Amraphel und den fünf Königen der Städte Sodom, Gomorra, Zeboim, Adama und Zoar (Vgl. 1. Mose 14,1-2). Dabei können wir erkennen, dass Amraphel, Kedor-Laomer und ihre Bundesgenossen es nicht nur mit den fünf Königen am Salzmeer aufnahmen. Zuvor schlugen sie noch zahlreiche andere Völker.
Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die es mit ihm hielten, im vierzehnten Jahr und schlugen die Rephaiter in Astarot-Karnaim, und die Susiter in Ham und die Emiter in der Ebene Kirjataim, auch die Horiter auf ihrem Bergland Seir, bis nach El-Paran, das an der Wüste liegt. Danach kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter, dazu die Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten. (1. Mose 14,5-7)
Die vier Könige um Kedor-Laomer waren in der Lage, es mit den Armeen von insgesamt 16 Völkern aufzunehmen. Und sie entführen Lot in der Folge ihres Raubzugs.
Als Abraham davon erfuhr, zögert er keine Sekunde. Er fasste sich Mut und verfolgte das Heer mit 318 eigenen Männern. Und er war erfolgreich.
Statt sich zu fürchten, entschloss sich der Patriarch gegen die Völker zu kämpfen. Wir können davon ausgehen, dass sich seine Tat herumgesprochen hatte. Und so war es nicht verwunderlich, dass der Philisterkönig Abimelech einige Jahre später einen Bund mit Abraham schließen wollte, um sich zu vergewissern, dass der Hebräer ihn nicht angreifen würde.
Und es geschah zur selben Zeit, da redete Abimelech in Begleitung seines Heerführers Pichol mit Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem, was du tust. So schwöre mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinen Kindern, noch an meinen Kindeskindern treulos handeln wirst. Dieselbe Freundschaft, die ich dir bewiesen habe, sollst du auch an mir beweisen und an dem Land, in dem du ein Fremdling bist! (1. Mose 21,22-23)
Durch die mutige Rettung Lots stellte Abraham die Weichen dafür, dass Gottes Prophezeiung eines großen Namens Realität werden konnte.
Josuas Mut bei der Einnahme des Landes
Doch nicht nur bei Abraham sehen wir, dass Mut ihn in seine Berufung führte. Auch für Josuas Weg war Mut und Entschlossenheit unerlässlich.
Bevor der Sohn Nuns seine Bestimmung erfüllen konnte, sprach ihm Gott mehrmals Mut zu.
Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen gebe. (Josua 1,6)
Nur durch den Mut Josuas, der dem Volk vorangehen sollte, konnte Israel das Land Kanaan einnehmen. Einen ängstlichen und übervorsichtigen Feigling hätte das Volk sicher auch nicht als Heerführer akzeptiert.
Doch Josua überwand seine Furcht und führte einen Feldzug gegen die Völker an, vor denen sich 10 hebräische Kundschafter 40 Jahre zuvor noch so sehr gefürchtet haben, dass sie nicht ins Land kommen konnten.
Der Mut Davids beim Sieg gegen Goliath
Auch David zeigte großen Mut, als er den Riesen Goliath mit nur einem Stein und ohne Rüstung besiegte.
Durch seine Tat machte er sich einen Namen in Israel und war ein würdiger Anwärter auf den Thron Sauls. Er brauchte diese Erfolge auch, denn Gott hatte David zwar als König und Nachfolger von Saul erwählt, doch David kam aus einem ganz anderen Haus. Da der Königsthron damals vererbt wurde, hatte der Sohn Isais gar kein Anrecht auf diese Würde.
Doch durch seine mutigen Taten machte er sich einen Namen im Volk. Schließlich konnte David alle Stämme Israels unter seiner Krone vereinigen.
Sind wir mutig und stark?
Es ist in Ordnung, Angst zu haben. Abraham, Josua oder David fürchteten sich sicher auch. Doch sie überwanden die Angst und setzen damit die Kraft der Verheißungen frei, die Gott in ihr Leben gesprochen hatte.
Bei diesen Vorbildern stellt sich uns die Frage, wie wir unser Leben führen. Stellen wir uns den Herausforderungen, die Gott uns gibt? Überwinden wir unsere Angst? Wollen wir in unsere Berufung?
Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. (Offenbarung 21,7)
Möge Gott uns die Kraft geben, unsere Ängste mutig und stark zu überwinden! Amen!
Bildquelle: Pixabay.com
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