#42 Re’eh – „Siehe“
5. Mose 11,26-16,17
Jesaja 54,11-55,5; Johannes 15,1-17,26
JHWH ist ein Gott, der uns nicht im Dunkeln tappen lässt. Er warnt uns vor kommenden Ereignissen und ermutigt uns, durch Seine Verheißungen, unseren Weg weiter zu gehen. In der Lesung dieser Woche warnt JHWH uns vor Falschen Propheten. Hierzu heißt es:
Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder ein Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat; und er spricht: „Lasst uns anderen Göttern nachfolgen – die du nicht gekannt hast – und lasst uns ihnen dienen!“ So sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen, denn JHWH, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr JHWH, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt. (5. Mose 13,2-4)
Wir wollen uns das Thema Falsche Propheten noch etwas genauer ansehen, denn JHWH hat uns einige wertvolle Informationen bereitgestellt, wie wir Falsche Propheten erkennen und wie wir uns vor ihnen schützen können.
Zunächst einmal ist auffällig, dass uns JHWH davor warnt, dass Falsche Propheten aus der Mitte des Volkes aufstehen werden. Die wirkliche Gefahr geht für Israel nicht von Menschen aus, die im Namen irgendeines Götzen weissagen, sondern von Menschen, die im Namen des Allmächtigen Schöpfers von Himmel und Erde auftreten, wobei sie den Namen JHWH missbrauchen, um Sein Volk in den Götzendienst zu führen.
Wir denken an den Falschen Propheten der Offenbarung (Vgl. Offenbarung 19,20). Dieser Prophet wird auch beschrieben als das Tier, welches aus der Erde aufstieg:
Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache. Und es übt alle Vollmacht des ersten Tieres aus vor dessen Augen und bringt die Erde und die auf ihr wohnen dazu, dass sie das Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. (Offenbarung 13,11-12)
Wir sehen in den Offenbarungstexten eine ähnliche Sprache, wie sie bereits in der Torah zu finden ist. Das Tier wird aus der Erde aufsteigen oder aufstehen. Es sieht aus wie ein Lamm – ein Bild für den wahren Messias Jeschua (Vgl. Johannes 1,29) – redet aber wie ein Drache. Es verführt alle, die auf der Erde wohnen, das Tier aus dem Meer anzubeten, statt den einzig wahren Gott JHWH.
Doch denken wir noch einmal darüber nach, dass dieses Tier oder dieser falsche Prophet tatsächlich aus den Reihen Israels kommen könnte. Beispiele für falsche Propheten dieser Art gibt es in der Torah zur Genüge. Jerobeam (Vgl. 1. Könige 12,25-33) oder Korach (Vgl. 4. Mose 16) – beide echte Israeliten – führten ihr Volk ebenfalls zum Abfall und etablierten ihr eigenes Anbetungssystem. Sie verführten Israel zum Götzendienst.
Bekanntlich gibt es ja nichts Neues unter der Sonne (Vgl. Prediger 1,9). Könnte es also sein, dass der Falsche Prophet der letzten Tage ebenfalls aus den Reihen Israels kommen wird? Könnte es sein, dass JHWH uns in unserer Lesung genau davor warnt?
Jeschua äußerte sich über die Verführung dieses Falschen Propheten wie folgt:
Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen sollen jene Tage verkürzt werden. (Matthäus 24,22)
Die Verführung des Falschen Propheten wird so gewaltig sein, dass der Messias selbst davon spricht, dass die Tage verkürzt werden müssten, damit überhaupt ein Auserwählter durch diese Zeit hindurch gerettet wird. Und Gott hat uns bereits in der Torah davor gewarnt.
Doch wir finden noch ein weiteres spannendes Detail in der Torah. JHWH selbst nutzt die Falschen Propheten, um unser Herz zu prüfen, ob wir Ihm wirklich von ganzem Herzen anhängen (Vgl. 5. Mose 13,4). Man könnte auch formulieren, dass JHWH die Falschen Propheten selbst schickt, um unser Herz zu prüfen.
Einen ähnlichen Gedanken finden wir im zweiten Brief des Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki:
Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit. (2. Thessalonicher 2,11-12)
Die letzte Verführung ist von Gott selbst gesandt, um die Welt zu richten. Jeder, der der Lüge mehr glaubt als der Wahrheit, wird dieser Verführung erliegen. Die einzige Rettung vor diesem Gericht ist die Liebe zur Wahrheit (Vgl. 2. Thessalonicher 2,10) – die Liebe zu Jeschua.
Wie können wir also den Fängen des Falschen Propheten entfliehen? Indem wir Jeschua lieben.
Und Jechua selbst sagt uns, wie wir unsere Liebe zu Ihm ausdrücken können.
Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! (Johannes 14,15)
Möge Jeschua uns die Liebe zu Ihm in unsere Herzen gießen. Möge Er uns Gehorsam und Treue zu Ihm schenken, damit wir am Tage Seiner Wiederkunft freimütig und mit Freude vor Ihm stehen können!
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Bracha
19. August 2017 @ 23:06
Danke für die Focussierung!
Naphtali
20. August 2017 @ 17:45
gern 🙂