#16 Beschalach – „Als er ziehen ließ“
#16 Beschalach – „Als er ziehen ließ“
2. Mose 13,17-17,16
Richter 4,4–5,13; Matthäus 5,1-48
Jeder Mensch, der in diese Welt hineingeboren ist, erhält vom Schöpfer das garantierte Recht, in Freiheit leben zu dürfen. Es spielt keine Rolle, in welchem Land wir aufwachsen und leben und welchen Status die Gesetze dieses Landes uns geben. Jeschua bürgt mit Seinem Blut für unsere Freiheit.
So waren wir, ein Volk von Sklaven, durch den Pharao in Ägypten der eigenen Freiheit beraubt. Doch sandte YHWH uns durch Mose einen Propheten, der uns die Botschaft der baldigen Befreiung verkündigte.
Durch das Schlachten des Pessach – welches ein Sinnbild für Jeschua ist (Vgl. Johannes 1,29) – haben wir die Möglichkeit, die uns angebotene Freiheit zu ergreifen. Das Pessachopfer ermöglicht uns den Eintritt in einen Bund mit dem Allmächtigen.
Das Pessach steht für Gericht über Ägypten und unseren Auszug aus der Knechtschaft.
Durch das Opfer Jeschuas sind wir frei. Doch was ist die Essenz dieser neu gewonnen Freiheit?
Allein der Ortswechsel von Ägypten in die Wüste macht niemanden zu einem freien Menschen.
Im Gegenteil: Eine riesige Gruppe von Menschen in der Wüste, völlig auf sich allein gestellt, würde in einem Desaster enden.
Wer hat das Sagen? Wie wird der Einzelne ausreichend versorgt? Wo überhaupt bekommt man in der Wüste genug Nahrung für solch ein großes Volk her? Wer schützt das Volk?
Dies sind Fragen, die leicht in Machtkämpfen, Neid, Eifersucht oder Schuldzuweisungen führen können. Willkommen zurück in ägyptischer Kultur.
Aus rein menschlicher Überlegung wäre das Unternehmen Auszug aus Ägypten zum Scheitern verurteilt.
Doch gibt es Einen, der all die genannten Fragen beantwortet und unsere Freiheit in der Wüste garantiert:
Und YHWH zog vor Ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht ziehen konnten. Die Wolkensäule wich nie von dem Volk bei Tag, noch die Feuersäule bei Nacht. (2. Mose 13,21-22)
YHWH, der Allmächtige Gott, wandelt mit uns. Er führt uns, Er versorgt uns mit Wasser und Manna, Er kümmert sich um die Ordnung im Lager, Er lässt unsere Kleider nicht verschleißen, Er kämpft gegen unsere Feinde und erzieht uns wie Seinen eigenen Sohn, damit wir lernen, worauf sich unsere Freiheit gründet:
Der Herr aber ist Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Korinther 3,17)
Wir begreifen mehr und mehr, dass Freiheit nicht Unabhängigkeit bedeutet. Freiheit gründet sich in der Gegenwart Gottes und der Abhängigkeit von Ihm.
Gott möchte sich um all unsere Bedürfnisse kümmern und in Inniger Gemeinschaft mit uns sein, doch kann Er dies nur, wenn wir Ihm die Erlaubnis und das Vertrauen dazu entgegen bringen.
So geschah es, dass wir das Wasser in Mara nicht trinken konnten. Warum?
Die meisten deutschen Bibel-Übersetzungen lassen uns wissen, dass das Wasser in Mara bitter und deshalb nicht trinkbar gewesen wäre. Doch lässt der hebräische Text noch eine andere Übersetzung zu:
Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn sie waren bitter. Daher nannte man es Mara. Da murrte das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“ (2.Mose 15,23-24)
Unsere eigene Verbitterung, unser Misstrauen und Murren gegen Gott und Seinen Gesalbten lassen die Quellen, zu denen Er uns führt, für uns ungenießbar werden. Mit einem bitteren Herz und ohne frisches sauberes Wasser werden wir krank. Doch Gott ist unser Arzt und befreit uns auch davon. Deshalb dürfen wir wissen:
…Wenn du der Stimme YHWH’s, deine Gottes, eifrig gehorchen wirst und tust, was vor ihm recht ist, und Seine Gebote zu Ohren fasst und alle Seine Satzungen hälst, so will ich keine der Krankheiten auf Dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin YHWH, dein Arzt. (2. Mose 15,26)
Später in der Wüste Sin, verfielen wir wieder ins Murren:
Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels murrte gegen Mose uns Aaron in der Wüste. Und die Kinder Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand YHWH’s im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle zu essen hatten! Denn ihr habt uns in diese Wüste hinausgeführt, um diese ganze Gemeinde verhungern zu lassen! (2. Mose 16,2-3)
Erneut zeigte sich unser Misstrauen gegen Gott und Seine Fähigkeit uns auch unter widrigsten Bedingungen mit allem versorgen zu können, was wir brauchen. Wenn wir uns nach Ägypten zurück sehnen, bekommen wir auch Ägypten, egal wo wir uns befinden. Leid, Bitterkeit und sogar Todessehnsucht können aufkeimen.
Erst wenn wir bereit sind, unseren Blick von Ägypten weg zu wenden und erneut auf YHWH zu vertrauen, auch wenn wir uns mitten in einer unwirtlichen Wüste befinden, kann Seine Herrlichkeit uns wieder erscheinen. Dann sind wir wieder frei:
Und als Aaron zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel redete, wandten sie sich gegen die Wüste und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erschien in einer Wolke. (2. Mose 16,10)
Wenn wir bereit sind, unsere Zweifel, unser Misstrauen und unseren Unglauben loszulassen und Gott die Führung zu übergeben, egal wo Er uns hinführen wird, dann und nur dann sind wir wirklich frei.
Für die Freiheit hat uns Messias befreit; so steht nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! (Galater 5,1)
- 29 Acharei Mot – “Nach dem Tod” - 28. April 2024
- Erstlingsfrucht und Auferstehung: Die messianische Bedeutung von Jom HaBikkurim - 24. April 2024
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
Bracha
9. Februar 2017 @ 13:39
Sprüche 25.11:
Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein WORT,
gesprochen zur rechten Zeit!
Danke, lieber Naphtali, für diese Torahauslegung!
Danke für die -fast seelsorgerliche- Hilfestellung und Korrektur:
Wenn wir, wenn ich mit bitterem Herzen trinke, wird selbst das frischeste Wasser ungeniessbar.
Und doch -oder gerade darum- darf ich mein HERZ reinigen lassen, insbesondere, daß ich nicht dem destruktiven und versklavenden Murren verfalle!
Eine Ermutigung, YHWH die Führung zu übergeben, egal, wo ER uns hinführt!
Toda raba!
Ich freue mich schon, nächste Woche von dem zu lesen, was du aus der Torahportion an frischem Wasser schöpfst!
Uta
9. Februar 2017 @ 14:33
Wunderbare Erklärung. Gott hat uns in Jeshua zum Gehorsam befreit. Sein Blut bestätigt es. Wir sind frei seinen Willen zu tun. Wir haben gelernt, die Sünde zu hassen und zu lassen.
Danke Naphtali, deine Füsse sind in Öl getaucht. Ägypten kann uns nicht mehr verlocken……es verliert seine Macht. Danke für diese eindeutige Erklärung.
Bracha
14. Februar 2017 @ 6:57
Liebe Uta, danke für Deinen Kommentar!
Eine Frage: “Deine Füße sind in Öl getaucht.”
Was bedeutet das?
Bezieht sich der Satz auf eine Schriftstelle?
Vielen Dank und Schalom!
Hadassah
31. März 2017 @ 14:53
Shalom,
ich hatte mich letztens n bisschen für Asher interessiert…
Der Spruch die Füße in Öl zu haben kommt von dem Segen für den Stamm Asher-
Raschi sagt dazu:
Öl ist eine Andeutung auf Weisheit sowie die Weisheit der höchste Teil des Menschen ist so sind die Füße der niedrigste Teil.
Die Füße in Öl zu haben bedeutet, dass der niedrigste Teil mit der Weisheit genutzt wird…
Es wird auch gesagt, dass Juden wie Öl sein sollen, weil Öl nicht mit Flüssigkeiten (Wasser) vermischt werden kann und auf der anderen Seite andere Materialien komplett durchdringt (Stoffe)
Außerdem soll man Rein sein vor dem Ewigen.. so wie das heilige Öl in der Menorah im Tempel.. also ohne Falsch und nicht verschischt-
über den Moshiach wird gesagt, dass seine Füße auf dem Berg der Oliven standen..
Öl = Weisheit
Oliven = Quelle der Weisheit
kurz gesagt,
Öl bedeutet dass man Tora lernt und Mizwot befolgt weil man darin Sinn und Verstand erblickt.
Guten Shabbos euch allen
Dirk
9. Februar 2017 @ 19:35
Die authorisierte King James mit Strong-Verzeichnis übersetzt V.23: And when they came to Marah, they could not drink of the waters of Marah, for they were bitter, mar or (feminine) marah {maw-raw’}; from 4843; bitter (literally or figuratively); also (as noun) bitterness, or (adverbially) bitterly: + angry, bitter(-ly, -ness), chafed, discontented, great, heavy.
Uta
10. Februar 2017 @ 11:59
Das Holz das Mose gezeigt wurde, verstehe ich als Vorschattung des Kreuzes. Es nimmt auch uns die Bitterkeit aus dem Lebensquell. Für mich ist das ein Trost dass es einen Weg aus der Schuld gibt, der allgegenwärtig ist und uns unabhängig macht von Menschen deren Denken oft sehr entgegengesetzt ist. Das Kreuz wehrt aller Bitterkeit. Wir sind also nicht den Launen anderer unterworfen, auch nicht den eigenen Selbstverdammnis. Aus dem Kreuz fliesst nun das Auferstehungsleben. Das Kreuz ist ein Ort des Lebens geworden. Wenn das die Menschheit merken würde……..dann, ja dann gibt es eine weltweite Erweckung. Stellen wir uns also niemanden in den Weg, damit sie es sehen können, sondern sind nur Wegweiser mit dem Pfeil nach Zion. Akzeptieren wir nicht die durch geistlichen Vandalismus verbogenen Wegweiser……welche so viele irritieren. Wir brauchen Korrektur.Dringend. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem. Er wird alles neu machen. ReformaZION hätte immer schon so geschrieben werden sollen, dann wäre viel Leid gar nicht erst passiert. Es ist aber passiert. Wir brauchen ein neues Herz.
Bracha
2. April 2017 @ 5:31
Vielen Dank, liebe Schwester, für die Ausführungen zu den ‘Füßen in Öl getaucht’!
5. Mose 33, 24
schalom!!