#12 – Frauen der Torah
Fünf Frauen, kein Land und eine neue Gesetzgebung!
Die Töchter Zelofhads waren Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza. Eines Tages suchten sie Mose und Eleasar auf und brachten vor ihnen, den Stammesfürsten und der ganzen Gemeinde ihr Anliegen vor. Bemerkenswert ist, dass sie dies vor der Tür der Stiftshütte taten. Alle Bündnisse wurden vor der Tür geschlossen und somit hat dieser Ort immer Bündnischarakter.
„Unser Vater ist gestorben in der Wüste und war nicht mit unter der Rotte Korach, die gegen YHWH empörte, sondern ist um seiner eigenen Sünde willen gestorben und hatte keine Söhne. Warum soll denn unseres Vaters Name in seinem Geschlecht untergehen, weil er keinen Sohn hat?“ (4. Mose 27,3 u. 4).
Sie suchten die Ehre ihres Vaters, dass sein Name fortlebe. Es war üblich, wenn der Vater starb und keine männlichen Erben hinterließ, dass sein Erbe nicht an seine Töchter ging, sondern an die Brüder oder auch die Eltern des Vaters. Und die fünf Töchter baten nun Mose und Eleasar: „Gebt uns auch ein Erbgut unter den Brüdern unseres Vaters.“
Wie ging Mose mit diesem Anliegen um? Rief er eine Versammlung der Ältesten ein? Oder fragte er das ganze Volk und ließ eine demokratische Abstimmung durchführen? Nein, er ging direkt zu YHWH und bat um Sein Urteil. D. h. auch, dass es Mose selber nicht klar war, wie er entscheiden sollte. Bis auf jenen Tag schien dieses Anliegen noch nie vor ihn gebracht worden zu sein, was auch heißt, dass Töchter in diesen Fällen leer ausgingen.
„Und YHWH sprach zu ihm: Die Töchter Zelofhads haben recht geredet. Du sollst ihnen ein Erbgut unter den Brüdern ihres Vaters geben und sollst ihres Vaters AlephTav-Erbe ihnen zuwenden.“ YHWY hob dieses Ungleichgewicht auf und gab den Töchtern Wert und Recht. Da YHWH der Vater ist, der das AlephTav-Erbe verteilt, hatte Er ein Recht so zu handeln. Da hier AlephTav-Erbe steht, wird auch angezeigt, dass alle gute Gabe vom Vater des Lichts kommt.
YHWH ging sogar noch einen Schritt weiter: „Und sage den Israeliten: Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein AlephTav-Erbe seiner Tochter zuwenden.“ (4. Mose 27,8). YHWH hat Mose nicht nur die Frage der fünf Töchter beantwortet, sondern daraus ein gültiges Gesetz für alle Israeliten abgeleitet. „Das soll den Israeliten Gesetz und Recht sein, wie YHWH es dem Mose geboten hat.“ (4. Mose 27,11).
Es ist bestimmt kein Zufall, dass es fünf Töchter sind. Die Zahl fünf steht für Gnade, aber auch für die fünf Bücher Mose, d. h. für alle Unterweisungen, die Mose dem Volk von YHWH gegeben hat. Und die fünf Töchter bewegten sich auf dem Boden der Torah. Sie ehrten ihren Vater, gingen mit ihrem Problem zum Leiter und warteten auf seine Entscheidung. Und YHWH hat diese Haltung der fünf Töchter geehrt, indem Er sie – entgegen den üblichen Praktiken – mit einem Erbteil bedachte.